Pisanino (1945 m) und Monte Cavallo (1895 m) - Best of Alpi Apuane


Publiziert von DonUlmar , 29. September 2021 um 20:38.

Region: Welt » Italien » Toskana
Tour Datum:22 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpi Apuane   I 
Zeitbedarf: 1 Tage 8:00
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m

Umgeben von touristischen Hotspots wie Cinque Terre, Viareggio, Lucca oder Pisa ist den Apuanischen Alpen eher ein Schattendasein vergönnt. Bekannt und berühmt sind sie vor allem durch die Marmor-Steinbrüche von Carrara. Obwohl diese Gebirgsgruppe mit den herkömmlichen Alpen nichts gemeinsam hat und noch nicht einmal an der 2000 Meter-Marke kratzt ist sie dennoch eines der spannendsten Gebirge Italiens. Der höchste Gipfel ist der Pisanino (1945 m) und aus alpinistischer Sicht sehr interessant ist die Nord-Süd-Überschreitung des Monte Cavallo (1895 m). Grundsätzlich bieten sich für Aufstiege zwei Möglichkeiten an: Der südliche Talort Resceto (mit dem Auto ca. 20 Minuten von Massa entfernt) sowie das nördlich gelegene Rifugio Val Serenaia. Bei einem Aufstieg vom Rifugio Val Serenaia spart man sich ca. 600 Höhenmeter. Umgekehrt ist der Parkplatz von Resceto vom Meer aus deutlich einfacher zu erreichen. Aus diesem Grund habe ich Resceto als Ausgangspunkt gewählt.

Vom Parkplatz aus auf einer Schotterstraße weiterlaufen. Bei einer Gabelung links halten (Weg 166 in Richtung „Foccolacia“). Nach einer halben Stunde geht die Schotterstraße in einen Pfad über. Man steigt über Platten und Geröllfelder in Richtung Passhöhe auf (T3). Die letzten 100 Höhenmeter sind dann wieder auf einer Schotterstraße im Marmor-Steinbruch aufzusteigen bis schließlich die Passhöhe erreicht wird (insgesamt 2 Stunden ab Parkplatz). Man steigt dann ostseitig auf der Schotterstraße wieder ab und umgeht damit den Steinbruch. Nach einer halben Stunde erreicht man einen Wegweiser in Richtung „Foce di Cardetto“. Hier ca. 50 Meter aufsteigen. In der darauffolgenden Querung erscheint dann der blau markierte Wegweiser zum „Pisanino“.

Der Pisanino ist über einen gut ausgetretenen Weg mit zahlreichen Markierungen relativ einfach zu besteigen (T4). Da über diesen Berg bereits zahlreiche Berichte geschrieben wurden halte ich mich hier kurz. Man quert einige Gras- und Schrofenhänge und steigt zu einer kleinen Scharte auf. Von dort aus geht es dann über eine längere Rinne (Stellen I) zum Gipfelgrat und zum höchsten Punkt des Berges. Der Pisanio besitzt kein Gipfelkreuz sondern eine Madonna, welche sich in einer kleinen Steingrotte wenige Meter unterhalb des Gipfels befindet. Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg (insgesamt 2 Stunden ab Wegweiser).

Vom Abzweiger „Pisanino“ geht es nun in wenigen Minuten bergauf zum „Foce di Cardetto“. Von hier aus lässt sich der mehrgipfelige Monte Cavallo von Norden nach Süden hin überschreiten (ca. 2 Stunden), eine landschaftlich sehr beeindruckende aber auch anspruchsvolle Tour (T5+, Stellen II), die vom Charakter her ein wenig an die Höfats-Travers im Allgäu erinnert. Der Weg ist unmarkiert. Auf einer deutlich erkennbaren Spur steigt man zunächst durch Büsche und Schrofen in Richtung Süden auf bis der Grat zum ersten Mal erreicht wird. Danach geht es über einen steilen Grashang weiter bergauf. Der Nordgipfel kann entweder vom Grat aus direkt erstiegen werden oder man quert ostseitig auf Trittspuren einen steilen Grashang und besteigt den Gipfel dann von Süden aus. Bereits beim Anstieg eröffnet sich ein sehr eindrucksvoller Blick auf den Hauptgipfel, der von hier aus fast ein wenig bedrohlich erscheint. Vom Nordgipfel steigt man zunächst unschwierig ab bis zu einer Scharte. Danach werden einige Felsplatten gequert. Interessanterweise ist hier sogar ein Stahlseil angebracht welches aber eigentlich nicht benötigt wird. Der Weg weicht nun wieder auf die Ostseite aus, wobei wobei ich den Gipfel schließlich nach einer sehr ausgesetzten plattigen Querung von Süden aus bestiegen habe. Im Nachhinein wäre es definitiv einfacher gewesen, wenn ich direkt über den Grat auf den Hauptgipfel geklettert wäre. Auf dem Gipfel befindet sich ein Steinmann sowie eine kleine Metallplatte (M. Cavallo 1895 m). Ab hier verringern sich die Schwierigkeiten. Der nun folgende 3. Gipfel (eigentlich ist es nur eine Graterhebung) wird direkt überschritten. Der 4. Gipfel wird dann wieder gratseitig (I) erstiegen. Danach über plattiges Gelände in eine Scharte absteigen bis zu einem Steinmann. Hier nun über einen Grashang ca. 100 Höhenmeter bergab (Trittspuren, auf Steinmänner achten) bis zu einem markierten Wanderweg und von dort aus weiter nach Süden in Richtung "Foccolacia". Vom Pass aus erfolgt dann der Abstieg auf bekanntem Weg in 1,5 Stunden zurück zum Parkplatz.

Tourengänger: DonUlmar


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