Malý Vlhošť a Stříbrný vrch (Kleiner Wilschtberg und Ziebernberg)


Publiziert von lainari , 25. Juli 2023 um 18:02.

Region: Welt » Tschechien » Dokeská pahorkatina
Tour Datum:23 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 430 m
Abstieg: 430 m
Strecke:15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bus bis Skalka
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 15 Máchův kraj

Kompakte Runde am Rand der Daubaer Schweiz
 
2017 war ich das letzte Mal im heutigen Zielgebiet, dem Nordwestrand der Dokeská pahorkatina (Hirschberger Hügelland) touristisch auch als Kokořínsko (Daubaer Schweiz) vermarktet, unterwegs. Ein neuer Wanderweg, eine Wegumverlegung, eine Wegerweiterung durch einen Stichweg und bisher noch nicht erkundete Gipfel waren der Anreiz für die Planung einer neuen Route.
Früh am Morgen fuhr ich nach Skalka (Skalken) und parkte am Sportplatz. Dort gibt es einen kleinen Parkplatz der sich aber an Wochenenden rasch füllt. Das Wetter zeigte sich zunächst bedeckt bei angenehm frischer Temperatur.
 
Über den neu ausgewiesenen, grün markierten Wanderweg lief ich ein Tälchen hinunter. Unterwegs gab es eine sehenswerte aus dem Felsen gemeißelte Nischenkapelle (kleiner Stichweg nach links) und die Cikánská jeskyně (Zigeunerhöhle) zu sehen. Im Verlauf kam ich nach Stranné (Stran). Dieses wurde bereits 1057 erstmals als bischöflicher Besitz erwähnt. Das heutige Gebäude geht dabei auf den Renaissance-Bau eines befestigten Vorwerks aus dem 16. Jh. zurück, das später auch barocke Elemente erhielt. Früher wurde der Wanderweg hier eben entlang am Fuß der Felsen geführt. Nun wurde er bergwärts umverlegt. Der Abzweig ist verwachsen und kann leicht übersehen werden. Über eine Felsengasse geht es hinauf auf die bewaldete Hochfläche Bročky. Hier soll sich ab dem 14. Jh. eine Siedlung befunden haben, die später eingegangen ist. In der Folge führte der Wanderweg durch ein Tal hinunter und kam zum von früher bekannten Steilanstieg. Nach einer Weile traf ich in Hvězda (Sterndorf) ein. An der kleinen Kapelle bog ich auf einem neu markierten Stichweg links in ein Tal hinunter. Unterwegs gab es mehrere alte Felsenkeller, die fallweise auch als Darre genutzt wurden. Später ging der grün markierte Stichweg in einem recht gut begehbaren Zickzack hinauf auf die Hrad u Hvězdy (Burg bei Sterndorf). Die Anlage stammte aus der 1. Hälfte des 13. Jh. und wurde nur bis etwa 1320 genutzt. Auf Grund des frühen und kurzen Nutzungszeitraumes ist recht wenig über die Erbauer und die Historie bekannt. Oben legte ich eine kleine Pause ein. Anschließend stieg ich den Pfad wieder hinunter, bog dann aber zur Straße hin ab und lief diese hinauf. Die Zugangsvariante von meiner früheren Tour kann daher verworfen werden.
 
Unterwegs stieß der eigentliche grüne Wanderweg wieder dazu. An einer Kreuzung bog ich nach links auf einen rot markierten Wanderweg ab und beging die aus anderen Touren bereits bekannte Felsengasse. Dahinter wandte ich mich unmarkiert nach rechts und kam auf einem Pfad auf den Gipfel des Malý Vlhošť (Kleiner Wilschtberg). Dieser besteht aus flach abgerundeten Sandsteinbuckeln, hat keinen TP und bietet eine gute Aussicht. Mittlerweile war die Sonne herausgekommen und wärmte kräftig. Zurück auf dem Weg nahm ich die offenbar später angelegte Umleitung parallel zur alten Felsengasse. An der Kreuzung, wo ich beim Hinweg von grün auf rot gewechselt hatte, ging ich nun geradeaus. Dort traf ich die tschechische Ausgabe von Crocodile Dundee mit Lederhut, Karohemd und freilaufendem Hund. Schon von weitem deckte er mich mit einem Redeschwall ein, hielt mich offenbar für Indiana Jones. Für dieses Fachgespräch fehlten mir die passenden Vokabeln. Er klopfte mir trotzdem kumpelhaft auf die Schulter und setzte den Weg fort. Nach wenigen Metern stand ich vor dem nächsten Bergziel. Zunächst schaute ich am Fuße eine Art Felsenaltar an und pfadete dann durch zwei Spalten auf die Gipfelfläche des Stříbrný vrch (Ziebernberg) hinauf. Da der höhenmäßig relativ gleichmäßig ausgeprägte aber stark zergliederte Berg keinen TP hat, konnte die Suche nach dem eigentlichen Gipfelpunkt unterbleiben. Ich probierte diverse Pfade auf Riffausläufer hinaus und lief dann ans Westende des Berges. Die Einkerbung, die ich mir zum Abstieg ausgesucht hatte, führte nur auf die umlaufende Felsenbank. Alle Spalten in diesem Bereich waren entweder zu schmal oder mit Fallholz zugefallen. So umrundete ich auf einem Wildwechsel das Westende und stieg im Bereich eines alten Steinbruches ab. Unten traf ich wieder auf den rot markierten Wanderweg und folgte ihm nach links. Später führte er als schöner Pfad auf einen bewaldeten Kamm hinauf. Nach dem Wechsel auf eine blaue Markierung wurde der Weg auf einem geschotterten Forstweg geführt und erreichte anschließend wieder Skalka.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h 30 min.
Die Strecke ist teilweise unmarkiert und weitgehend mit T1 zu bewerten.
T2-Passagen sind der Steilaufstieg nach Hvězda, zur Hrad u Hvězdy, der Malý Vlhošť und der Stříbrný vrch. Malý Vlhošť und ein großer Teil des Stříbrný vrch liegen in Naturschutzgebieten, also nur vorhandene Pfade benutzen, nichts abrupfen und nichts rumschmeißen!

Tourengänger: lainari


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