Große Arnspitze (2196m) & Achterköpfe mit Umwegen
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Nach meiner Tour auf die obere Wettersteinspitze wollte ich am nächsten Tag eigentlich die Arnplattenspitze in Angriff nehmen, deren schöne Form mich etwas in den Bann gezogen hat. Das Wetter war leider wieder nur unsicher angesagt, sodass ich aber zumindest mal zur großen Arnspitze aufsteigen wollte.
Start der Tour war in Scharnitz, das ich via Bus von Mittenwald erreichte. Von hier aus fand ich schnell den Einstieg in den Wald. Danach wurde die Wegfindung allerdings deutlich schwieriger. Auf dem markierten Pfad waren Baumfällarbeiten angesagt - Lebensgefahr. Eine Rückfahrt nach Mittenwald und ein dortiger Aufstieg wäre zu spät, daher überlege ich (etwas genervt), was meine Alternativen sind und komme mittels Karte zum Schluss, das man ggf. um die Baumfällarbeiten herumsteigen könnte. Etwas vogelwild geht es nun durch Wald & Wiese, bis ich seltsames Mauerwerk erreiche. Ich erkunde die mir nicht zu erklärenden Ruinen. Im Nachhinein ergibt meine Recherche das ich an obere Mauern der Porta Claudia gelangt sein muss. Diese sind allerdings komplett zugewachsen und Pfade erkenne ich keine. Also geht es schnurstracks, der Karte vertrauend, einen aufsteilenden Grashang nach oben. Dort treffe ich nach einziger Zeit wieder einen Pfad, der mich folgend wieder auf den Weg zur großen Arnspitze führt. Mission geglückt - allerdings mit Zeitverlust.
Nun führt der Weg ausladend um das Arntalköpfle herum und die Zeit verrinnt. Durch den Umweg benötige ich fast 2h zu einer längeren, für einen markierten Weg wenig ausgeprägten, Querung. Hier sieht man das erste Mal den Gipfel der großen Arnspitze. Ich sammle meine Motivation im leichten Nieselregen und zwinge mich weiter nach oben. Irgendwie will sich der Flow heute aber nicht so recht einstellen, ich komme weiterhin eher langsam voran. In nun steiler werden Serpentinen zieht der Weg nun hinauf auf die Arnspitzehütte. Dort wartet bereits eine Gams-Familie auf mich, die ich kurz beobachte. An der Hütte vorbei steilt das Gelände weiter auf und resultiert dann final in einer grasig-schrofigen, breiten Rinne. Hier werden kurz die Hände aus den Taschen geholt (oben T3+). Nun stehe ich auf dem höchsten Punkt der großen Arnspitze und genieße das klassische Panorama über die restliche Arnspitz-Gruppe. Am tiefer liegenden Gipfelkreuz der großen Arnspitze schaut auch keck eine Gams herüber. Den ausgesetzten Übergang zum Gipfelkreuz spare ich mir bei der vorhandenen Nässe.
Mit Bedacht kraxele ich die breite Rinne wieder hinab. Um eine ausgesetzte Ecke herum und bald steht man wieder an der Arnspitzhütte. Diesmal lasse ich es mir aber nicht nehmen, in die urige Hütte hinzuschauen (vgl. Foto). Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde erspare ich mir den Abstieg nach Scharnitz und das Angewiesensein auf den Busfahrplan und entscheide spontan den Abstieg über die Achterköpfe. Hier geht es gleich zünftig zur Sache. Schwieriger als der Aufstieg zur großen Arnspitze wird hier unterhalb der Achterköpfe gequert. Das Gelände ist steil, abschüssig, bröselig. Wird teilweise durch Schrofen unterbrochen, ebenfalls mit Bröselauflage. Drahtseile gab es hier (2015) nicht - also wähle ich jeden Schritt mit Vorsicht und taste mich über die etwas längere Gerade. Ich tendiere hier aufgrund der Exposition zu T4-T4+.
Nach der Querung wird der gesamte restliche Abstieg deutlich einfacher. Aussichtsreich werden nun immer neue Rücken überschritten und abgestiegen mit super Aussicht in die Wettersteinwand und das Karwendel. Die Sonne schaut nun auch heraus - wunderbar! Die Überschreitung kann ich trittsicheren & schwindelfreien Gehern nur empfehlen, da deutlich interessanter als der Aufstieg von Scharnitz. Am Riedkopf an der deutsch-österreichischen Grenze lege ich eine längere Pause ein und genieße den Blick. Danach teils wieder steiler durch den Wald. In meiner Erinnerung teils gesichert durch kurze Schrofen geht es hinab in die Riedbergscharte. Laut Schild wurde dieser Pfad bereits 1909 durch den DAV angelegt! Der Rest der Tour ist bis auf einige umgestürzte Bäume Routine und dann zurück Mittenwald ein ordentlicher Hatscher.
Erst Frust, dann Lust. Der Abstieg über die Achterköpfe ist empfehlenswert - einzig die sehr exponierte Querung unter dem höchsten Achterkopf ist mit viel Bedacht anzugehen. Die Arnplattenspitze ging sich so leider nicht aus - bleibt aber auf meiner Liste!
KONDITION 3.5/5
ORIENTIERUNG 3.5/5
TECHNIK 3/5
EXPONIERTHEIT 4/5
Start der Tour war in Scharnitz, das ich via Bus von Mittenwald erreichte. Von hier aus fand ich schnell den Einstieg in den Wald. Danach wurde die Wegfindung allerdings deutlich schwieriger. Auf dem markierten Pfad waren Baumfällarbeiten angesagt - Lebensgefahr. Eine Rückfahrt nach Mittenwald und ein dortiger Aufstieg wäre zu spät, daher überlege ich (etwas genervt), was meine Alternativen sind und komme mittels Karte zum Schluss, das man ggf. um die Baumfällarbeiten herumsteigen könnte. Etwas vogelwild geht es nun durch Wald & Wiese, bis ich seltsames Mauerwerk erreiche. Ich erkunde die mir nicht zu erklärenden Ruinen. Im Nachhinein ergibt meine Recherche das ich an obere Mauern der Porta Claudia gelangt sein muss. Diese sind allerdings komplett zugewachsen und Pfade erkenne ich keine. Also geht es schnurstracks, der Karte vertrauend, einen aufsteilenden Grashang nach oben. Dort treffe ich nach einziger Zeit wieder einen Pfad, der mich folgend wieder auf den Weg zur großen Arnspitze führt. Mission geglückt - allerdings mit Zeitverlust.
Nun führt der Weg ausladend um das Arntalköpfle herum und die Zeit verrinnt. Durch den Umweg benötige ich fast 2h zu einer längeren, für einen markierten Weg wenig ausgeprägten, Querung. Hier sieht man das erste Mal den Gipfel der großen Arnspitze. Ich sammle meine Motivation im leichten Nieselregen und zwinge mich weiter nach oben. Irgendwie will sich der Flow heute aber nicht so recht einstellen, ich komme weiterhin eher langsam voran. In nun steiler werden Serpentinen zieht der Weg nun hinauf auf die Arnspitzehütte. Dort wartet bereits eine Gams-Familie auf mich, die ich kurz beobachte. An der Hütte vorbei steilt das Gelände weiter auf und resultiert dann final in einer grasig-schrofigen, breiten Rinne. Hier werden kurz die Hände aus den Taschen geholt (oben T3+). Nun stehe ich auf dem höchsten Punkt der großen Arnspitze und genieße das klassische Panorama über die restliche Arnspitz-Gruppe. Am tiefer liegenden Gipfelkreuz der großen Arnspitze schaut auch keck eine Gams herüber. Den ausgesetzten Übergang zum Gipfelkreuz spare ich mir bei der vorhandenen Nässe.
Mit Bedacht kraxele ich die breite Rinne wieder hinab. Um eine ausgesetzte Ecke herum und bald steht man wieder an der Arnspitzhütte. Diesmal lasse ich es mir aber nicht nehmen, in die urige Hütte hinzuschauen (vgl. Foto). Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde erspare ich mir den Abstieg nach Scharnitz und das Angewiesensein auf den Busfahrplan und entscheide spontan den Abstieg über die Achterköpfe. Hier geht es gleich zünftig zur Sache. Schwieriger als der Aufstieg zur großen Arnspitze wird hier unterhalb der Achterköpfe gequert. Das Gelände ist steil, abschüssig, bröselig. Wird teilweise durch Schrofen unterbrochen, ebenfalls mit Bröselauflage. Drahtseile gab es hier (2015) nicht - also wähle ich jeden Schritt mit Vorsicht und taste mich über die etwas längere Gerade. Ich tendiere hier aufgrund der Exposition zu T4-T4+.
Nach der Querung wird der gesamte restliche Abstieg deutlich einfacher. Aussichtsreich werden nun immer neue Rücken überschritten und abgestiegen mit super Aussicht in die Wettersteinwand und das Karwendel. Die Sonne schaut nun auch heraus - wunderbar! Die Überschreitung kann ich trittsicheren & schwindelfreien Gehern nur empfehlen, da deutlich interessanter als der Aufstieg von Scharnitz. Am Riedkopf an der deutsch-österreichischen Grenze lege ich eine längere Pause ein und genieße den Blick. Danach teils wieder steiler durch den Wald. In meiner Erinnerung teils gesichert durch kurze Schrofen geht es hinab in die Riedbergscharte. Laut Schild wurde dieser Pfad bereits 1909 durch den DAV angelegt! Der Rest der Tour ist bis auf einige umgestürzte Bäume Routine und dann zurück Mittenwald ein ordentlicher Hatscher.
Erst Frust, dann Lust. Der Abstieg über die Achterköpfe ist empfehlenswert - einzig die sehr exponierte Querung unter dem höchsten Achterkopf ist mit viel Bedacht anzugehen. Die Arnplattenspitze ging sich so leider nicht aus - bleibt aber auf meiner Liste!
Tourengänger:
Kris

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Kommentare (3)