Carpe pulveris nivis

Im Heidliand fielen in den vergangenen 3 Tagen über 60 cm Schnee - so viel wie noch nie in diesem "Jahr ohne Winter". Diesen Powder wollte ich im heutigen Zwischenhoch in den Flumserbergen geniessen und sollte es nicht bereuen - noch nie traf ich auf meinen bisherigen 12 Skitouren in dieser Saison derart feinen Pulverschnee an. 

Bei "erheblicher Lawinengefahr" zog ich nicht allzu früh auf der Alp Panüöl los, die ich mit den Bergbahnen bequem erreichte. Bis etwas oberhalb der Alp Fursch war die dortige Loipe maschinell präpariert, dann folgte ich der von meinen Vorgängern erstellten Spur im tiefen Pulverschnee. Bei den Mietböden wendete ich mich nach Osten und hielt auf den Gratweg zwischen dem First und Pt. 2328 zu, den ich etwa auf 2140m erreichte. Als ich gegen den Pt. 2328 zukam, querte ein Einzelgänger soeben zur Spitzmeilenfurggel 2417m. In diesem recht steilen Schräghang kam es in der Vergangenheit schon zu tödlichen Lawinenunfällen. Dieser Schräghang und auch der Wissmeilen (der später von 3 Skifahreren befahren wurde) schien mir angesichts der Gefahrenstufe 3+ etwas zu heikel, so fellte ich am Fuss des Wissmeilen ab und verzehrte bei etwas Wind meinen Imbiss. Die Abfahrt führte mich in feinstem Pulverschnee über die Aufstiegsroute hinunter zur Alp Fursch und via Alp Panüöl (Spitzmeilenblick bei leckerer Rhabarberwähe) und den Maschgenchamm zurück zum Tannenboden. Es waren heute im Spitzmeilengebiet bei mehrheitlich sonnigem Wetter, etwas Wind und nicht allzu kühlen Temperaturen rund ein halbes Dutzend Tourengänger unterwegs.