Dritter Versuch Matonahütte, endlich hat's geklappt


Publiziert von SCM , 2. April 2023 um 21:41.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum: 8 Januar 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:6.1 KM

Schon zweimal, einmal im 2012 und einmal im 2014, haben wir erfolglos versucht die Matonahütte oberhalb von Planken zu finden. Beim dritten Versuch Anfang 2023 hat es endlich geklappt, und ich frage mich, wie wir die Hütte zwei Mal verfehlen konnten. Ist nämlich der Einstieg erst einmal gefunden, kann man die Hütte eigentlich nicht mehr verfehlen. Vielleicht sahen die Wege vor 10 Jahren aber auch noch anders aus.

Noch länger, nämlich über 300 Jahre ist es her, dass die Franzosen im März 1799 in Liechtenstein einmarschierten. Sie errichteten damals in Planken ein Lager um dann später über den Sarojasattel die Stadt Feldkirch anzugreifen. Die Plankner Frauen und Kinder flüchteten vor den Franzosen in den Wald. Diese Flucht war erfolgreich, denn die Franzosen trauten sich nicht die Verfolgung im felsigen Gelände aufzunehmen. Die Plankner feierten dies, indem sie immer wieder mit erhobenen Fäusten "Madonna" gerufen haben. So soll der Wald und schliesslich auch die Hütte zu ihrem Namen Matona gekommen sein.

Die Hütte selbst entstand im Jahr 1861/1862 und wurde neben der Johanneshütte, der Jagdhütte auf Sass und der Gafadurahütte als Jagdhütte für Fürst Johann II erbaut. Noch bekannter als diese Hütten ist aber wahrscheinlich der Fürstensteig, der ebenfalls von Johann II finanziert wurde. In den Jahren nach Fertigstellung der Hütte wurde sie vom Fürsten und seinen Jagdgästen rege genutzt. Doch schon In den 1920er Jahren wurde offensichtlich, dass die Hütte schwerwiegende Mängel aufweist. Weil der Ofen kaputt war konnte man nicht mehr heizen und ausserdem war die Hütte generell immer kalt und feucht. Weil sich eine Reparatur nicht mehr lohnte wurde die Matonahütte aufgegeben und stattdessen wurde die Gafadurahütte erbaut. Erst 1991 konnte die Gemeinde Planken die Hütte dem aktuellen Fürsten abkaufen. Gleichzeitig wurde eine komplette Sanierung beschlossen. Seit 2015 ist die Hütte nun das ganze Jahr über öffentlich zugänglich.

Im Januar 2023 sind wir auf jeden Fall beim Wanderparkplatz der Gafadurahütte gestartet. Von dort folgen wir der Forststrasse hinauf zur Gafadurahütte. Doch schon nach wenigen Metern - nach der Überquerung eines kleinen Bachs biegen wir rechts auf den Wanderweg ab, der uns steil hoch zu einem Holzplatz führt. Diesen wurde der Wanderweg überqueren. Wir biegen aber rechts ab und folgen der Strasse bis zu einem kleinen Wasserwerk. Anschliessend wird derselbe Bach nochmals überquert und dann geht es auf einem schönen und neu angelegten Wanderweg hinauf Richtung Oberplanken. Auf gut 1150 MüM treffen wir wieder auf eine Forststrasse, die uns hinunter nach Oberplanken führen würde.

Wir folgen der Strasse aber nur ein paar Meter. Kurz nachdem die Strasse den Wald verlässt muss man nun auf einen unmarkierten Fusspfad rechts abbiegen. Der Einstieg ist durch ein kleines Bildstöcklein markiert. In vielen Kurven und meist nur mässig steil schlängelt sich dieser Weg nun nach oben bis zur Matonahütte. Wir erreichen die Hütte genau rechtzeitig, denn gerade als wir dort sind, beginnt es zu schneien. Wir suchen Schutz in der Hütte. Drinnen schneit es zwar nicht, dafür ist es deutlich kälter als draussen.

Wir halten uns also nicht lange auf, sondern beginnen schon bald wieder mit dem Abstieg Richtung Oberplanken. Wieder bei der Forststrasse angekommen gehen wir nun nicht auf dem Wanderweg wieder zurück, sondern gehen ein paar Meter weiter der Strasse entlang bergaufwärts, bis rechts ein neu angelegter Fusspfad abzweigt. Diese führt mit leichten Auf- und Abstiegen direkt hinüber zur Gafadurastrasse, auf der wir wieder zum Wanderparkplatz zurückkehren können. Der Bau dieses Verbindungsweges hat übrigens für einige Leserbriefen in der Landeszeitung gesorgt, zum Beispiel den hier.

Tourengänger: SCM, melo


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