Zersch uf e Hagel, du Ross!

Wegen der vielen Leute ist das Lidernen nicht mein favorisiertes Gebiet. Heute indes lag es in der Schnittmenge diverser Faktoren: Deutlich über 2000m und damit dem (einmal mehr) prognostizierten Hoch-Hochnebel, dazu 15cm Neuschnee vom Sonntag, der die (vielen) Spuren einigermassen decken sollte, mit dem Frühkurs rasch erreichbar - und es war ja ein Montag. 

Tatsächlich musste ich nur 1 Fahrt warten am Bähnli, nachdem ich - infolge trügerisch strahlenden Wetters - noch mit dem Gedanken gespielt hatte, über die Goldplangg Richtung Driangel - Hengst aufzusteigen; ab 10, 11 Uhr waren diese Gipfel dann im Nebel... 
Hagelstock vor Rossstock, das ist sonnentechnisch die richtige Reihenfolge. Somit spurte ich - die gestrigen tiefen Spuren waren noch sichtbar - die entsprechende Geländekammer an, bald an der (bei den kalten Temperaturen) sehr willkommenen Sonne. Der steile Schlusshang war mir bei "erheblich" nicht ganz geheuer, sodass ich es mal mit dem Hubel auf der Selezerfluh bewenden liess. Als dann eine grössere Gruppe anspurte, schloss ich mich an - herrlich das Panorama auf den Diepen über dem Nebelmeer und auch die First lines runter zum See. 
Nach einer ersten Sonnenrast ging's an den Rossstock - nunmehr schön in der Sonne und mit nur noch wenigen Leuten. Im abschliessenden Fussaufstieg war ich nicht ganz unglücklich über den Pickel, da unter dem Neuschnee doch sehr hart. Oben herrlicher Blick auf den nun das ganze Reusstal bis ca. 2100m flutenden Hochnebel. Weil dieser tendenziell immer noch anstieg, fuhr ich bald wieder ab - rechts haltend über den Gross Tisch in grossartigem Pulver bis an die Nebelgrenze beim Chüeband. Die dort geplante Rast wurde zunehmend vernebelt, sodass ich nochmals auf den Tisch stieg und mir mein Picknick dort aufdeckte. 
Nach einer Stunde löste ich mich von der Sonne, nochmals 150 Hm bester Pulver, bevor ich in die Suppe tauchte und mich die nächsten 200 Hm den alten Spuren entlang abwärts tastete. Auf 1900m war ich unter dem Deckel und die Sicht damit wieder besser. Bähnli oder nicht? Ich entschied mich für letzteres, offenbar als erster heute... Mit einigen Portagen ging's, aber doch eher mühsam, zumal es nicht einen Meter nicht überaus ruppigen Geländes gibt, das sehr viel Schnee bräuchte... 
Bei der Talstation bekam ich beim überaus freundlichen Seilbähnler noch etwas zu trinken, bevor mich das Büsschen als einzigen Passagier wieder runter ins Grüne brachte.