Hohe Kugel oder nicht so ganz unser Tag


Publiziert von alpstein , 20. Oktober 2022 um 16:21.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:19 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-V 
Aufstieg: 620 m
Abstieg: 620 m
Unterkunftmöglichkeiten:Emser Hütte
Kartennummer:OpenTopoMap

Es hätte auch schlimmer kommen können. So fiel unser Fazit nach dem Ausflug in das Vorarlbergische aus. Der Binnelgrat am Freschen hätte es werden sollen. Startpunkt an einer Alp weitab der öffentlichen Straße von Dornbirn nach Ebnit. Eine missverständliche Anfahrtsbeschreibung aus dem  Netz hat uns an einer Wegverzweigung in eine falsche Ecke der verschiedenen Tobel und nach einem Wendemanöver zum Stillstand geführt. Was dem Berggänger die REGA ist, sind den Fahrzeuglenkern die "Gelben Engel". Unsere Lokalisierung war nicht ganz einfach, aber gut 1 1/2 Stunden später konnten wir nach der "Taubergung" die Fahrt fortsetzen. Lust noch den Binnelgrat zu machen, hatten wir aber nicht mehr so richtig.

Wenige Kilometer aufwärts der Rappenlochschlucht liegt Ebnit, von wo wir schon 2x zu Touren aufgebrochen sind. Mit dem Ziel Schöner Mann sind wir Richtung Fluhereck (1275 m) losgelaufen, haben aber unterwegs auf die Hohe Kugel  (1645 m) umdisponiert. Bei der Emser Hütte (1298 m) zweigt der Bergwanderweg ab, der uns in einer Stunde auf den Gipfel führte, wo es ein 360° Panorama zu bestaunen gibt. Unterhaltsam wurde der Gipfelaufenthalt auch. Ein Vierbeiner wollte 2x seine Schnauze in unsere Vesperbox stecken. Angesichts des Duftes der Kaminwurzen kann man dies dem Hund auch nicht vorwerfen, der Halterin aber schon. Diese zeigte sich über einen Rüffel wenig erfreut.

Die Aufstiegsroute wählten wir auch für den Rückweg. Im schattigen, nordwestexponierten Gelände  hieß es auf dem schmierigen Pfad aufzupassen. Die Sonne konnten wir dann wieder auf der Terrasse der Emser Hütte genießen. Von dort waren wir in einer halben Stunde in Ebnit zurück. Ein längeres Rückfahrmanöver wegen eines LKW auf einer schmalen, abenteuerlichen Umleitungsstrecke in der Rappenlochschlucht  rundeten den ereignisreichen Tag ab.

Fazit: Den wunderschönen Herbsttag hätten wir gerne noch besser genutzt, letztlich waren wir aber doch zufrieden. Nicht nur Tourenberichte, sondern auch Anfahrtsbeschreibungen sollte man sich genauer ansehen. Ein Blick in die mitgeführte Karte hätte sich auch als hilfreich erwiesen können. Aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Den Binnelgrat holen wir später nach.

Hinweis: Die Rappenlochbrücke wird erneuert, weshalb eine schmale und steile Umleitungsstrecke voraussichtlich bis Mai 2023  um den Staufensee herumführt.

Tourengänger: alpstein, Esther58


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (6)


Kommentar hinzufügen

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 20. Oktober 2022 um 21:35
Die Zufahrt nach Ebnit mit der zusätzlichen Umleitung habe ich auch als angriffig in Erinnerung. OMG, bauen Sie denn da immer noch?...

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Oktober 2022 um 09:24
Ich habe gerade mal recherchiert > Link

Offensichtlich war zuletzt eine Behelfsbrücke installiert, welche durch einen neuerlichen Felssturz beschädigt/zerstört wurde.

Die Fahrt durch die Schlucht nach Ebnit an sich kann schon als "Erlebnis" bezeichnet werden, Mit der Umleitung wird dieses "Erlebnis" noch gesteigert. Die Anforderungen an die Fahrtechnik sind analog Wanderskala zwischen F4 und F5 einzustufen.

Gruß
Hanspeter

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Oktober 2022 um 10:57
Danke für die näheren Informationen
Meine uneingeschränkte Hochachtung gilt den Busfahrern, die diese Strecke bedienen. Ich war schon mit meinem Kleinwagen ordentlich gefordert und halte mich für halbwegs gebirgstraßentauglich.
Ich kann mich daran erinnern, dass ich bei einer der "Befahrungen" länger hinter dem Bus herfuhr- das dauerte zwar, aber war soweit "sicher", da der Gegenverkehr auweichen musste, falls denn einer kommt.
Für die Busfahrer ist das mindestens F6+ .

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Oktober 2022 um 14:08
Wie bei starkem Nebel in der Nacht, fährt es sich auf solchen Bergstraßen entspannter, wenn man nicht die Poleposition inne hat :-)

F3ttmull hat gesagt: Ebnit
Gesendet am 21. Oktober 2022 um 09:51
Solange die Brücke nicht fertig ist, tue ich mir das Rumgegurke bis Ebnit nicht an, da die Straße doch sehr schmal ist und bei Busverkehr kein Ausweichen möglich ist. Solange der Bus fährt, nutze ich den auch, da kostenlose Parkplätze am Waldfreibad vorhanden und die Bustickets zudem recht günstig sind :)

alpstein hat gesagt: RE:Ebnit
Gesendet am 21. Oktober 2022 um 14:04
Da sich etwaige Wartezeiten in Ebnit wegen des Stundentaktes durch eine Einkehr überbrücken lassen, wäre das eine Alternative!

Wenn man allerdings Richtung Mörzelspitze oder Hoher Freschen will, wäre von der Haltestelle nach der Rappenlochbrücke noch 6 km Fußmarsch allein bis zum Wanderparkplatz an der Unterfluhalpe angesagt.


Kommentar hinzufügen»