Tour de Centovalli 4: Cruit 2086 m zum Sonnenaufgang


Publiziert von basodino , 7. Oktober 2022 um 09:59.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 3 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo Gridone 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 320 m
Abstieg: 1910 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Brissago ist mit Bus und Schiff erreichbar
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Al Legn 1787 m (12 Lager, in der Sommersaison bewartet, Halbpension möglich)

Nach der tollen Tour gestern konnten wir das kaum mehr topen. Aber obwohl die Hütte schon toll liegt, so fehlt ihr bei Sonnenaufgang der Blick zur Monterosa, weshalb wir gerne früh aufstanden, um auf einen Gipfel zu gehen. Für den Sonnenaufgang ist dabei der Cruit sogar das bessere Ziel als der Gridone selbst, da der Cruit vorne am See liegt, während der Gridone weit zurückgesetzt ist. Außerdem ist der Weg auf den Cruit schneller, was vor dem Frühstück durchaus angenehm ist. 

Wir starten eine Stunde und 10 Minuten vor dem theoretischen Sonnenaufgang, was uns ein absolut passendes Timing bescherte. Zunächst wandert man den einfachen Wanderweg auf die Bocchetta di Valle hinauf. T2, 25 min
Am Übergang bleibt man knapp südlich unterhalb und wandert dem Grat zu P. 2139 linkerhand aufwärts. Nun hat man 3 Möglichkeiten den Grat zwischen Gridone und Cruit zu erreichen. Der derzeitige Normalweg auf den Gridone erreicht den Grat knapp links von P. 2139. Man kann vorher über eine flache Wiese und eine wage Spur nach links abbiegen und erreicht eine deutliche Scharte ein Stückchen weiter links. Noch besser ist es, eine felsige Flanke noch weiter links unterhalb zu queren und durch einen einfachen, teilweise verbuschten Wiesenhang zu einer wenig auffälligen dritten Scharte aufzusteigen. Es gibt Wegspuren. Wir landeten aber erst einmal in der mittleren Scharte und fanden dort den markierten Weg, der aber zunächst auch mit Hilfe von Ketten wieder hinabführt und das in einer eher ruppigen Art. In der dritten Scharte führt der Weg in die rechte Flanke und hält die Höhe. Er würden den Cruit komplett umgehen. Aber es gibt einfache Möglichkeiten über Wegspuren bald zum Grat aufzusteigen und den Gipfel einfach zu erreichen. T3, 35 min

Wir kamen 10 Minuten vor Sonnenaufgang an. Genau richtig, um das Glühen der Monterosa vor dem eigentlichen Sonnenaufgang zu sehen, welches ca. 5-6 Minuten vorher einsetzte. Einen besseren Aussichtspunkt kann es kaum geben, denn der ganze See liegt einem zusätzlich zu Füssen. Nach einer atemberaubenden Viertelstunde stiegen wir wieder ab, dieses Mal von der ersten Scharte im Abstieg rechts hinab und zur Aufstiegsroute zurückquerend. T2, 50 min

Nach einem leckeren Frühstück mit selbst gemachter Marmelade und tollem Brot verabschiedeten wir uns von der Hütte und machten uns an den langen Abstieg nach Brissago. Wir nahmen den kürzeren Weg via Mergugno (statt der Route über Cortaccio). Der Weg ist im oberen Abschnitt zeitweilig sehr angenehm, da eher flach und in vielen Kehren angelegt. Mergugno selbst war für mich als Wanderer eine Enttäuschung, da man sich hier auf die Straße verbannt fühlt. Der ganze schön gelegene und aufgeräumte Rücken strotz nur so von Zäunen, die einen Wanderer von allen Wiesen und schönen Aussichtspunkten ausschließt. In Rovere weiter unten haben wir auch den Abzweig verpasst - gab es da ein Schild, ich habe es nicht gesehen - , so dass wir letztlich mehr als 200 Höhenmeter der Straße folgten, bevor wir wieder auf den Wanderweg kamen. Dieser ist dann eher steil und sieht wenig gepflegt aus. Irgendwie setzt sich der Eindruck fort, dass dies hier nicht so sehr für Wanderer gemacht ist. In der Folge mangelt es auch an klaren Schildern. Bestensfalls sagen diese "Sentiero" oder haben ein Piktogramm mit einem Wanderer darauf, Ortsangaben oder Zeiten fehlen aber völlig. So muss man an Verzweigungen auch manchmal etwas raten, welches die beste Route sein würde. Letztlich führen aber alle Wege hinab und mit der Karte fanden wir auch den besten Weg. Pausenbänke gibt es erst einmal nicht mehr, so dass wir an einer Kirche auf einem Mäuerchen unseren Pausenplatz fanden. Zum Schluss geht es noch über einige Stufen hinab, die wahrscheinlich meinen Muskelkater am nächsten Tag nochmals beförderten. T2, 3 h 10 min

Von Brissago nahmen wir nicht den preiswerteren Bus, sondern gönnten uns neben Eis und Kuchen in einem Cafe auch noch das Schiff nach Locarno. Das war der perfekte Abschluss für eine wunderbare Tour, die uns in Erinnerung bleiben wird. 

Tourengänger: basodino, tourinette


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