Matajur (1645 m) - Landmarke zwischen Soča-Tal und dem Friaul


Publiziert von 83_Stefan , 6. Dezember 2022 um 22:08.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum: 3 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   SLO 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die SS54 Udine-Kobarid etwa einen Kilometer nördlich von Pulfero im Weiler Specognis verlassen und auf schmaler Asphaltstraße über Iuretig und Ierep bis zur Rechtskehre vor dem Fahrverbotsschild auf etwa 840 Metern Höhe, wo ein Schotterweg geradeaus weiter zur Chiesa San Lorenzo führt. Am Straßenrand sehr begrenzte Parkmöglichkeiten.
Kartennummer:OpenTopoMap

Der Matajur erhebt sich zwischen dem Soča-Tal und dem flachen Vorland von Udine am Südrand der Julischen Alpen. Im Ersten Weltkrieg war er heftig umkämpft, heute verläuft die italienisch-slowenische Grenze über sein Haupt. Welch ein Glück, dass diese Grenze in Zeiten der europäischen Staatengemeinschaft nur noch eine Randnotiz ist und die Freiheit des Einzelnen nicht weiter einschränkt. Am Matajur zeigt sich der Übergang von den Alpen in die Tiefebene eindrucksvoll: Während im Norden markante Kalkburgen wie der Kanin das Bild bestimmen, schaut man nach Südwesten über das Friaul an klaren Tagen bis zur Adria.

Wer mit möglichst geringem Aufwand auf den Matajur möchte, der startet vom Ende der Bergstraße im Südosten aus und degradiert den Berg zum Spaziergang. Interessanter ist aber der hier beschriebene Anstieg von der Kirche San Lorenzo oberhalb von Stupizza auf der Südwestseite des Matajur. Nach der Auffahrt über Mersino und Bardo auf schmaler Straße parkt man oberhalb des letzten Orts am Rande der Rechtskehre vor dem Fahrverbotsschild. Hier führt ein Schotterweg geradeaus weiter zur Kirche, die bereits nach wenigen Minuten erreicht ist.

Hinter der Kirche beginnt der Aufstiegsweg zum Matajur. Er leitet auf einem Kamm durch dichten Wald nach Nordosten und trifft bald auf eine asphaltierte Straße, die aber schon nach wenigen Metern wieder verlassen wird. Gleichmäßig ansteigend, leitet der gut ausgebaute Weg in nordöstlicher Richtung aufwärts, nimmt einen weiteren Anstiegsweg auf und passiert schließlich eine Hütte, die unter einer Felswand gelegen ist. An einer kleinen Alpe wird kurzzeitig der Wald verlassen und man hat einen annehmbaren Blick über die Ebene nach Südosten. Nach der Alpe geht es wieder in den Wald hinein, man gewinnt in einigen Kehren an Höhe und verlässt anschließend endgültig die Waldzone.

Am Rande einer Mulde läuft der Weg mit dem Anstieg von Stupizza zusammen und leitet nach rechts entlang der Mulde an einer Hütte vorbei. Bald darauf erreicht man eine weitere Hütte, bei der die Pfosten des Geländers in den italienischen Nationalfarben lackiert sind. Hier hält man sich links und folgt dem mit "Monte Matajur" beschilderten Weg, der in nördlicher Richtung durch den freien Hang zu drei Gebäuden führt. Hier schwenkt der Weg nach Nordosten um und führt über eine Alpe unterhalb des Gipfels fast eben auf den Sattel im Nordkamm des Matajur zu. Dabei passiert man sowohl stark verkarsteten Kalkfels, als auch sehr interessantes Konglomerat-Gestein. Auf den letzten Metern zum Sattel holt der Weg noch ein Stück nach links aus und wird etwas steiler, bevor sich schließlich der Blick über das Soča-Tal zum Krn öffnet.

Am Sattel beginnt der anstrengende Schlussspurt: Zunächst geht es flach auf den Kamm zu, dann führt der deutliche Steig teils steil und felsdurchsetzt aufwärts. Mit jedem Meter öffnet sich der Blick, bis man schließlich am höchsten Punkt mit der Kirche und dem Denkmal ankommt. Auf der Nordseite dominieren die wilden Kalkberge der Julischen Alpen jenseits des Soča-Tals, besonders beeindruckend geben Kanin und Krn. Auf der komplett gegensätzlichen Südseite schaut man über Udine an klaren Tagen bis zur Adria. Interessant ist auch der Blick nach Südosten, wo an der Pforte von Postojna die Alpen in das Dinarische Gebirge übergehen.

Der Abstiegsweg ist mit "Dom na Matajure" beschildert und führt über den gutmütigen Südwestrücken hinunter zur Hütte. Diese ist leider nur an Sonntagen im Sommer bewirtschaftet, aber vor dem Haus findet sich ein schöner Tisch für eine Pause. Nach der Hütte führt der Steig durch ein kleines Karrenfeld aus hellem Kalkgestein und am freien Rücken weiter bergab, der Blick geht entlang des Natisone-Tals in die Ebene bei Udine. An einem weiten Sattel erreicht man schließlich eine Verzweigung, wo man nach rechts hinüber zum Aufstiegsweg gelangen könnte. Stattdessen hält man sich links, gleich wieder rechts und behält die Richtung bei, der Steig ist mit "Passo Glevizza" beschildert.

Durch freies Gelände gelangt man hinunter zur Malga Gosgnach, wo man einen Abzweig nach Montemaggiore links liegen lässt. Anschließend führt der Steig im Wald hinunter zu einem Sattel und dann wieder ein paar Meter hinauf zum völlig unbedeutenden Monte Glevizza. Hier findet sich zwar eine Sitzbank, Ausblick gibt es allerdings nur sehr begrenzt. 

Am Monte Glevizza schwenkt der Weg nach Südwesten um und leitet im Wald in wenigen Minuten hinunter zum Passo Glevizza, wo eine asphaltierte, für den Verkehr gesperrte Militärstraße erreicht wird. Auf ihr wandert man ohne jegliche Schwierigkeiten nach rechts zurück zum Ausgangspunkt. Ausblicke gibt es dabei kaum, deshalb zieht sich diese letzte Etappe ziemlich in die Länge.

Schwierigkeiten:
Von der Kirche San Lorenzo via Nordkamm zum Matajur: T3 (nur stellenweise am Nordkamm, sonst T2).
Abstieg über Dom na Matajure: T2 (unschwierige, deutliche Bergwege).

Fazit:
Eine ruhige 3*-Rundwanderung auf einen bekannten und gut besuchten Gipfel, der seinem Ruf als hervorragender Aussichtsberg gerecht wird. Die Aufstiegsroute läuft im unteren Bereich lange Zeit etwas monoton im Wald dahin, auf dem Abstiegsweg gibt es Punktabzug wegen dem eintönigen Rückmarsch auf der Straße.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Julische Alpen, 3*-Tour, 1600er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Monte Matajur 1641m · shuber

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