Runde im erweiterten Passwangmassiv (Hirnichopf, Ämmenegg, Portiflue)


Publiziert von Hallodri82 , 26. April 2023 um 22:38.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:26 April 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO   CH-BL 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 908 m
Abstieg: 908 m
Strecke:13.7

Ich habe zwar insgesamt noch nicht allzu viele Berichte publiziert, aber üblicherweise schreibe ich eher Berichte welche irgendwie ein "off the beaten Track"-Element aufweisen. Das ist hier nicht der Fall, aber die schiere Schönheit und Vielseitigkeit dieser Tour will irgendwie dokumentiert sein. Wanderung, bis auf einen kleinen Abstecher stets auf entweder offiziellen WW oder zumindest auf eingezeichneten Pfaden.

Ich starte in Zullwil (Zubel) ab dem Parkplatz unter der Ruine Gilgenberg. Moderat geht es bergan bis zum Chalberweidli. T1.

Ab dort auf dem offiziellen WW Richtung Osten zu den Ibachfällen. Der Weg dort ist abenteuerlich angelegt, mit zwei kettengesicherten Passagen. Die erste der beiden, vor der Brücke mit dem Brückengeist ist die etwas schwierigere. Sie führt leicht kraxlig/stufig und recht steil eine Rechtskurve hoch. Der Pfad ist schmal und links geht es abrupt ca 5 Meter direkt runter bis zum Ibach. Haben diese Stelle auch schon mit den kleinen Kids gemacht und hier empfiehlt es sich das Kind entweder fest an die Hand zu nehmen oder gewiss die Kette zu Hilfe zu ziehen. Für Erwachsene ist die Stelle aber unschwierig, vor allem wegen der Kette (die ich aber nicht benötigt habe). Diese Stelle = T3, die zweite Kettenstelle ist aber T2. Der Weg ist aber echt schön gemacht und der Ibachfall führte richtig viel Wasser. Sehr empfehlenswert.

Sodann auf dem offiziellen WW via die Wiesen Chrüz und Rottännli bis zur Abzweigung nach Pt 921. Dürfte wohl T1 sein bis dort. Dann auf dem WW weiter Richtung Hirnichopf und ganz am Schluss auf dem Gupf-Zubringer (der aus welchem Grund auch immer nicht mehr ein WW ist). T2. Die Aussicht auf dem Hirnichopf ist dann, nun ja, sehr toll. Man sieht die Hohe Winde, den langen, langen Sunneberg und dahinter dann die zweite Jurakette (Brunnersberg etc).

Der Abbruchkantenweg fängt danach etwas verhalten/bescheiden an, um dann in Schönheit und Abenteuerlichkeit zu "explodieren". Immer wieder bieten sich lokale Güpfe zum erkraxeln an. Die Aussicht dann jeweils genial. Hinten und vorne der Passwang-eigene Creux-du-Van, im Osten unsere ureigenen "EMJ für Arme" (Vogelberg, Schattberg, Geitenberg). Und weitere Gipfel. Ich erklimme noch kurz den Müeltli-Gupf, der ist aber nur bedingt empfehlenswert, da keine Aussicht und der Weiterweg dann durch dichten Wald. Täte den gesamten Weg von Hirnichopf bis Passstrasse Nunningerberg als T3 bezeichnen, da teilweise nah am Abbruch und nicht untechnisch. Für kleine Kinder: eher weniger empfehlenswert.

Runter nach St. Fridli bis zum Wasserfall. Ich frage mich wie dieser heisst. Ist das der Sigbachfall oder ist der Sigbachfall dann derjenige im einsamen Tal nördlich der Fäldmenegg? Auf jeden Fall führt dieser Fall sehr viel Wasser, wunderschön dahinter zu queren. Abstieg ist wie ich meine ein T3, aber nicht mehr. Mir gefällt dass dieser Weg nicht "über-versichert" ist. Der Weg führt aber nie unmittelbar an einem vertikalen Abbruch vorbei, auch wenn er steil ist und die Gegend abschüssig.

Der Aufstieg nach dem Wasserfall passiert einmal eine recht schmale Stelle im Sinne einer Querung, an welcher es dann rechts recht scharf runtergeht. Das fand ich (noch) die schwierigste Stelle in diesem Gebiet, aber auch nicht mehr als T3.

Zünftig steige ich bergan bis auf die Fäldmenegg. Oben angekommen wende ich mich nun nach Westen, das letzte Mal bin ich nach Osten weiter. Zum Glück! es fängt ein genialer Gratweg an. Schmal ist der Weg, auf beiden Seiten geht es runter und die Aussicht nach Westen, zurück zum Zingelenberg und immer wieder mal auch ins Tobel wo ich grad vorher war ist atemberaubend. Zudem ist der Grat licht und föhrenbestanden, griffig, grasig echt gut zu begehen. Dieser Weg ist ein absolutes Highlight im Jura. T3.

Steil geht es runter und ich befinde mich in einem sehr einsamen Tal. Abermals stosse ich auf einen Wasserfall, die Gegend wirkt urtümlich, moosig, verlassen. Echt toll. T2.

Ich steige bald wieder an, auf den Gratweg der Ämmenegg. Dieser Grat ist einfach zu begehen, stets sehr griffig. Gefällt mir immer wieder ausserordentlich. Für Aussichts-Afficionados vielleicht nicht der absolut beste Grat, aber dafür ist es ein wirklich schöner grasig/steiniger Pfad. Der höchste (?) Punkt der Ämmenegg dann aber nochmals mit echt toller Aussicht. T2.

Ich übersteige noch kurz den mediterran wirkenden Gupf Ulmethölzli (höchstens T3) und laufe über die Grossi Weid auf dem tollen Jubiläumsweg zum Stierenberg. Von dort auf der Teerstrasse bis Pt 915. 

Ich entscheide mich für den Graspfad "Wanne" (statt dem östlichen Teil des Riedberggrates), weil mir dieser Pfad enorm gut gefällt, erstens wegen dem Licht dort und zweitens wegen der uralten Buchen-Gruppe die dort steht. Bei Hüttenhöchi steige ich dann auf zum westlichen Teil des Riedberggrates. Diesem folge ich bis Schürlimatt. Dieser Grat ist für mich einer der schönsten Grate auf dem ich jemals war. Nicht wegen der Aussicht sondern wegen der Bodenbeschaffenheit, er ist einfach herrlich zu begehen. T2.

Ich hole einmal Luft und steige auf die Portiflue (mit toller Aussicht und dann auf dem Pfad runter zurück Richtung Ruine Gilgenberg. Die ganze Portiflue bezeichne ich mit T3, da bisweilen es sehr abschüssig ist und vorallem im Abstieg dann enorm steil. Oben ist das Plateau auch recht klein und die Abbrüche nah und gigantisch. Kein Kinderspielplatz! Am Schluss noch stilvoll hoch zur Ruine Gilgenberg.

Fazit: das war eine Hammertour. für meine Verhältnisse war ich langsam unterwegs, weil ich so ca 1000 Fotos geschossen habe;-)
 

Tourengänger: Hallodri82


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