Golegghorn 3075m
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Das Golegghorn ist eine klassische Firntour im Grimselgebiet, welche ab März regelmässig gemacht wird. Vor allem im oberen Bereich locken grosszügige Hänge und das steile Gipfelcouloir verleiht der Tour ein Flair Alpinismus. Und oben geniesst man ein herrliches Panorama ins hochalpine Gauligebiet. In der Abfahrt war ich für den perfekten Sulz etwas früh dran war, weshalb ich - in der Hoffnung auf Restpulver - spontan eine Variante via Nordfuss des Kleinen Diamantstocks gefahren bin.
Die ausgeprägten Osthänge mahnen zu einem frühen Start. Ebenso mein Chef, der mich um die Mittagszeit im Büro erwartet. Im Nachhinein kann ich anfügen, dass die zwei Steilstufen deutlich später Sonne erhalten als befürchtet, enges und tiefes Tal sei Dank. Über die eingeschneite Passstrasse ist die Handegg (1401m) schnell erreicht. Einige schöne Tage durfte ich bereits im gleichnamigen Hotel verbringen, ein Bijou, immer noch recht unbekannt. Zurzeit ruht es im Winterschlaf. Wenig hinter dem Hotel geht es im Bereich des Wanderwegs die erste, zunehmend verwachsene Steilstufe nach Ärlen hoch. Die Bedingungen präsentieren sich vorzüglich, trotzdem ohne Harscheisen kaum machbar. Man halte Distanz zu den Felsplatten, da rutschen gerne ganze Schneebretter ab. Momentan ist erst ein Teil unten.
Durchatmen dann im beinahe flachen Ärlen-Kessel. Mein Blick sucht das Rindertal-Couloir, eine spannende Abfahrtsvariante ab Ärlenlücke. Von unten lässt sich die Ausfahrt nur erahnen. Ab Egg folgt die zweite Steilstufe: es darf gewürgt werden, die glasige Spur der Vorwoche ist kaum vernünftig zu gebrauchen. Oben erreiche ich die Sonne und es öffnen sich grosszügige Osthänge, welche das Golegghorn zur formidablen Firntour prädestinieren. Ab hier lässt sich auch der Neuschnee vom Wochenende ausmachen, weiter unten war er bereits verfirnt. Über den (harmlosen) Golegg Gletscher erreiche ich das Skidepot am Fuss des Couloirs. Die Bretter lasse ich unten, angesichts des feuchtschweren Schnees erspare ich mir die Schlepperei (erstmal oben werde ich die Sache natürlich komplett anders einschätzen). Die Steilheit bis über 40° darf angesichts der Couloirlänge nicht unterschätzt werden. Im Aufstieg nehme ich sie jedoch kaum wahr und verzichte auf Pickel und Steigeisen, welche bei dieser Tour jedoch zwingend ins Gepäck gehören. Vom Sattel - der Übergang ins Gauli - dann in einer Minute über den Grat aufs Golegghorn (3075m).
Dem benachbarten Steinlauihorn kann man sich nicht entziehen, es macht von allen Seiten eine gute Figur und beinahe hätte ich mich noch zu einem Versuch hinreissen lassen. Kurze Pause, aber bald geht's wieder retour. Auf dem Rückweg nehme ich den Pickel gerne in Anspruch und steige zeitweise gar rückwärts - ein Rutscher könnte kaum gefangen werden und würde im besten Fall schmerzhaft enden. Ich bin recht früh dran und die Hänge noch nicht ideal aufgefirnt. Also spontane Planänderung: in Frage wäre auch der Abstecher zur Ärlenlücke gekommen. Aber 2200Hm hätten weder meinem Chef noch meinen Beinen gefallen, also stattdessen Abfahrt nach Süden, vorbei an der Gruebenhütte (2512m), zum Gruebengletscher. Das ist übrigens eine wirklich toll gelegene Selbstversorgerhütte, welche ich gerne mal im Sommer besuchen werde.
Unten im Kessel felle ich nochmals an für 150Hm Gegenanstieg Richtung Kleiner Diamantstock. Dort treffe ich auf die Abfahrtsroute von der Unteren Bächlilücke herkommend. In diesen Nordhängen liegt gut 15cm Pulverschnee. Die Route quert ostwärts, um dann durch ein kurzes Steilcouloir (kurz >40°) die weiten Hänge Undrem Horem zu erreichen. Auch hier findet sich noch (Press-)Pulver. Unten treffe ich auf die Aufstiegsroute und folge ihr bis zur Ärlensteilstufe. Frühem Start sei Dank ist zumindest diese Passage noch nicht verfault, sondern ideal angesulzt und wunderbar zu fahren, der Bewuchs stört nur im oberen Bereich. Kurz vor dem Ziel kommt mir ein Spanier in vollständiger Gletscherausrüstung entgegen. Unvernünftig? Tatsächlich liegt mir ein dummer Spruch auf den Lippen. Aber vielleicht ist alles ganz anders: Zustieg zur Gruebenhütte, Übernachtung, Fortsetzung am nächsten Morgen. Dann hätte ich das Timing ebenso gestaltet.
Die ausgeprägten Osthänge mahnen zu einem frühen Start. Ebenso mein Chef, der mich um die Mittagszeit im Büro erwartet. Im Nachhinein kann ich anfügen, dass die zwei Steilstufen deutlich später Sonne erhalten als befürchtet, enges und tiefes Tal sei Dank. Über die eingeschneite Passstrasse ist die Handegg (1401m) schnell erreicht. Einige schöne Tage durfte ich bereits im gleichnamigen Hotel verbringen, ein Bijou, immer noch recht unbekannt. Zurzeit ruht es im Winterschlaf. Wenig hinter dem Hotel geht es im Bereich des Wanderwegs die erste, zunehmend verwachsene Steilstufe nach Ärlen hoch. Die Bedingungen präsentieren sich vorzüglich, trotzdem ohne Harscheisen kaum machbar. Man halte Distanz zu den Felsplatten, da rutschen gerne ganze Schneebretter ab. Momentan ist erst ein Teil unten.
Durchatmen dann im beinahe flachen Ärlen-Kessel. Mein Blick sucht das Rindertal-Couloir, eine spannende Abfahrtsvariante ab Ärlenlücke. Von unten lässt sich die Ausfahrt nur erahnen. Ab Egg folgt die zweite Steilstufe: es darf gewürgt werden, die glasige Spur der Vorwoche ist kaum vernünftig zu gebrauchen. Oben erreiche ich die Sonne und es öffnen sich grosszügige Osthänge, welche das Golegghorn zur formidablen Firntour prädestinieren. Ab hier lässt sich auch der Neuschnee vom Wochenende ausmachen, weiter unten war er bereits verfirnt. Über den (harmlosen) Golegg Gletscher erreiche ich das Skidepot am Fuss des Couloirs. Die Bretter lasse ich unten, angesichts des feuchtschweren Schnees erspare ich mir die Schlepperei (erstmal oben werde ich die Sache natürlich komplett anders einschätzen). Die Steilheit bis über 40° darf angesichts der Couloirlänge nicht unterschätzt werden. Im Aufstieg nehme ich sie jedoch kaum wahr und verzichte auf Pickel und Steigeisen, welche bei dieser Tour jedoch zwingend ins Gepäck gehören. Vom Sattel - der Übergang ins Gauli - dann in einer Minute über den Grat aufs Golegghorn (3075m).
Dem benachbarten Steinlauihorn kann man sich nicht entziehen, es macht von allen Seiten eine gute Figur und beinahe hätte ich mich noch zu einem Versuch hinreissen lassen. Kurze Pause, aber bald geht's wieder retour. Auf dem Rückweg nehme ich den Pickel gerne in Anspruch und steige zeitweise gar rückwärts - ein Rutscher könnte kaum gefangen werden und würde im besten Fall schmerzhaft enden. Ich bin recht früh dran und die Hänge noch nicht ideal aufgefirnt. Also spontane Planänderung: in Frage wäre auch der Abstecher zur Ärlenlücke gekommen. Aber 2200Hm hätten weder meinem Chef noch meinen Beinen gefallen, also stattdessen Abfahrt nach Süden, vorbei an der Gruebenhütte (2512m), zum Gruebengletscher. Das ist übrigens eine wirklich toll gelegene Selbstversorgerhütte, welche ich gerne mal im Sommer besuchen werde.
Unten im Kessel felle ich nochmals an für 150Hm Gegenanstieg Richtung Kleiner Diamantstock. Dort treffe ich auf die Abfahrtsroute von der Unteren Bächlilücke herkommend. In diesen Nordhängen liegt gut 15cm Pulverschnee. Die Route quert ostwärts, um dann durch ein kurzes Steilcouloir (kurz >40°) die weiten Hänge Undrem Horem zu erreichen. Auch hier findet sich noch (Press-)Pulver. Unten treffe ich auf die Aufstiegsroute und folge ihr bis zur Ärlensteilstufe. Frühem Start sei Dank ist zumindest diese Passage noch nicht verfault, sondern ideal angesulzt und wunderbar zu fahren, der Bewuchs stört nur im oberen Bereich. Kurz vor dem Ziel kommt mir ein Spanier in vollständiger Gletscherausrüstung entgegen. Unvernünftig? Tatsächlich liegt mir ein dummer Spruch auf den Lippen. Aber vielleicht ist alles ganz anders: Zustieg zur Gruebenhütte, Übernachtung, Fortsetzung am nächsten Morgen. Dann hätte ich das Timing ebenso gestaltet.
Tourengänger:
Bergamotte

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