Jupperhorn (3155m) via Nordgrat


Publiziert von Rambo96 , 18. Juli 2022 um 17:08.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Avers
Tour Datum: 9 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1260 m
Abstieg: 1260 m
Strecke:12.6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Cresta Avers
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Parkplatz Cresta Avers

Ich suchte was steiles im Avers-Tal, wobei ich auf das Jupperhorn stiess. 
Da ich wieder einmal, ohne den ganzen Seil-Grümpel, etwas machen wollte war eine WS-Tour (laut SAC) ideal. Jetzt nach der Tour bewerte ich sie mit ZS-, da die Schlüsselstelle eher ausgesetzt und im III Grad war. Zudem war die Wegfindung nicht ganz einfach.

Um ca. 7:30 Uhr starteten wir also in Cresta Avers. Von da liefen wir alles dem Wanderweg entlang zum Oberbandsee und von da unschwierig teils ohne Pfad direkt hoch zur Bärgglafurgga (2916m). Bis hierher waren noch mehrere Leute unterwegs die wohl auf den dominanten Piz Platta wanderten. 

Die ersten Gratfelsen umwanderten wir im Schutt auf der linken Seite. Danach kletterten wir über schuttige Absätze hoch, dann folgten kleinere Traverse in der Westseite II (rechts rum), unmittelbar unterhalb der Gratfelsen. Wieder oben auf dem Grat ging es, in Reiterstellung, sehr exponiert und ausgesetzt weiter bis zur Schlüsselstelle. Da war für meine Tourenpartnerin Schluss, also ging ich alleine weiter unter dem Vorbehalt, dass ich in 30min umkehre, falls ich den Gipfel nicht erreiche.

Die Schlüsselstelle ein plattiger Felszacken III sieht nach einer Sackgasse aus, dahinter geht es aber über eine kleine Rippe rechts des grossen Gratabsatzes nach unten laufend weiter (Westwand). Die kleine Rippe, welche an der Felswand herunterläuft, sah zuerst schwieriger aus als sie war, ging aber recht gut zum Abklettern II - III. Danach einfach auf einem Band traversierend runter, unter einem Überhang durch und wieder hoch (Gehgelände) bis zu einem Kamin mit einem Klemmblock drin. Ich kletterte den trittarmen Kamin problemlos hoch III, und ging danach ca. 100m in der Westflanke, aufsteigend (T4-Gehgelände) weiter, bis ich wieder auf dem Grat war. Nun in leichter Kletterei I-II über den Grat, bis vor den grossen Felskopf (rechts versetzt zum Gipfel).

Da dieser Felskopf sehr brüchig und ausgesetzt ausschaute und ich nicht unnötig Höhenmeter machen wollte, traversierte ich diesen auf der Ostseite im Schutt, bis ich wieder auf dem Grat war. Diese Traverse fand ich sehr unangenehm und heikel da der Schutt auf abwärtsgeneigten Felsplatten lag und ich da nicht ausrutschen wollte. Wenn man aber eine gute Linie findet, ist dies gut machbar. Danach in einfacher Kletterei I-II zum Gipfel. Ich erreichte den Gipfel genau 30min nach dem zurücklassen meiner Tourenpartnerin (Zurücklassen tönt etwas dramatisch, sie hatte da ein schönes sonniges Plätzchen, fühlte sich wohl und war damit einverstanden, dass ich alleine noch zum Gipfel klettere). 

Nach einer kleinen Pause, kletterte ich alles wieder über den gleichen Weg zurück, bis zu meiner Tourenpartnerin und von da zusammen zurück bis zum Startpunkt. Der Abstieg von der Bärgglafurgga war unangenehmer als ich es erwartet hatte, da man darauf achten musste nicht auf schuttigen Felsplatten auszurutschen.

Fazit: 
Diese Tour wird wohl eher selten begannen, ist aber zum klettern wunderschön. Für Alpinisten die sich an den bombenfesten Furka-Granit gewöhnt sind vielleicht zu bröselig. 






Tourengänger: Rambo96


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T5+ II
T5 I
T5
29 Jul 04
Piz Platta 3392 m · StefanP
T5-
31 Jul 12
Piz Platta 3392 m · StefanP
L II

Kommentar hinzufügen»