Gamidaurspitz und Garmil - und das Rätsel "Be de drü Chrüz"


Publiziert von rhenus , 16. August 2022 um 23:10.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 800 m

Wir nutzten den heutigen prächtigen Sommertag mit guter Fernsicht für eine schöne und leichte Tour vor unserer Haustüre. Die Kolonne der Wanderlustigen bei der Talstation der Pizolbahn in Wangs war zu unserem Erstaunen um halb 10 Uhr ordentlich lange, als wir mit Yvonne K. und ihrer Schwester die Gondelbahn bestiegen. Auf Gaffia nahmen wir dann mit einigen 5-Seen-Wanderern den sonnigen Aufstieg zum Gamidaurspitz in Angriff. Nach einer Rast beim Baschalvasee wars nicht mehr weit bis zum zweigipfligen und aussichtsreichen Gamidaur.

Das Rätsel "Be de drei Chrüz"
Dabei besuchten wir auch den nordöstlichen Gamidaur-Vorgipfel "Be de drei Chrüz". Es handelt sich hierbei um 3 namenlose schmiedeiserne Kreuze. Das Kreuz in den Alpen ist bekannt als christliches Segens- und Schutzzeichen, erinnert aber oft auch an verunglückte Berggänger. Allerdings fehlen hier die Namen, die an Verunglückte erinnern könnten. Es gibt hiezu jedoch eine interessante alte Sage "Die drei Kreuze auf Vasecla (Baseggla)". Nach dieser Sage waren die 3 Kreuze auf Baseggla einst ein Pilgerort, um die Abwendung von Unwettern vor Gott zu erbitten, siehe hier (siehe auch Alos Senti, Sagen aus dem Sarganserland, Bi dä Chrüzä, S. 67). Interessant ist, dass in der Siegfriedkarte von 1889 bei Pt. 2460 auf Baseggla eine Lokalität mit "Bei den 3 Kreuzen" angeschrieben wurde, siehe auch die Erläuterungen zu den Ortsnamen hier. Seit der Kartennachführung von 1967 fehlt diese Beschriftung, dafür steht bei Pt. 2456 bei den vielen, in den letzten Jahren erstellten Steinmannli der neue Lokalname "Rossstall". Wurden die 3 Kreuze im fraglichen Zeitraum allenfalls versetzt?

Auf dem von der Pizolbahn auf Vordermann gebrachten und nun markierten Wanderweg stiegen wir über die Bastanggglaplangg nach Basürla und zum Garmilspitz hinunter, der dank seiner vorgeschobenen Lage einen noch umfassenderen Blick ins Rhein- und Seeztal gewährt als der Gamidaurspitz. Wir staunten nicht schlecht, dass nun vom Garmil ein etwa 80 cm breites Wanderweglein in fast gleichmässiger Steigung zum Fürggli hinunterführt und das einstige Getrampel ersetzt. Eine gute Sache! Das Weglein muss wohl im Juli/August dieses Jahres von der Pizolbahn erstellt worden sein. Tatsächlich trafen wir auf unserer weiteren Wanderung zur Furt im Steibödeli eine 2-Mann-Equipe mit einem kleinen Bagger, die sich zur Furt hinunter arbeitete. Der Grossbach, den wir kurz vor der Furt überschritten, führte aufgrund der Hitzeperiode der vergangenen Wochen nur sehr wenig Wasser. Auf der Sonnenterrasse der Furt genossen wir vor dem Ansturm der 5-Seen-Wanderer ein feines Dessert, bevor wir nach dem schönen Halbtages-Türli wieder ins Tal gondelten.

Tourengänger: rhenus


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T6- II WI3 L
T2
13 Sep 20
5-Seeen Wanderung "Pizol" · ᴅinu
WS+ II S-
T2
14 Sep 14
Garmil Rundwanderung · Der Berger
T2
9 Sep 21
Garmil-Höhenweg · rhenus
T2
16 Aug 19
Fünfseenwanderung am Pizol · rhenus
T4+

Kommentar hinzufügen»