Tour de Nimi: Von Lavertezzo auf den Trosa 1869 m (Season Opener 1+2)


Publiziert von basodino , 13. Juni 2023 um 15:54.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 9 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Poncione Piancascia 
Zeitbedarf: 2 Tage 7:30
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 770 m
Strecke:20,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Zug via Bellinzona nach Tenero, dort umsteigen auf den Bus ins Valle Verzasca bis Lavertezzo Paese
Unterkunftmöglichkeiten:Monti di Lego 1149 m, einfache Unterkunft im Dachstuhl, 12 Matratzen, Restaurant, Capanna Lo Stallone 1485 m, mehrere Mehrbettzimmer, Stockbetten, Restaurant mit hauptsächlich Polenta auf der Karte

Vor Corona hatten wir im Jahr 2019 den Season Opener von Iragna in der Leventina nach Lavertezzo im Val Verzasca unternommen. Daran wollten wir dieses Mal als Fortsetzung bis ins Maggiatal anknüpfen.

So starteten wir nach einer längeren Anfahrt an der Ponte dei Salti in Lavertezzo mit einer kleinen Mittagspause, bevor es den Talweg entlang der Verzasca talabwärts ging. Selten haben wir einen Season Opener auf einem so gemütlichen Weg begonnen. Nach 45 min kamen wir an die Straße nach Corippo, der wir für eine Viertelstunde bis ins das malerische Örtchen am Hang folgten. T1, 1 h 00 min

Die Einkehrmöglichkeit ließen wir aus Zeitgründen aus, stiegen steil die Stufen hinab bis zu einer weniger bekannten Brücke. Dahinter geht es zunächst kurz hinauf, dann wieder gemächlicher weiter das Tal hinab oberhalb des inzwischen begonnenen Lago di Vogorno, von dem man aber nicht sehr viel sieht. Im weiteren Verlauf steigt der Weg dann etwas an bis zu einem unscheinbaren Sattel am Waldrand kurz vor Perbioi. Die Pause hier wurde durch eine Unzahl an Stechmücken vereitelt. T2, 1 h 15 min

Nun mündeten wir in den Südhang oberhalb von Mergoscia ein, wobei sich nach wenigen Kehren abwärts ein Weg nach rechts die Höhe haltend etabliert, der einen deutlich oberhalb der Kirche und der Bushaltestelle durch lockere Bebauung in das untere Valle di Mergoscia leitet. Weit schattiger und jenseits der Bebauung erreicht man hier eine breite, zweckmäßige Brücke. T1, 0 h 45 min

Nun steht der letzte, schattige Anstieg via Al Passo (einer Alpe, die nun wirklich keinen Pass bildet) zur Monti di Lego an. Nach 6-7 Stunden Anfahrt und einer mehr als 4-stündigen Wanderung aktivierten wir unsere letzten Reserven, die der Weg als solches aber nicht wirklich fordert, da er nur mäßig steil hinaufführt. Schließlich wird man auf den Monti di Lego nach links zu einem Kreuz geführt. Wenig unterhalb befindet sich das Grotto, in dem wir unsere Etappe beenden durften. T2, 1 h 00 min

In herrlicher Lage mit einem kleinen See links, einer Kapelle und einer Aussichtsbank vorne, ist das Grotto unter einem Baum gelegen, der am Nachmittag Schatten spendet. Im Dachgeschoss befindet sich ein Matratzenlager für bis zu 12 Personen und hinter der Hütte die sehr einfachen sanitären Anlagen, die aber auch eine Duschmöglichkeit beinhalten. Die freundlichen Betreiber der Hütte servierten uns ein leckeres Risotto zum Abend und der spät und nur in Maßen aufkommende Regen konnte den schönen Tag auch nicht mehr trüben.

Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück (leckeres Zopfbrot) brachen wir gegen 8.30 Uhr auf. Der Weg zur 2. Übernachtung auf der Capanna Lo Stallone wäre nun wirklich zu kurz gewesen, aber man kann einen kleinen Bogen laufen und die Cima della Trosa dabei besteigen. Der Weg führt zunächst durch lichten Wald und auch offenere Bereiche gut gespurt Richtung Trosa an. Dabei steigt er durchgehend leicht an, ist aber nirgends steil. Nach 45 min erreichten wir eine Verzweigung und nahmen den rechten, oberen Weg. Der führt in wenigen Kehren zu dem Schild "Bassa di Bietri", welche man aber erst ein wenig höher erreicht, nachdem man an dem Schild abgebogen war und die nächste Verzweigung nach links genommen hat. Nun geht es flach bis leicht absteigend durch den Wald und die offene Buschwiesen zur verlassen wirkenden Alpe di Bietri 1499 m. T1, 1 h 30 min

Nach einer ersten Pause, welche uns auch durch das Treiben einer Murmeltierfamilie versüßt wurde, stiegen wir dann auf dem Talweg von Mergoscia zu einem Sattel oberhalb auf (schöne flache Kehren), der den Trosa vom Madone trennt. T2, 25 min

Hier trennten wir die Gruppe in zwei auf, die einen, die den bequemen Normalweg zum Gipfel nahmen (links in weiten Kehren), die anderen, die direkt über den Nordgrat zum Gipfel stiegen. Hier ist der Weg zwar blau markiert, erweist sich aber als leicht begehbar und verdient sich selbst an den beiden schwierigsten Stellen das "blau" kaum. T3+, 25 min

Aufgrund früher Quellwolken war die Aussicht nicht ganz so fantastisch wie zu anderen Zeiten. Dafür waren wir am Gipfel als Gruppe allein, was bei besserem Wetter sonst auch eher selten der Fall ist. Etwas irritiert waren wir dann im Abstieg, als uns gleich mehrere junge Männer entgegen kamen, die ihre Fahrräder hier hinauf schleppten (größtenteils auf dem Rücken). Spaß sieht für mich anders aus.

Der einfache Weg führt hinab in einen Pass, der Trosa und Cimetta trennt und durch einen kurzen Gegenanstieg wieder hinauf. Auf der Cimetta findet sich dann ein Restaurant, der Sessellift und eine Aussichtsplattform. T2, 45 min

Nach einer Einkehr im nur mäßig charmanten Selbstbedienungsrestaurant aber mit schöner Aussichtsterrasse, gingen wir dann noch zur Aussichtsplattform. Der direkte Weg von dort zur Capanna Lo Stallone sollte wohl nicht mehr begangen werden. Zumindest machten sie sich einige Mühe, Menschen von dieser Route abzuschrecken.
So stiegen wir zunächst unterhalb des Sesselliftes über ein steiles Weglein hinab, das bald auf ein Sträßchen trifft, dass man dann bis zur Unterkunft nicht mehr verlässt. T2, 25 min

Die Unterkunft ist geradezu luxuriös (wenn man den Maßstab einer Hütte anlegt), liegt hübsch aber etwas zurückgesetzt, so dass man schon zu einem Kreuz gehen muss, um eine gute Aussicht zu haben. Auch ist der neu angelegte See unterhalb noch nicht so ganz gelungen, was den Eindruck etwas trübt.

Die Wirtsleute waren aber sehr nett und haben uns bestens versorgt. Die Polenta (die Spezialität hier) war sehr lecker und wir fühlten uns gut aufgehoben. Nach einer zweiten erholsamen Nacht sollte es dann am nächsten Morgen zunächst einmal regnen, obwohl in Meteo ab 6 Uhr keine Niederschläge mehr angesagt waren ...

Tourengänger: basodino, tourinette


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