Piz Schlattain (3004m) & Piz Grisch (3098m)


Publiziert von Linard03 , 24. September 2022 um 11:58.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum: 5 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 452 m
Abstieg: 453 m
Strecke:Piz Nair - Fuorcla Schlattain - Fuorcla Grisch - Piz Schlattain - Piz Grisch - Piz Nair
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per Standseilbahn & Seilbahn bis zum Piz Nair

Zum Abschluss unserer Engadin-Ferien wollten wir nochmals etwas unternehmen. Nicht zu streng, nicht zu weit, aber trotzdem "etwas mit Gipfelerlebnis" ... ;-). Zudem war für den Nachmittag Regen angesagt, was zusätzlich für eine kurze Tour sprach.
Die Gipfel oberhalb Marguns/Corviglia bieten sich für die erwähnten Voraussetzungen geradezu an. Wobei wir keine Lust hatten, ein weiteres Mal über die unschönen Bike- bzw. Skipisten zu gehen. Wir waren uns deshalb schnell einig, dass wir gleich vom Piz Nair aus starten würden.


Wir gönnten uns die Bahnfahrt hinauf zum Piz Nair - schliesslich sind es auch schon wieder 17 Jahre her seit der letzten Bahnfahrt auf den Piz Nair ... Die erste Bahn war noch fast leer und wir waren denn auch die einzigen, welche von hier aus eine Tour starteten.

Zunächst einige Meter absteigend zum Übergang bei P.2932, danach weiter zu Fuorcla Schlattain (2872m). Nun weglos eine kurze Traverse hinüber zur Fuorcla Grischa (2952m), wobei wir vor der Bergstation der Sesselbahn bereits nach Osten traversierten.

Von Weitem sieht es schwieriger aus, als es tatsächlich ist: wenn man den NW-Grat südlich umgeht, befindet man sich eigentlich ständig im Gehgelände; kraxeln ist nur minim erforderlich. In wenigen Minuten war der schwierigste Teil überwunden, danach ging's bequem auf dem Rücken zum höchsten Punkt des Piz Schlattain (3004m). Wir genossen kurz die Aussicht, um dann gleich wieder auf demselben Weg abzusteigen.

Über die Fuorcla Grischa gelangten wir zur beeindruckenden Geröllhalde des Piz Grisch. Helm wieder auf und los ging's ... Erst über grössere Felsbrocken, dann kämpften wir uns im zunehmend steileren Gelände die lose Geröllhalde hinauf. Es galt, das deutliche Couloir aufzusteigen bis zum Sattel - mühseliger als gedacht ...
Aber schliesslich erreichten wir den genannten Sattel, von wo aus wir wieder festeren Fels vorfanden. Von hier aus ging es teilweise ziemlich exponiert den Grat hoch, bis wir den Gipfel des Piz Grisch (3098m) erreichten.

Weder Steinmann noch Gipfelkreuz, sondern lediglich ein erbärmlicher Holzstecken fanden wir auf dem Gipfel vor. Macht nichts, denn zumindest die Aussicht war gut. Obwohl - die Schlechtwetterfront machte sich bereits bemerkbar und in Richtung Süden war die Sicht teilweise eingeschränkt.

Nach unserer Gipfelrast überlegten wir uns noch kurz, ob wir allenfalls auf der Ostseite absteigen sollten, denn das Gelände sah dort nicht allzu schwierig aus. In Anbetracht der unsicheren Wetterlage verwarfen wir diesen Gedanken jedoch wieder und stiegen deshalb auf der Aufstiegsroute ab.
Bei der Gratkraxelei mussten wir aufgrund der beschriebenen Exponiertet konzentriert bleiben, erreichten jedoch ohne Probleme wieder den Sattel.

Nun folgte der ebenso mühsame Abstieg bzw. das Abrutschen im steilen Geröll-Couloir. Hier tasteten wir uns teilweise vorsichtig vor, obwohl unter uns niemand war. Während der Junior auf der Ostseite des Couloirs abstieg, stieg ich auf der Westseite ab - auf diese Weise konnten wir uns nicht gegenseitig Steine anwerfen ...
Auffällig lange kreiste ein Helikopter im Gebiet des Piz Schlattain und blieb sogar länger über der Fuorcla  Grischa stehen; haben die uns beobachtet oder dachten sie, wir bräuchten Hilfe? Keine Ahnung, aber nach ein paar Minuten verschwand der Heli wieder.

Wir gelangten jedenfalls wieder sicher hinunter zur Fuorcla Grischa und machten uns schliesslich auf den Rückweg zum Piz Nair. Direkt in die Seilbahn und runter nach Corviglia. Dort fanden wir auf einer überaus gemütlichen Lounge einen Platz und genossen das Mittagessen sowie Flüssiges ... ;-))
Nach einem Schwatz mit polnischen Touristen, welche ein Mammutprogramm in 10 Tagen absolvieren wollten (Österreich, Schweiz, Italien ...), fuhren wir hinunter nach St. Moritz und schliesslich zurück zu unserem Feriendomizil.

Der angekündigte Regen kam dann erst gegen Abend ...

Fazit:
mit minimalstem Aufwand zwei Gipfel erklommen, draussen gewesen ohne sich überanstrengt zu haben, auf einer gemütlichen Lounge die Ferien ausklingen lassen - was will man mehr? Ein vollauf schöner und gelungener (Halb-) Tag! Ein feines Nachtessen rundete den perfekten Ferienabschluss ab.

Schwierigkeiten:
- Piz Schlattain: T3 / T3+
- Piz Grisch: T4+ / T5-

Tour mit Andri

Für Nachahmer: Disclaimer auf meiner Homepage beachten

Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 57226.gpx Piz Grisch

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