Auf der Suche nach dem «Sentiero Sconnesso»

Vor einigen Jahren war ich auf einer Gruppenwanderung und bin auf dieses Schild gestoßen:

Heute nun machte ich mich auf die Suche nach diesem Weg. Da ich noch das gpx-file hatte, sollte die Suche doch gelingen. Einfach nur die alte Tour nachwandern, dann müsste ich auf diesen Hinweis stoßen. Aber sechs Jahre sind eine lange Zeit.

Locarno ist Ausgangspunkt meiner Wanderung. Vorbei am Monastero Santa Catarina verlasse ich den Sentiero Verzasca und folge dem Wanderweg weiter nach Westen. An der nächsten Kreuzung kann ich den Weg über eine Treppe abkürzen.

An der nächsten Kreuzung habe ich nicht aufgepasst und bin der Straße weiter aufwärts gefolgt. Die endet an einem Parkplatz und ich sehe daneben meinen Wanderweg. Es gibt auch ein Tor, doch leider ist dieses verschlossen, so dass ich noch einmal zurück muss.

Der nun folgende Aufstieg bis zu P 395 besteht nur aus Treppen, dann geht es ein Stück der Straße entlang gefolgt von einem weiteren Treppenaufstieg. Erst auf der Höhe der Capella di Pianello hat das Treppensteigen ein Ende. Hier erreiche ich den Wald und auch Gehgelände. Wobei Gehgelände im Tessin meist aus Steinen, Sand, Laub und Kastanien besteht. Das ist heute nicht anders.

Später erreiche ich dann den Collina alta und es sind auch weitere Wanderer unterwegs. Meist in Gegenrichtung, da man bis Minusio, Moranda den Bus nehmen kann und so die meisten Höhenmeter spart.

Aber auf meinem ganzen Weg finde ich diesen Abzweig nicht mehr. Vielleicht ist nach sechs Jahren der «holprige Weg» nicht mehr begehbar, die Brücken eingestürzt und die Schilder entfernt. Deshalb folge ich dem markierten Wanderweg weiter  bis Ronco di Bosco und wende mich dann nach Südosten. Der nun beginnende Abstieg wartet erneut mit Treppen auf. Lediglich die Überquerung des Riale Rabissale lässt noch einmal Wanderfeeling aufkommen.  Am Ende verlasse ich den markierten Wanderweg und steige über weitere Treppen nach Lorio ab.

Dort erreiche ich die Straße, der ich bis zu Klinik folge. Dann biege ich nach Süden ab in den Vicolo del Lupo. Ich bin ja einiges gewohnt im Tessin, aber das war doch Neuland für mich. Bis zur Hauptstraße, der Via del Sole eine einzige Treppenanlage. Die stellt sogar das 1.000er Stägli in den Schatten.

Hoffnungsfroh, es endlich geschafft zu haben, folge ich der Via del Sole, bis mich ein Hinweis und damit eine weitere Treppenanlage einholt, di Salita del Credo. Am Ende sind es nur noch einige Straßenmeter bis zum Bahnhof Locarno, wo schon der Busersatzverkehr nach Tenero wartet. Der Bahnhof Locarno wird wegen Bauarbeiten zurzeit nicht mit dem Zug bedient.

Schade, dass es den Sentiero Sconesso nicht mehr gibt, aber auch ein Wanderweg bleibt nicht ewig.