Wildstrubelüberschreitung - von der Engstligenalp zur Lämmerenhütte


Publiziert von Daenu , 2. August 2013 um 14:28.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:31 Juli 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus via Adelboden bis "Unter dem Birg", Seilbahn auf die Engstligenalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:zu Fuss zum Gemmipass, Seilbahn nach Leukerbad
Unterkunftmöglichkeiten:Berghotel Engstligenalp, Lämmerenhütte SAC
Kartennummer:1267

Die Überschreitung aller drei Wildstrubelgipfel ist eine hübsche und nicht übermässig schwierige Tour. Zu beachten sind die Steinschlaggefahr auf dem Strubelgletscher sowie ober- und unterhalb des Früestücksplatzes (Helm sinnvoll) und die Verhältnisse am Verbindungsgrat zwischen Stubeljoch und Mittelgipfel. Die genaue Route ist wie gewohnt in den Fotos eingezeichnet.
 
Engstligenalp-Grossstrubel (3243m) – WS
Vom Berghotel Engstligenalp queren wir die weiten Weiden der Engstligenalp zur Gruebi. Dort wo der Rundweg nach links gegen den „Grosse Lägerstei“ abbiegt verlassen wir ihn gegen rechts und folgen Wegspuren gegen SW. Bald darauf weisen Steinmännchen und „Abschrankungen“ den Weg nach links, hier beginnt der steile Aufstieg durch die Flyschweng. Auf einem überraschend guten Weg gewinnen wir schnell an Höhe und stehen schon bald beim markanten Schneefeld auf ca. 2400m. Hier verliert sich der Weg, wir folgen Wegspuren am rechten Rand des Schneefeldes gegen die Felsen hoch, dann links an ihnen vorbei auf die Seitenmoräne des Strubelgletschers, die wir etwas W von P.2591 betreten. Nun folgen wir der Moräne gegen SE, bis wir den Strubelgletscher betreten können. Der Strubelgletscher ist gemäss Routenbeschreibung spaltenreich, die Spalten sind aber noch alle eingeschneit.
 
Wir steigen den Gletscher gegen SE hoch, bevor wir in einem Bogen auf das Band unterhalb des Früestücksplatzes zuhalten. Der direkte Aufstieg zum Früestücksplatz ist im Sommer nicht mehr ratsam, da er infolge Gletscherrückgang durch instabiles Geröll führt. Dieses prasselt denn auch regelmässig auf das Band hinunter – es macht Sinn, diesen Abschnitt möglichst speditiv zu überwinden. Dank einer Spur finden wir rasch den geeignetsten Durchgang über das Geröll gleich vor dem Band und die anschliessenden Wegspuren über das Band hinweg. Eine Stelle im Band ist ein bisschen knifflig, da einige Felsplatten mit wenig Schutt bedeckt sind – „es Gnüder…“. Dank einiger Felsblöcke oberhalb kann ich meine Nachsteigerin über die Passage sichern. Gleich darauf erreichen wir den Ammertengrat auf ca. 2820m, etwas SE vom Gratkopf P.2827. Wir folgen dem Pfad über das Geröll hinauf zum Früestücksplatz.
 
Wir folgen der Spur über das steiler werdende Firnfeld hinauf zur Felsrippe, wo wir wiederum auf Wegspuren treffen. Auch hier pfeifen uns einzelne Steine um die Ohren. Eine Sicherungsstange zeigt uns den Übergang vom Schnee in den Fels (resp. ins Geröll) an. Auf Wegspuren gelangen wir um ein Eck herum zum Ammertegletscher und über diesen hinauf zum Strubeljoch. Hier biegen wir nach links (E) ab und steigen über den sanft ansteigenden Gletscher zum Gipfel des Grossstrubels auf, zuletzt auf Wegspuren um ein paar Felsblöcke herum.
 
Grossstrubel (3243m)-Mittelgipfel (3243m) – WS
Wir folgen dem Aufstiegsweg zurück ins Strubeljoch. Der Gratabschnitt hinüber zum Mittelgipfel wurde seit dem Schneefall am Montag noch nicht begangen, wir durften also die Spur selbst anlegen. Und in was für herrlichem Gelände! Zuerst steigen wir einen Schneehang hoch, dann folgen wir einem hübschen Schneegrat. Dieser ist zu Beginn noch nicht überwechtet, wir bewegen uns aber trotzdem leicht rechts (N) der Schneide. Bald darauf wird der Grat recht schmal, links (S) hat es Wechten, rechts geht es sehr steil hinunter – das wird wohl die im Führer erwähnte Schlüsselstelle sein die heikel ist, wenn es wenig Schnee hat oder bei Vereisung – hier sollte man definitiv nicht ausrutschen! Nun folgt ein flacher Schneehang hinauf zu P.3195, danach noch einmal ein sehr hübscher Schneegrat, dann sind wir im Schlussaufstieg über Schnee und Geröll zum Mittelgipfel.
 
Mittelgipfel (3243m)-Lenker Strubel (3243m) – L
Wir wollen unsere Trilogie noch komplettieren und den Lenker Strubel einen Besuch abstatten. Auf einer guten Spur steigen wir über P.3234 hinab in den Sattel (P.3157) und wieder hinauf auf den sehr geräumigen Gipfel. Die Aussicht über das Plateau der Plaine Morte ist herrlich.

Lenker Strubel (3243m)-Lämmerenhütte - L
Vom Lenker Strubel könnte man direkt zur Lämmerenhütte absteigen. Da der Schnee unterdessen schon recht weich ist und wir einige nur halb zugedeckte Spalten ausmachen können beschliessen wir, auf dem Anstiegsweg zurückzugehen und kurz unterhalb des Mittelgipfels auf die „Autobahn“ abzusteigen. Auf dieser sehr breiten Spur gelangen wir in einem weiten links-rechts-Bogen über den Wildstrubelgletscher hinunter zum Ende der nördlichen Gletscherzunge. Diese verlassen wir nach links auf die Seitenmoräne, welche wir bei einem Steinblock erreichen. Über diese Moräne steigen wir ab, bis eine Felsstufe den weiteren Abstieg verhindert. Hier führen uns Wegspuren und Steinmännchen rechts hinunter (gegen W), bis wir über Schnee auf die Mittelmoräne wechseln können (Achtung auf das grosse Loch am Gletscherrand). Auf der Mittelmoräne geht es nun wieder E-wärts, eine Spalte umgehen wir rechts, dann gelangen wir zur schmalen Brücke über den Bach. Nun folgen wir dem Hüttenweg südlich um P.2575 herum zur Lämmerenhütte.

Tourengänger: Daenu


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