Simetsberg (1840 m)


Publiziert von ju_wi , 29. Oktober 2009 um 23:18.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:25 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1190 m
Abstieg: 1190 m
Strecke:14,6 km
Kartennummer:Karwendel

Unsere erste Hikr-Tour in den Bayrischen Voralpen – und unsere erste Bergtour überhaupt im Estergebirge nördlich von Garmisch – führt uns auf den Simetsberg (1840 m). Der Simetsberg ist ein recht freistehender Berg im nordöstlichen Estergebirge und ein eher wenig besuchtes Bergziel. Auch als Schneeschuhtour ist der Aufstieg sehr beliebt. Mit gut 1000 Hm Differenz vom Talort Obernach beim Walchensee ist es das richtige Kurztourziel für einen Rückfahrtag.

Am Sonntagmorgen checken wir nach Frühstück aus unserer Pension in Garmisch aus und fahren über Krün hinüber nach Obernach. Von der Landstraße ist hinter einer Holzbohlenbrücke ein kostenloser Parkplatz nutzbar. Von hier wandern wir zunächst auf breitem Forstweg in mehreren Kehren relativ steil in die O-Flanke des Simetsberges hinauf. Immer wieder werfen wir hierbei einen Blick nach hinten auf den unter uns liegenden Walchensee. Ostseitig dominiert der schneebedeckte Schafreuther das Panorama. Nördlich vom Walchensee ist die schöne Bendiktenwand zu sehen, die praktisch den ganzen Tag Sonne bekommt – ist es Zutun des heiligen Benedikt? :-)

Ein ganzes Stück steigen wir mit dem Forstweg in der O-Flanke des Bergs auf. Dann biegen wir rechts kurz steil die Böschung hinauf und biegen rechts auf einen kleinen steilen Trittpfad ab, der einige ältere Markierungen aufweist und eine sinnvolle Anstiegs-Alternative zu den längeren Bögen darstellt, die der Forstweg noch vollführt. Der Trittpfad führt recht steil durch eine urtümliche Waldlandschaft und trifft 200 Hm weiter oben auf einen breiten Geröllweg. Hierhin wäre man auch – weniger interessant - über den Forstweg gekommen, wenn man in einer Senke rechts mit Wegweiser abbiegt. An der Einmündung des Wanderpfads weist uns ein alter, provisorisch aufgestellter Holzwegweiser die Richtung zum Simetsberg.

Ein paar Windungen später wird der Forstweg schmaler und geht über in eine Wanderspur. Das Gelände ist hier steinig und felsig, wobei mit jedem Höhenmeter die Schneeauflage tiefer wird. Bald schon ist keinerlei Weg mehr im Schnee erkennbar und wir stapfen den vorhandenen Trittspuren durch den Schnee hinterher. Es folgt eine sehr steile Geländestufe, die der Sommerweg in Serpentinen nimmt. Im rutschig-pappigen Feuchtschnee ist ihre Überwindung recht mühsam. Oben auf der Stufe öffnet sich der Wald in Almflächen. Hier befindet sich auch die Diensthütte Simetsberg (1600 m).

Wir passieren die Hütte und wenden uns im Bogen nach rechts zum Gipfelaufbau. Das Gipfelkreuz ist von hier schon sichtbar. Zunächst durch die verschneiten Grasflächen aufsteigend, später etwas rechts vom Sommerweg durch tief verschneites Latschengelände kämpfen wir uns Richtung Kreuz. Am Gipfel des Simetsberg (1840 m) angelangt, sind wir fast etwas überrascht über die verhältnismäßig schmale Gipfelschneide. Von unten sah der Berg eher behäbig rund aus. Auch täuscht vom Aufstieg der Eindruck, dass das Gipfelkreuz links neben dem Gipfel stünde – es steht tatsächlich am höchsten Punkt.

Meist wird der Simetsberg auf gleichem Weg wieder abgestiegen – vor allem im Winter. Wir wollen heute aber einen anderen Weg hinab nehmen, der weiter südwärts in den Graben der Kessellaine und vorbei an Kesselköpfen und Neulägerkopf im Bogen zurückführt. Hierzu bleiben wir schon am Gipfelaufbau hartnäckig auf dem vorgezeichneten GPS-Track – wenn dies auch den ein oder anderen Versacker bis zur Hüfte in Schneemulden hier im ungespurten Gelände veursacht. Unterhalb des Latschengürtels marschieren wir in mäßig steilem Hang dann uns rechts haltend über ein welliges Plateau. Für eine Wegführung gibt es neben der GPS-Spur keine sichtbaren Anhaltspunkte. Erst etwas später zeigt ein einsames Steinmännchen, das hier wohl eine Art Weg herführt. Der Track führt uns in eine steilere Flanke. Immer noch in tiefem Schnee stapfen wir diese hinab, wobei sich nun stellenweise unter der Schneedecke eine Art Wegführung abzeichnet. So steigen wir auf knapp 1400 m hinab. Auch hier ist das Gelände immer noch tief verschneit. Wir queren – wieder tendentiell bergan – einen Hang und gelangen mit stellenweise erkennbarer Wanderspur zu einem breiten Forstweg.

Wir folgen dem Forstweg ein kurzes Stück, biegen dann aber wieder links in das verschneite Gelände ab. Zunächst wieder ein Stück bergauf wird der Neulägerkopf (1491 m) passiert. Weiter wellig gestaltet sich die Fotsetzung, bis der Pfad sich deutlich bergab senkt. Hier tauchen im weniger verschneiten Gelände nun auch alte Markierungen auf. Später trifft der kleine Wanderpfad auf breitere Wege und führt uns wieder auf den Panoramaweg zwischen Obernach und Wallgau. Dort biegen wir nun nach links auf Obernach und Walchensee zu. Bald passieren wir die Stelle, an der wir im Aufstieg rechts auf die Trittspur abgebogen waren und schließen somit den Kreis. Mit genussvollen Blicken auf den vor uns liegenden Walchensee und dahinter die Benediktenwand und Jochberg wandern wir die letzten 30 Minuten hinab nach Obernach und zu unserem geparkten Auto. Leider steht wieder die Rückfahrt an.

Tourengänger: ju_wi


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Geodaten
 1444.gpx Simetsberg

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