Piz da Peres 2507m - Im Rahmen der Möglichkeiten


Publiziert von georgb , 25. Februar 2021 um 07:44.

Region: Welt » Terra Incognita
Tour Datum:23 Februar 2021
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 2800 m
Abstieg: 2800 m

Die lockdown-Regeln sorgen für eingeschränkte Bedingungen und machen erfinderisch. Sportliche Aktivitäten sind von zuhause aus bis über die Gemeindegrenzen erlaubt, also rollen sie alle mit den E-Bikes umher, nutzen den Rahmen ihrer Möglichkeiten und werden damit zu "Sportlern".
Während manche die Entwicklung des zweiten Rades mit Elektroantrieb als wichtigste Erfindung nach dem ersten Rad ansehen, kann ich damit (noch) nichts anfangen und bewege mich lieber selber mit Muskelkraft. Der Rahmen meiner Möglichkeiten ist somit enger, ich gehe also zu Fuß oder mit Skiern durch die Landschaft. Weit komme ich so natürlich nicht, aber bis zum Piz da Peres will ich es heute versuchen, ganz im Rahmen der von außen und von mir selbst gesetzten Regeln.
Es wird ein grenzwertiges Unternehmen und deshalb habe ich Unterstützung angefordert. Manuel ist für solche Abenteuer immer zu haben, außerdem begleitet uns heute Robby, ein ausgewiesener Skitourenexperte und Gleitschirmflieger, für den himmlischen Beistand! Gemeinsamer Treffpunkt ist der Kronplatz, Punkt 10 Uhr stehen wir zu dritt an der Concordia und haben die Hälfte unseres Pensums schon (oder erst) geschafft.
Als Sportler überschreiten wir ganz legal die Gemeindegrenze und schwingen zum Furkelpass ab, wo das eigentliche Unternehmen Piz da Peres beginnt. Dank Corona können wir ungestört von Skitouristen über die "Pre da Peres"-Piste zusteigen. An der Bergstation haben die einheimischen Tourengeher eine bequeme Spur in die Rinne "Danter i Spic" gelegt. In der Rinne selbst stapfen wir, je nach persönlichen Vorlieben, zu Fuß, mit den Harscheisen oder beidem im Wechsel bergan.
In der Scharte schnaufen wir, oder zumindest ich, kräftig durch, allein bis hierher waren es 2200 Höhenmeter! Bis zum Gipfel ist es nur noch ein Sprung und dort sitzen tatsächlich zwei weitere Tourengeher, die einheimischen Skilehrer sind heuer coronabedingt auch am Piz da Peres unterwegs. Während Manuel und ich uns langsam moralisch auf die unangenehmen Abfahrtsbedingungen einstellen, richtet Robby seinen Gleitschirm und die zwei freerider schwingen wie auf Schienen durch den Bruch.
Nur wir zwei bledn Teifl stellen uns etwas dümmer an und schleichen vorsichtig durch das heimtückische Geläuf. Windgepresste Platten brechen ohne Vorwarnung und unter den Pulverresten liegen gefährliche Felsen versteckt. Ein paar Sturzbremsen weiter sind wir wieder auf der Piste und schwingen entspannt zur letzten Etappe ab, d.h. Wiederaufstieg zum Kronplatz.
Hier entdecke ich den Rahmen meiner Möglichkeiten, meine Schritte werden mit jedem Meter schwerer. Ich lasse Manuel und den inzwischen eingeflogenen Robby ziehen und schiebe mich im Überlebensmodus hinterher. Irgendwann erreiche auch ich den Gipfel und das kühlgestellte Radler. Ich sauge das wohltuende Kaltgetränk in mich auf und langsam kommt wieder Leben in meinen Körper.
Die drei Musketiere trennen sich vorerst wieder, es fehlt nur noch die Abfahrt nach Reischach und der Haatscher über die Felder, dann habe ich den Rahmen meiner Möglichkeiten für heute ausgeschöpft.

Tourengänger: Manuel, georgb


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