Überschreitung von Monte Contrario (1789 m) und Monte Cavallo (1895 m)


Publiziert von DonUlmar , 11. Oktober 2022 um 11:00.

Region: Welt » Italien » Toskana
Tour Datum: 7 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:11 km

Nachdem ich die Apuanischen Alpen bereits im letzten Jahr kennengelernt habe zog es mich heuer wieder in dieses schöne Gebirge. Ausgangspunkt ist der Parkplatz von Biforco (376 m) etwas oberhalb des Dörfchens Forno. Aufstieg ca. 1 Stunde zur verfallenen Hütte, der Casa degli alberghi. Man durchschreitet nun einen verfallenen Marmorsteinbruch und erreicht schließlich den Einstieg zur Ferrata del Contrario.

Der Klettersteig ist nur mäßig schwer aber in der Mittagshitze durchaus mühsam. Ein schier endloses Stahlseil führt über schräge Marmorplatten die Südwand bergan. Im oberen Bereich helfen ein paar Stahlbügel über die aufsteilende Wand hinweg und man erreicht schließlich den Passo delle Pecore (ca. 3 Stunden ab Parkplatz). Hier hat man bereits einen informativen Einblick in den Westgrat des Monte Contrario.

Die Wegfindung ist nicht sonderlich schwierig: Auf einer ausgetretenen Spur durchschreitet man einen kleinen Wald und steigt dann im Steilgras zum Grat empor. Der Grat selbst wird nordseitig über Grasschrofen gewonnen (I-II). Kurz vor dem letzten Gipfelaufschwung bricht der Grat ab. Hier muss man kurz in die Nordflanke ausweichen. Die letzten Meter dann unschwierig zum Gipfel mit beeindruckender Aussicht auf den Monte Cavallo sowie den Monte Pisanino, den höchsten Gipfel des Gebirgsmassivs.

Der relativ kurze Ostgrat ist ebenfalls durchaus anspruchsvoll. Man steigt auf gut erkennbaren Trittspuren im Steilgras ab bis zu einem markanten Gratturm. Dieser wird nun direkt überklettert (I-II) und man erreicht schließlich die Foce di Monte Cavallo, eine deutlich ausgeprägte Grasscharte.

Von hier aus könnte man nordseitig über Wiesenhänge zur Foce di Cardeto absteigen (Weg 179). Schöner ist es jedoch, wenn man direkt über den Grat zum Nordgipfel des Monte Cavallo aufsteigt. Eine gut erkennbare Spur führt aus der Scharte empor und weicht dann in die Nordflanke aus. Schließlich wird in leichter Kletterei der Grat gewonnen (II). Nach einigen Metern schnürt sich der Grat zu einer schmalen Felsmauer zusammen und wird sehr ausgesetzt überklettert (II). Der weitere Gratanstieg erfolgt in Grasschrofen-Gelände, welches zum Gipfel hin noch einmal deutlich aufsteilt.

Die Überschreitung des Monte Cavallo (I-II) wurde bereits mehrfach beschrieben. Deswegen möchte ich mich hier etwas kürzer fassen: Der etwas abschreckend wirkende Hauptgipfel ist eigentlich gar nicht so schwierig und wird direkt an der Gratflanke erklettert (Stahlseil vorhanden). Die darauffolgende Graterhebung sowie der Südgipfel werden ebenfalls direkt erstiegen. In einer Scharte mit Steinmann wird schließlich steil nach Westen abgestiegen bis man den Weg 167 erreicht, welcher über zahlreiche Wiesenhänge zurück zu einer Gabelung unterhalb der Casa degli alberghi führt.

Fazit: Sowohl landschaftlich als auch klettertechnisch herausragende 5*-Gratüberschreitung. Für mich war es eine der schönsten Touren in diesem Jahr!

Hinweise: Für die Ferrata del Contrario unbedingt Handschuhe mitnehmen! Der im Abstieg begangene Weg 167 ist trotz zahlreicher Markierungen stark zugewachsen, so dass die Orientierung nicht immer ganz einfach ist (GPS empfehlenswert). Da sich die letzte Wasserstelle unweit der Casa degli alberghi befindet sollte man ausreichend Getränke dabei haben.

Tourengänger: DonUlmar


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