Kurzbericht 

Burg Rischon 1180m - Rio Aderer


Publiziert von georgb , 19. Dezember 2022 um 10:32.

Region: Welt » Terra Incognita
Tour Datum:14 Dezember 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m

Der halb zugefrorene Adererbach zieht mich unwiderstehlich an, unter diesen Bedingungen könnte man im Bachbett den ganzen Lauf abgehen, von der Mündung bis zum Ursprung. Das winzige Rinnsal ist im letzten Jahr durch die starken Regenfälle vorübergehend zu einem reißenden Gewässer angewachsen und das Bachbett hat sich stark erweitert. Sämtliche Hindernisse hat die Strömung mitgerissen, nur so ist mein Vorhaben überhaupt möglich. Adererbach, bzw. Rio Aderer ist der offiziell in den Karten angegebene Name, man findet aber auch Vorderbach, Hoaderer Bach, Heinrichsbach, Schörgenbach oder Hoferbach als Bezeichnung, für ein so mickriges Gewässer beachtlich.
Ich gehe an der Rienz entlang bis zu der Stelle wo der Adererbach einmündet und folge seinem Verlauf. Das Unternehmen gestaltet sich einfacher als befürchtet, ich komme gut im und knapp neben dem Wasserlauf vorwärts. Die Eiskrallen habe ich umsonst im Rucksack, die wenigen eisigen Passagen schaffe ich auch ohne sie. Ich schleiche mich über Steine, Eisplatten und Schnee, der Frost hat das Wasser verändert und fantastische Formen und Gebilde gezaubert, wie in einer anderen Welt.
Ich wandle unter den Brücken hindurch, heute sehe ich Reischach aus anderer Perspektive, originell. Kein Mensch nimmt mich wahr, wie ich im Aderer Bach entlanggehe, unbemerkt gewinne ich Höhe. Am Ende stehe ich auf einem Steg, über dem der Aderer Bach entspringt, mein Projekt ist beendet. Knapp 2 Stunden hat es gedauert, nicht gerade ein weltbewegendes Abenteuer, aber mal was anderes ;-)
Direkt neben dem Urprung des Adererbachs, oder wie er hier heißt, Vorderbach, stand einst die Burg Rischon, nach der das heutige Reischach seinen Namen hat. Von der Burg ist rein gar nichts mehr zu sehen, man kann nur erahnen, wo sie damals stand. Ein Steig zieht weiter um den Felssporn herum und bei Walchhorn verlasse ich den Wald. Kurz vor der Mündung in die Rienz treffe ich noch einmal auf den Adererbach, der Kreis schließt sich, schnell ab nach Hause in die warme Stube.

Tourengänger: georgb


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