Helfenburk a Vrch Kalvárie Ostré (Helfenburg und Neuländer Kapellenberg)


Publiziert von lainari , 3. Mai 2014 um 21:16.

Region: Welt » Tschechien » Dokeská pahorkatina
Tour Datum: 1 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 330 m
Abstieg: 330 m
Strecke:16,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Zug der ČD bis Úštěk
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 11 České středohoří východ

Citytrip, Burgenbesuch und ein „Alibiberg“
 
Ein freier Tag steht bevor - der Internationale Kampf- und Feiertag der Werktätigen (Wo hat er nur dieses angestaubte Vokabular her?). Um dem Zusatz „international“ ansatzweise gerecht zu werden, muss ich heute also zumindest eine Landesgrenze überschreiten. Ein dauerhaftes Kampfziel habe ich auch - der Widerstand gegen die Herabwürdigung durch selbsternannte Eliten, egal ob sie sich auf Arbeit, beim Hobby oder wo auch immer befinden. So wage ich mich heute, die folgende All-in-one-Tour zu absolvieren und darüber Bericht zu erstatten.
 
Am Morgen begebe ich mich nach Tschechien und fahre nach Úštěk (Auscha) an der Grenze zwischen dem České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge) und dem Dokeská pahorkatina (Hirschberger Hügelland). Der Kern des Ortes liegt burgartig auf einem Höhenrücken, den ich vom Bahnhof aus nach kurzem Anstieg erreiche. Vom hübschen Marktplatz, wo eine frühe Feiergesellschaft schon im Biergarten tagt, steige ich auf der Rückseite des Städtchens über eine Treppe ins Tal ab. Am Rand der Straße gehe ich talabwärts und folge dabei der gelben Wanderwegmarkierung. An einem Haus begrüßt mich ein freilaufender kleiner Hund mit giftigem Gebell und nähert sich bedrohlich meinem Hosenbein. Seine junge Halterin erklärt ihm (oder mir) mit Engelszunge, dass ich ein „dobrý pané“ wäre. So entkomme ich der „Gefahr“. An einer Kreuzung biege ich links auf einen Forstweg ein und laufe ein Seitental hinauf. Später halte ich mich nach einer Furt rechts und steige steil aus dem Tal hinaus. Dabei beachte ich eine diagonale rot-weiße Wanderwegmarkierung. Auf der Hochfläche führt der Pfad durch eine Kiefernheide. Später wieder etwas talwärts gewandt, erreiche ich die Helfenburk (Helfenburg). Ihre Gründung im 13. Jh. wird den Berken von Duba zugeschrieben. Nach wechselnden Besitzverhältnissen wird die ungenutzte und verlassene Burg im Dreißigjährigen Krieg geplündert und zerstört. Die vorhandenen Reste wurden später gesichert und geben nun ein lohnendes Besuchsziel ab. Eine gut erhaltene glockenförmige Ringmauer umschließt ein Felsenriff, auf dem sich einst die Hauptgebäude befanden. Nach der Besichtigung lege ich eine kurze Pause ein.
 
Der Weiterweg führt mich zum Talboden. Der dortige Fahrweg ist durch Forstarbeiten verwüstet und teilweise schlammig. Im Verlauf biege ich nach links und steige auf einem steilen Wurzelpfad mit diagonaler rot-weißer Wanderwegmarkierung aus dem Tal heraus. Oben folgt der Pfad in leichtem Auf und Ab der Talkante und berührt dabei immer wieder Felsformationen, kleine Steinbrüche und alte Siedlungsterrassen. Nun erreiche ich Ostré (Neuland) und durchquere den kleinen Ort. Ein Kreuzweg führt anschließend auf den Vrch Kalvárie Ostré (Neuländer Kapellenberg) hinauf. Die Anlage wurde von 1704-1707 unter Leitung von Octavio Broggio errichtet. Der eigentlich schöne Ausblick ins Umland wird von dunstiger, leicht gewitterhafter Stimmung etwas getrübt. Absteigend, nutze ich nun den gelb markierten Wanderweg. Zunächst über Wiesen komme ich in ein bewaldetes Tal hinunter. Punkt zwölf treffe ich auf einen schönen Rastplatz, der natürlich nicht ungenutzt bleibt. Bei der Einschicht Lukovsko (Rutte) mündet der Waldweg auf ein Fahrsträßchen ein. Auf diesem durchquere ich anschließend Svobodná Ves (Freidorf). Wenig später bin ich wieder in Úštěk und gehe nochmals durch die Stadt. Am Bahnhof beschließe ich, noch einen Blick auf das Naherholungsgebiet zu werfen. Ein Fußweg führt mich dazu parallel zur Umfahrungsstraße und biegt dann zum See hin ab. Zunächst kurbelt jedoch der Stellwärter die krummen hölzernen Schrankenbäume herunter und lässt einen Triebwagenzug in den Bahnhof einfahren. Dann komme ich ans Ufer, des in den 1960er Jahren künstlich angelegten Sees Chmelař. In mittlerweile drückender Wärme kehre ich abschließend zum Bahnhof zurück und trete die Rückfahrt an.
 
Der diagonal rot-weiß gekennzeichnete Wanderweg Talboden-Helfenburk-Talboden-Ostré ist als T2, der restliche Weg als T1 zu bewerten.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h.

Tourengänger: lainari


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Kommentare (2)


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mong hat gesagt:
Gesendet am 4. Mai 2014 um 10:44

Was ist ein "dobrý pané" ??

lainari hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Mai 2014 um 18:32
Guter/braver Herr ;-)


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