Cima di Fojorina - ab Villa Luganese über Alpe di Dasio und Abstieg nach Certara


Publiziert von dulac , 2. März 2023 um 23:24.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:15 Februar 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 461 ab cff logo Lugano
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus ab Certara bis Maglio di Colla, Umstieg auf Bus nach Sonvico Stazione, von dort Bus Nr. 461 bis cff logo Lugano
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Seit 2016 war ich bereits ein halbes Dutzend Mal auf der Cima di Fojorina, zumeist in Kombination mit dem Torrione. Nicht nur ein attraktives Ziel, für dessen Besteigung eine Vielzahl an Variationen bestehen, sondern häufig schon sehr früh im Jahr machbar. So im Vorjahr bereits zum Ende der ersten Woche im Februar - Kurzbericht *hier. Ganz so ideal waren die Voraussetzungen diesmal allerdings nicht. Deshalb hatte ich mir für heute eine Route ausgesucht, die im oberen Teil über die Südflanke auf italienischer Seite verlaufen, und damit die noch weitgehend schneebedeckte Nordflanke weitgehend vermeiden sollte.

Nach Start in Villa Luganese zunächst zur Capanna Pairolo. Kurz zuvor (auf dem Wegweiser dort nicht vermerkt) dann nach rechts hoch zum Passo Pairolo, wo sich dann italienische Wegweisung findet.

Hier zunächst nur eine Spur hinab, kurz darauf aber eine Verzweigung, hier nach links, der Sentiero Nr. 21. Und so ging es nun auf gut markierter Route in der Südflanke zumeist durch lichten Wald, mit einigem Laub auf der Spur und mit etwas Auf und Ab bis zur Alpe di Dasio (Nores)

Eigentlich hätte ich von hier erst noch bis zur Alpe Noresso weitergehen und erst von dort dann zum Grat hochsteigen sollen. Doch zum einen liess ich mich davon irritieren, dass auf dem Wegweiser zur Alpe Noresso die Cima di Fiorina fehlte. Andererseits hätte ich wohl ohnehin nicht viel gewonnen, denn das Wegstück zwischen Alpe di Dasio und Alpe Noresso ist derart abgeschattet, dass sich Schnee und Eis dort noch lange halten, wenn ringsum sonst bereits alles aper und grün ist.

Drum also ohne weiteres Nachdenken von der Alpe di Dasio hinauf zum Passo di Pianca Bella.

Da der Wegverlauf durch das Tal durch die Topographie weitgehend vorgegeben schien, hatte ich zunächst auch kaum auf Markierungen geachtet. Bis ich dann feststellen musste, dass ich von der Route abgekommen war. Nach einigem Suchen habe ich sie schliesslich wiedergefunden - hat aber etwas Zeit gekostet. Und ab jetzt blieb ich auch etwas aufmerksamer.

Mit etwas Verspätung oben auf dem Grat angekommen, konkret am Passo di Pianca Bella, wurde mir auch klar, dass ich mich wesentlich weiter westlich befand als ursprünglich geplant. Das folgende Wegstück  bis zu Bocchetta P. 1714 musste ich drum wohl oder übel auf der schneebedeckten Nordseite zurücklegen. Tiefe Trittspuren waren vorhanden, Vorsicht war dennoch geboten. Und so war diese Querung doch unverhältnismässig zeitraubend.

Von der Bocchetta hätte man direkt weiter hochsteigen können, doch auch diese Route schneebedeckt. Deshalb besser und etwas weniger direkt auf der Südseite der ausgeschilderten Route gefolgt, die leicht östlich des Fojorina-Gipfels wieder auf den Grat hochführt.

Mittlerweile war es 14.00 Uhr geworden. Nach gut 5 Stunden Gehzeit ohne eigentliche Pause, Zeit für die Mittagsrast.

Und der Torrione?

So wie die augenblicklichen Bedingungen sich von der Cima aus präsentierten, hatte es wohl auf der ganzen Strecke durchgehend noch Schnee. Wie gut begehbar, das liess sich nicht recht einschätzen. Ausserdem musste ich auch für den Rückweg auf der Nordseite mehr Zeit einplanen als bei normalen Bedingungen notwendig gewesen wäre.

Drum - schweren Herzens - diesmal auf den Torrione verzichtet.

Im ostseitigen schneebedeckten Abstieg zum Passo di Fojorina war ich froh um meine Kathoolas. Denn ohne sie wäre ich nicht so flott und sicher wieder heruntergekommen.

An der Bocchetta San Bernardo wäre ich dann wie sonst zuvor nach links abgebogen. Und so war es bisher auch ausgeschildert - wie ich es später dann auf früheren Fotos nachprüfen konnte.

Jetzt zeigte der Wegweiser zur Capanna Pairolo aber geradeaus weiter. Ich war irritiiert, doch da auch dieser Weg nach links über Schnee, liess ich mich dazu verleiten doch noch auf den Colmo di San Bernardo hochzusteigen und auch danach noch ein gutes Stück geradeaus weiter in der Erwartung, dass von dort aus dann ein Weg in die gewünschte Richtung abzweigen werde.

Allerdings Fehlanzeige, stattdessen war nun Certara angeschrieben. Nun gut, zurück wollte ich nicht, steige ich also nach Certara ab.

Von oben war das Dorf zunächst noch gut zu erkennen. Und fürs erste ging es noch ein  längeres Stück auf einem breiten Alpweg hinab. Irgendwann hatte ich dann entweder die rechte Spur verloren, oder aber es hatte tatsächlich keine durchgehenden Markierungen mehr. Leider war mittlerweile auch der Ort durch Wald verdeckt, so suchte ich mir die kürzeste Route jetzt nur noch nach Gefühl. So landete ich für kurze Zeit auch auf einem effizient nach unten führenden, doch durch zumeist gut kniehohes Laub führenden Steig. Aber dann war ich tatsächlich in Certara und am Bushalt.

In wenigen Minuten sollte laut Aushangfahrplan hier ein Bus nach Maglio di Colla abfahren. Schon mal gut! Dann müsste ich von dort nur noch irgendwie nach Sonvico kommen, von wo es dann gute Verbindungen nach Lugano gibt. Von oberhalb der Cap. Pairolo hatte ich dies über den Mataron-Grat zuvor schon häufiger zu Fuss gemacht.

Ab Maglio di Colla wäre es halt nur etwas weiter.

War aber alles nicht nötig. Denn wie mir der freundliche Busfahrer erklärte gäbe es in Maglio kurz nach Ankunft einen Anschluss nach Sonvico. Und so war's dann auch.
 
Nicht alles ganz nach Plan verlaufen heute. Teils weil ich's mit der Planung nicht genau genug genommen hatte, teils wegen der Umstände. Gelohnt hat's trotzdem. Beim nächsten Mal werde ich es besser machen und mich zuvor auch noch mit den Busverbindungen ins und im hinteren Val Colla auseinandersetzen, die offensichtlich mittlerweile deutlich besser sind als ich es in Erinnerung hatte.


Bemerkung am Rande:

Etwas verwirrend und offenbar in den unterschiedlichen Karten auch nicht einheitlich dargestellt: Zum einen gibt es Nores, für das aber offensichtlich auch die Variante Noress(o) existiert. Dann gibt es noch die Alpe di Dasio, gelegentlich mit dem Zusatz (Nores) und den hikr-Wegpunkt Alpe di Dasio o Noress . Und zusammen mit Noresso auch Noresso di Loggio.

Meine Interpretation:
Nores, Noress und Noresso sind der Oberbegriff und nur unterschiedliche Schreibweisen für ein und dasselbe  Gebiet
Auf diesem Gebiet haben dann sowohl Dasio wie auch Loggio jeweils eine Alpe, Dasio die westlich gelegene, Loggio die östliche.

Korrekt interpretiert oder hat jemand präzisere Kenntnisse?



Tourengänger: dulac


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