San Girolamo
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Nach den vielen Regenfällen der letzten Tage schien heute im Tessin mal wieder die Sonne. Besser als die dicke Nebeldecke nördlich der Alpen. Da ich wegen der kurzen Tage nicht so weit fahren wollte, habe ich mir ein Ziel im Raum Bellinzona ausgesucht. Eine Rundwanderung zu den Castellen habe ich schon gemacht, deshalb musste etwas andere her.
Entlang des Torrente Guasta hinauf nach San Girolamo fand ich in der Karte einen nicht markierten Weg, den ich versuchen wollte. Vom Bahnhof Bellinzona starte ich meine Wanderung Richtung Ospedale. Einen besonders schönen Blick auf man auf das Castello di Montebello mit seinen Rebbergen.
Der davor vorbeiführende Weg war schon die erste Herausforderung. Die kleinen, kugelrunden Steine, bedeckt mit Laub und das alles nass und steil sorgten für eine erste Rutschpartie. Im Schatten liegend wird sich das auch jetzt nicht mehr ändern.
In Nocca geht es erst mal wieder entlang einer Straße. Am Ende treffe ich erstmals auf den Torrente Dragonato, dem ich nun folge. Seine Wildheit ist ein erster Eindruck, für das, was noch kommen sollte. Kurz vor dem Ospedale biegt der Wanderweg links ab und ist in der Karte rwr markiert.
Am nächsten Abzweig biege ich auf die Via Monti di Prada ab, der steil hinauf zu einem Bildstock führt. Ab dem Bildstock weiter links, jetzt ist der „Weg“ deutlich schlechter, eben Tessin mäßig, unregelmäßig verstreute Steine mit viel Laub, Kastanien und Sand dazwischen.
Am Ende des Rebbergs ist dann Schluss mit lustig, der nun folgende Pfad schlängelt sich entlang des tiefen Einschnitts, den der Fluss gebildet hat. Das nasse Laub macht es nicht einfacher und ein Fehltritt wäre bestimmt der Letzte.
Trotz allem noch recht gut begehbar bis zu großen „Staumauer“. Dahinter öffnet sich eine große Schotterfläche, durch die jetzt nur ein kleines Rinnsal fließt. Das ändert sich wohl, wenn die Wassermassen von den Bergen kommen. Denn ab hier ist der Pfad nicht mehr begehbar, weil nicht mehr vorhanden. Ein Schild macht das deutlich „Sentiero Sbaratto“. Es gäbe vielleicht noch eine Möglichkeit durch das Schwemmgelände, aber am Ende müsste man irgendwie aufsteigen. Nicht zu dieser Jahreszeit und bei den Bedingungen, also wieder zurück bis zum markierten Wanderweg.
Dem folge ich nun bis zur Kapelle San Girolamo. Erstaunlich, was sich hier in der Einsamkeit befindet. Die Bilder sagen mehr, für mich Zeit für ein Mittagspicknick bevor es zurück nach Bellinzona geht.
Der Rückweg beginnt ganz moderat bis La Bola, dann wird es anstrengend. Ich muss nun hinab bis zur Brücke um den Torrente Dragonato zu überqueren. Ein wildes Gelände und äußerst nass und rutschig. Vorsicht ist das allererste Gebot.
Am Ende der Brücke geht es dann wieder leicht aufwärts. Bis Atore kürzt der Wanderweg die Serpentinen ab. Da er aber auch hier meist aus diesen kugelrunden Seinen besteht, die jetzt recht glitschig sind, ist man auf der Straße schneller, was eine Trailrunnerin beweist. Für die letzten Kurven nutze ich dann auch die Straße.
Ab Atore gibt es dann auch noch einmal einen langen Abschnitt mit diesen Kugelsteinen, dann sind alle Schwierigkeiten vorbei. Um den steilen Abstieg von La Bola zu vermeiden, wäre es besser die Wanderung in umgekehrter Richtung zu absolvieren und bei möglichst trockenen Bedingungen.

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