Tour Jürgensen

Heute verschlug es mich mal wieder an die französische Grenze, an den Doubs. Dort gibt es noch einiges zu entdecken, allerdings war das gute Wetterfenster nicht sehr groß. Die größere Kunst aber, nicht auszurutschen auf dem pflotschig nassen Boden. Wurzeln und Steine waren demnach tabu, nicht ganz so einfach im Jura.

Um Les Brenets zu erreichen sind einige Umstiege nötig, aber die Fahrt mit der Chemin de Fer du Jura entschleunigt außerordentlich. Viele Passagiere gab es nicht, trotz der Sehenswürdigkeiten am Doubs. Es war einfach noch zu kalt.

Von der Haltestelle aus wähle ich zuerst den Weg hinunter zum Lac des Brenets. Der Wanderweg hinunter gibt schon mal einen ersten Eindruck von der Nässe, Vorsicht ist geboten. Am See angekommen, folge ich dem Weg entlang des Wassers, namens Mauvaise Côte.

Diesen verlasse ich noch vor dem Schiffanleger. Laut Karte führt eine gestrichelte Linie hinauf nach Les Moulinet. Dem folge ich, bis ich die Straße erreiche. Bald schon treffe ich auf den markierten Wanderweg und zu der wunderschönen Kirche.

Ein paar Straßenecken weiter stoße ich auf den Wegweiser Tour Jürgensen. Das ist mein nächstes Ziel. Zuerst über nasse Wiesen, dann in den Wald. Da steigt der Pfad merklich an. Der Schlussaufstieg zum Turm ist fast in der Botanik verschwunden.

Der dänische Uhrmacher Jules Jürgensen erbaute den im neugotischen Stil errichteten Turm 1874. 1993 wurde der Turm von einem Verein übernommen und renoviert. Die Einweihung fand 1998 statt.
63 Treppenstufen führen auf die Aussichtsplattform in 12,5 Meter Höhe. Von dieser hat man eine Aussicht auf die ehemalige Gemeinde Les Brenets in der Schweiz sowie die Gemeinde Villers-le-Lac auf französischem Gebiet, auf den See Lac des Brenets sowie auf diverse Jurahügel.

Vor den Turm gibt es eine schöne Picknickstelle, einige Stufen führen dann direkt zum Turm hinauf. Ich umrunde den Turm und stoße auf ein großes Sackgassenschild, das man eigentlich nur vom Straßenverkehr kennt.

Eine Spur führt nun deutlich nach unten, den Weg den ich gehen will. Mal sehen, wie weit ich komme. Am Ende des Waldes dann die erste Sperre, es war wohl früher mal ein Wanderweg. Die Kette lässt sich gut entfernen und schon stehe ich in tiefem Gras. Allerdings auch hier einige Schilder, die darauf hinweisen, dass der Durchgang verboten ist. Vor mir die Antenne, die die Richtung vorgibt.

Vorbei an der Antenne wird das Gras noch höher und nasser. Der Weg bis zum Schotterweg ist allerdings nicht weit. Als ich diesen erreiche, sehe ich auch hier den ehemaligen Durchlass des Wanderweges. Der ist nicht nur mit einer Kette versperrt, sondern zusätzlich mit einem Vierkantholz. Auch kein Problem, lässt sich alles für den Durchgang beseitigen. Selbst am Ende des Schotterweges gibt es Verbotsschilder für Fußgänger. Ich kann das gut verstehen, denn ohne Missachtung der Verbote müsste man einen weiten Umweg machen um an diese Stelle zu kommen.

Mittlerweile hat sich der Himmel bedrohlich verdunkelt, so dass ich auf meine weitere Planung verzichte und den Rückweg antrete. Einige Zeit später beginnt es auch zu regnen. Ursprünglich hatte ich noch vor auf den Col des Roches zu steigen und dann den Weg nach Le Locle zu nehmen.