Federispitz (1865 m) - zwischen Linthebene und Walensee


Publiziert von 83_Stefan , 13. Juli 2023 um 21:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:29 Mai 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via A3 nach Weesen; von dort auf schmaler Asphaltstraße über Vorder- und Hinterhöf hinauf, bis auf etwa 750 Metern Höhe die Zufahrt nach Brändliberg abzweigt. Wenige kostenfreie Parkmöglichkeiten am Straßenrand.
Kartennummer:map.geo.admin

Der aus Nagelfluhgestein aufgebaute Federispitz schiebt sich zwischen Linthebene und Walensee und überragt die Ortschaften im Tal um rund 1450 Meter. Dieser speziellen Lage verdankt der Wanderer das vortreffliche Gipfelpanorama, denn außer dem Blick auf eine Fülle an Gipfeln - wie es für die Schweiz bekanntlich nicht ungewöhnlich ist - schaut man auf der einen Seite hinunter zum fjordartigen Walensee mit seinem tiefen Blau und gegenüber erblickt man in der Linthebene den langgezogenen Zürichsee mit seinen flachen Ufern. Anstiege zum Federispitz gibt es genügend, hier ist eine Rundtour über Plättlispitz und den Fiderschenboden vorgestellt, die knapp unterhalb von Brändliberg beginnt.

Von Weesen leitet eine asphaltierte Straße über Vorder- und Hinterhöf nach Kapuzberg hinauf. Wo auf etwa 750 Metern Seehöhe die Zufahrt nach Brändliberg abzweigt, beginnt die Tour. Hier befinden sich wenige Parkgelegenheiten am Straßenrand. Man folgt der Straße noch etwa 100 Meter weiter bergauf, bis nach rechts der beschilderte Anstieg zum Federispitz abzweigt. Durch Wald gelangt man wieder hinauf zur Straße, folgt dieser aber nur kurz nach rechts, bis der Wegweiser zum Federispitz nach rechts weist. Durch eine Wiese gelangt man wieder in den Wald hinein, der Blick zurück geht über die Hütten von Kapuzberg zum Mürtschenstock. An einer Verzweigung hält man sich links ("Unternätenalp/Federispitz") und folgt dem Steig zunächst in westlicher Richtung durch den Wald und dann in weiten Kehren durch meist freies Gelände hinauf zur Unternätenalp. Bereits auf diesem Abschnitt hat man einen herrlichen Blick zum Walensee.

An der Alpe treffen mehrere Anstiege zusammen. Dem Weg in Kammnähe aufwärts folgend, gelangt man zu einer Verzweigung, an der man sich rechts und gleich wieder links hält (beschildert). Auf der Kammhöhe gewinnt der Steig an Höhe und mit jedem Meter wird die Aussicht umfassender. Der Kamm schnürt sich schließlich zusammen und eine kurze Etappe im Nagelfluhfels ist sogar versichert, ehe der Schlussspurt zum Plättlispitz beginnt. Die letzten steilen Meter werden gemeistert, dann steht man auch schon auf dem ersten Gipfel des Tages, wo einen das Gipfelkreuz begrüßt. Der Ausblick ist bereits hier recht ordentlich, aber der deutlich höhere Federispitz begrenzt das Panorama natürlich. Also auf zum nächsten Gipfel!

Am Aufstiegsweg geht es nur wenige Meter zurück, dann zweigt man auf den Verbindungskamm zum Federispitz ab. Der Weg verliert nur unbedeutend an Höhe und führt sodann steil aufwärts zu einer Zwischenerhebung. Hier weicht der Steig kurzzeitig nach links in die Grasflanke aus (versichert) und erreicht die Verzweigung, wo der spätere Abstiegsweg in den Fiderschenboden hinunter führt. Man bleibt am Kamm, umgeht ein Hindernis linker Hand (versichert) und erreicht schließlich den Aufstiegsweg über den Fiderschengrat. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz legt man am breit ausgetretenen Weg zurück, der am Grat nach oben führt. Linker Hand blickt man über die Linthebene zum Zürichsee, rechts schaut man hinter auf das tiefe Blau des Walensees. Das Gipfelkreuz steht nicht ganz auf dem höchsten Punkt, aber auf Trittspuren ist es nur ein Katzensprung hinauf. Aufpassen muss man dabei allerdings schon, denn neben den Steigspuren geht es steil bergab. Vom höchsten Punkt zeigen sich insbesondere Speer und Mattstogg von ihrer Schokoadenseite, dazwischen stemmt sich der Alpstein mit dem Säntis recht erfolgreich in den Schweizer Himmel. Aus dem langen Verbindungsgrat zum Speer ragen außerdem zahlreiche kuriose Felsgestalten heraus, die das Auge fesseln.

Der Abstieg erfolgt über die Alpen Ober- und Unterfiderschen. Am Aufstiegsweg wandert man zurück, bis der Steig hinunter in den Fiderschenboden abzweigt (beschildert). Sehr steil geht es bergab und an der Alphütte freuen sich die Knie über eine Erholungspause. Auch wenn das Asbestzementdach mit dem Charme der Siebzigerjahre nicht zu überzeugen weiß, hat man hier einen schönen Blick zurück zum Gipfel und die steilen Nagelfluhfelsen oberhalb des Alpbodens sind ein schöner Kontrast zum Grün der Wiese. 

In zahlreichen engen Kehren leitet der Steig durch offenes Gelände hinunter zur Alpe Oberfiderschen, wo ein Verbindungsweg gequert wird. Kurz darauf geht es durch einen Waldgürtel und man gelangt hinunter zu einer Verzweigung wo man sich rechts hält und schließlich die Alpe Unterfiderschen erreicht. Hier zeigt sich der Mattstogg recht ansehnlich.

An der Alpe Unterfiderschen hält man sich rechts ("Gmeindsberg"), quert auf breitem Weg einen steilen Waldhang und erreicht schließlich eine schöne Lichtung. Die breite Trasse endet hier und auf anfangs undeutlichen Steigspuren steigt man entlang der Lichtung ab. Die Hütten von Vorder Gmeindsberg werden passiert, dann geht es wieder in den Wald hinein. An einer Brücke über einen Bach heißt es aufpassen: Direkt davor zweigt man nach links ab (nicht beschildert) und gelangt auf unmarkierten Spuren hinunter zu einem Fahrweg. Ihm folgt man - zuletzt wieder mit schöner Aussicht über den Walensee zum Mürtschenstock - via Brändliberg durch Wiesen zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Via Plättlispitz zum Federispitz: T3 (versicherte Stellen kurz unterhalb der beiden Gipfel, sonst T2).
Abstieg über Fiderschenboden: T3 (versicherte Stelle am Federispitz, sonst T2; Abstieg in den Fiderschenboden sehr steil).

Fazit:
Eine abwechslungsreiche, recht einfache 5*-Rundtour, die mit Ausnahme der überschaubaren Waldetappen sehr aussichtsreich ist und ein herrliches Gipfelpanorama bietet. Beim Aufstieg ist ab der Unternätenalp relativ viel Betrieb, der Abstiegsweg hingegen ist ziemlich wenig frequentiert.

Mit auf Tour: maxl

Kategorien: Appenzeller Alpen, 5*-Tour, 1800er, T3.

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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Geodaten
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