Höchst unkompliziert zum Ziel

Unter der beseelten Leitung der Schwester macht man sich auf zur Wanderung. Die Schwester läuft gerne hinten an und beaufsichtigt so am leichtesten die Küken – die Mitwanderer sind der Schwestermann und der Schwesterbruder. Das erste Ziel wird beim Erreichen des Startplatzes abgewiesen – gar kein Schnee mehr hier. Am zweiten Abmarschpunkt entsteht eine gewisse Unstimmigkeit: gar wenig Schnee hier, sollte man nicht stattdessen dort…?
 
Einträchtig geht es zum Schluss hinauf zum Berggasthaus Hundwilerhöhe. Der Weg ist einfach, immer der Schwester folgen. Sonst muss man nur langsam hinaufsteigen ab Jakobsbad, bis man schliesslich oben ist. Oben folgen Kaffee und Kuchen, oder Wurst und Brot, je nachdem.
 
Zwei ältere Herren kellnern. Aber sie spielen nicht die Hauptrolle. Die spielt die Hauskatze. Sie begrüsst jeden bei Ankunft,  schmust mit jedem zur Unterhaltung, und verzehrt manchmal zum Ergötzen des Schenkers gar putzig ein dargereichtes Wursträdlein.
 
Nachher folgt man dem Kamm, irgendwie, vor allem aber folgt man der Schwester. Sie weiss! Aufpassen tut man im weiteren gar nicht, da man sicher ist, dass man zum Schluss ganz erfolgreich in Appenzell ankommen wird, und dass dort ganz gewiss Kaffee und Kuchen warten. Man ist nicht umsonst Tochter und Sohn der Mutter!
 
Gegenüber der Hundwiler Höhi ist der Kronberg. Der ist bedeutend winterlicher. Aber auch bei uns liegt in Schattenlagen noch etwas Schnee, und auf den Wegen im Wald ist er fast immer hart bis eisig. Gute Bergschuhe aber genügen dem Berghelden, die Stöcke braucht er nicht.
 
Das Appenzellerland ist recht verwinkelt. Das macht dem Magen im Automobil des sportlichen Schwagers etwas Mühe. Auch mit der Orientierung klappt es bei rojosuiza hier nur soso, lala. Zum Glück gibt es neben der Karte mit dem Roten Punkt die uralte menschliche Lösung, die höchst unkompliziert zum Ziel führt: Lauf einfach hinter der her, die den Weg kennt!