Monte Castello (784 m) - viel Wald, wenig Berg


Publiziert von 83_Stefan , 28. Juni 2023 um 17:57.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:19 Dezember 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Fondotoce oder Verbania nach Rovegro; am Dorfplatz kostenfreie Parkplätze neben der Straße.
Kartennummer:Geo4Map 15 - Alto Verbano; ISBN 978-8899606350

In Italien gibt es viele Berge mit dem Namen Monte Castello. Der hier beschriebene, sehr bescheidene Vertreter dieser Zunft erhebt sich zwischen dem Lago di Mergozzo und dem Torrente San Bernardino oberhalb des Bergdorfs Rovegro auf nicht einmal 800 Meter Seehöhe und wird es nie zum Modeziel schaffen. Wer aber gerne im Wald unterwegs ist und sich für eine ruhige Wanderung ohne große Höhepunkte begeistern kann, der wird den Monte Castello in guter Erinnerung behalten. Eine Unternehmung für die Freunde der leiseren Töne.

Die Rundwanderung beginnt am Dorfplatz von Rovegro. Hier befinden sich neben einem kleinen Denkmal ausreichend kostenfreie Parkmöglichkeiten. Man folgt den Wanderschildern die Via dei Camosci hinauf, hält sich an der Via Riale rechts und sodann wieder links. Die schmale Gasse leitet hinauf zu einem kleinen Parkplatz, an dem sich wieder Wanderschilder finden. Hier beginnt der mit "Alpe Monte" beschilderte Steig und führt steil aus dem Dorf hinaus in den Wald. Der Weg quert die Nordostflanke des Monte Castello, wo im Frühjahr 2022 ein großer Waldbrand gewütet hat. Dessen Spuren sind zwar noch deutlich erkennbar, aber trotzdem hat sich der Wald schnell erholt. Schließlich erreicht man die Alpe Monte, an der sich das Gelände merklich abflacht und wo man einen kurzen Blick zu den Bergen im Nationalpark Val Grande erhaschen kann.

Der Weg passiert die zahlreichen verstreuten Gebäude und führt anschließend im dichten Wald westwärts, ehe man kurz vor der Cappella di Erfo eine beschilderte Verzweigung erreicht. Hier verlässt man den Weg scharf nach links und folgt einer nicht beschilderten Spur auf den Monte Castello zu. Diese leitet kurz auf den Rücken hinauf, verlässt ihn sodann aber gleich wieder nach links in die bewaldete Flanke. Leicht abfallend führt sie an einigen Ruinen vorbei, passiert ein auf einer Lichtung gelegenes Haus und endet schließlich an zwei Steinhäusern. Von hier aus ist es nicht mehr weit hinauf zur Kammhöhe: Durch den nicht steilen Wald steigt man ohne Probleme in wenigen Minuten hinauf und trifft dort wieder auf eine eindeutige Spur.

Man hält sich rechts und folgt der Spur am Kamm entlang zum höchsten Punkt des Monte Castello. Hier findet sich tatsächlich ein Holzkreuz und der Ausblick über Lago Maggiore und Lago di Mergozzo zum Monte Mottarone ist auch ganz passabel. Anschließend wandert man auf mal mehr, mal weniger deutlichen Spuren entlang dem mit Birken bestandenen Kamm nach Nordwesten hinunter, bis man wieder die vom Aufstieg bekannte Spur erreicht. Auf ihr geht es zurück zum markierten Weg, dem man nach links in wenigen Minuten zur Cappella di Erfo folgt. Sie ist mit einer schmalen Straße erschlossen.

An der Cappella di Erfo beginnt der lange Rückweg durch die Südflanke des Monte Castello. Man überquert die Straße und folgt dem mit "Mergozzo" beschilderten Steig steil im Wald hinab. Doch schon nach wenigen Minuten muss man aufpassen: An einer Metallstange zweigt man nach links auf eine unscheinbare, markierte Spur ab, die nicht beschildert ist. Sie führt gut markiert, aber hin und wieder von umgestürzten Bäumen blockiert zur aussichtsreich über dem Val d'Ossola errichteten Alpe Vigana. Hier hat man einen tollen Blick hinunter nach Mergozzo, das am Nordwestufer des gleichnamigen Sees gelegen ist. An einer Sitzbank kann man gut Pause machen. 

Der Steig leitet im Wald mittlerweile nur noch sporadisch markiert weiter nach Südosten und vereinigt sich nahe der Gebäude von Case Cana mit einer zweiten Spur. Wenige Minuten nach den Case Cana passiert man die Häuser der Alpe Fontanella, bevor man sich an einer Verzweigung rechts hält. Ab hier ist der Steig mit gelben Pfeilen und Strichen markiert, er überquert einen schwach ausgeprägten Rücken und leitet hinunter zu einem Fahrweg. Auf diesem gelangt man nach links zur Straße. 

Auf der Straße marschiert man nur ein kurzes Stück nach rechts weiter, bis zwischen Hecken auf der linken Seite der Steig nach Rovegro abzweigt. Die Wanderschilder sind in einer der Hecken fast vollständig eingewachsen, aber mit etwas Aufmerksamkeit erkennbar. Der Steig leitet zwischen Gärten mit Olivenbäumen hindurch und in nordöstlicher Richtung in den Wald hinein, schwenkt nach Westen um und führt oberhalb der Straße nach Rovegro durch die steile Flanke bergab. Ein Bildstock wird passiert und in nördlicher Richtung gelangt man schließlich hinunter an den Ortsrand von Rovegro, von wo aus man der Straße in Richtung der Ortschaft noch ein paar Meter folgt. Wo die Straße einen Knick nach links macht (gelber Linkspfeil am Boden) verlässt man sie nach rechts (roter Markierungsring an einem Strommasten) und steigt über Treppenstufen die Via Riale hinunter, quert einen Bach und gelangt zwischen den Häusern wieder zurück zur Via dei Camosci. Hier schließt sich die waldreiche Runde und zum Dorfplatz ist es nur noch ein Katzensprung.

Schwierigkeiten:
Über Alpe Monte zum Monte Castello: T2 (technisch problemlos; Spuren im Gipfelbereich nicht bezeichnet oder markiert, kurzzeitig weglos aber Route offensichtlich).
Abstieg über Cappella di Erfo und Alpe Vigana: T2 (unschwieriger Steig, teilweise kaum markiert aber gut ausgetreten).

Fazit:
Eine ruhige, waldreiche 2*-Rundwanderung mit wenigen Höhepunkten. Die Aussicht am Gipfel auf Lago Maggiore und Lago di Mergozzo ist ganz passabel, außerdem hat man an der Alpe Vigana schöne Blicke hinunter ins Val d'Ossola. Ansonsten dominieren die Nahblicke.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Abstiegsweg ist in der Karte Geo4Map 15 nicht korrekt dargestellt. In der Online-Karte von OpenTopoMap passt es hingegen.

Kategorien: Tessiner Alpen, 2*-Tour, unter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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