Les Luvires 2527m - Mit ohne Ski


Publiziert von georgb , 1. April 2023 um 18:10.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 März 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m

Aus den Augenwinkeln habe ich ein Kreuz auf dem Monte Loîres alias Les Luvires alias Piz dl Cu gesehen und es lässt mich nicht mehr los. Kurz denke ich über die Skier nach, aber wo soll in Wengen noch genügend Schnee liegen? Also packe ich die Wanderstiefel und Steigeisen ein und stelle meinen Wagen mit ohne Ski in Spescia ab. Steht doch tatsächlich noch ein Auto da mit offenem Dachskiträger, sie werden doch nicht?
Nach wenigen Metern sichte ich ihre Skispur und ärgere mich über meine Fehleinschätzung, auf dem schattigen Forstweg liegt noch ausreichend Auflage und ich lasse die Skier zuhause! Immerhin sinke ich zu Fuß nicht ein und komme gut bis unter den Westhang des Monte Loîres. Ich kenne den Steilhang vom Sommer und kann mich noch gut an die Geröllschinderei erinnern, bei Schneeauflage sollte er deutlich besser begehbar sein.
Richtig, der Schnee trägt gut und ich komme bestens voran. Weiter oben wird der Untergrund etwas härter und zur Sicherheit lege ich die Steigeisen an. Doch bald treffe ich auf reichlich Triebschnee und sinke tief ein. Mit ausgefeilter Technik, im Vierfüßlergang und auf den Knien komme ich mühsam höher auf einen Sattel unter dem Gipfelaufbau. Auch die letzten Meter auf der Nordseite brauchen Tiefschneegangart und ein Gefühl für den griffigsten Schnee.
Es zieht sich enorm unter diesen Bedingungen, mit Skiern wäre es eventuell besser gegangen!? Doch irgendwann gewinne ich die letzte Höhe und kann auf die apere Südseite wechseln. Eine kurze Wiese und ich stehe an dem eindrucksvollen, riesigen Gipfelkreuz. Wer es warum aufgestellt hat, muss ich noch eruieren.
Ich sitze im Windschatten, die Sonne lacht, was für ein herrlicher Platz mit grandiosem Blick auf die umliegenden Berge, fast könnte man die fehlenden Skier vergessen.
Ich steige zurück und wühle mich durch den Schnee bis in die Rinne. Hier tut es wieder weh, dass ich zu Fuß unterwegs bin, mit den Rockern wäre es ein Genuss. So muss ich vorsichtig mit den Steigeisen absteigen und aufpassen, dass ich nicht ins Stolpern komme. Noch dazu beginnt es zu Stollen, nicht ganz ungefährlich, unter der Neuschneeauflage liegt eine rutschige Hartschneeschicht.
Mit der nötigen Vorsicht komme ich gut abwärts und kann die Eisen wieder wegpacken. Der Schnee trägt immer noch gut, das ist wichtig! Ich quere ein wenig in die Wiesen, sichte ein paar nette Blümchen, vielleicht komme ich in den nächsten Tagen nochmal wieder, aber dann mit statt ohne Ski.

Tourengänger: georgb


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