Gross Muttenhorn via Tällistock


Publiziert von Delta Pro , 27. August 2022 um 08:03.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:25 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 900 m
Strecke:11 km

Abwechslungsreiche Abendtour nach den Gletschermessungen

Während ich den Tag auf dem Rhonegletscher verbracht hatte, primär für einen Dokufilm und ein paar Messungen, durfte ich abends noch alleine los - darauf hatte ich mich schon lange gefreut. Meine letzte Besteigung der Anfänger-Hochtouren-Gipfels Gross Muttenhorn liegt schon fast 15 Jahre zurück, obwohl ich den Berg inzwischen hunderte Male betrachtet hatte. Die Überschreitung der Kette von der Tällilücke ist durchaus lohnend, auch wenn man hier keine Kletterei erwarten kann. Mit dem Abstieg durch die Gipfelflanke auf den Muttgletscher kommt auch noch etwas Abenteuer ins Spiel. Dank Übernachtung auf dem Furkapass (aufgrund Gletscher-Arbeiten auch am darauffolgenden Tag) blieb mir nach dem Znacht Zeit, noch eine Verdauungstour anzuhängen mit einer sehr lohnenden, mir bisher unbekannten Perspektive auf die Zunge des Rhonegletschers.

Normalerweise startet man nicht um Viertel vor fünf abends auf eine "Hochtour", doch bei der Länge / Schwierigkeit und den ewig langen Tour im Juni schien mir das unproblematisch. Dass es noch andere, unkonventionelle Berggänger am Berg gibt, zeigte sich mir, als ein Skitüreler ankommt, kurz bevor ich starte. Wirklich lohnend war's für ihn offenbar nicht, aber er konnte die knapp 300 Höhenmeter auf den Schneeflecken des Muttengletschers immerhin ein paar Mal machen... Auf dem breiten Weg zu Pt. 2503 und dann hinauf zur Tällilücke. Vom Gipfelchen rechts (Pt. 2763, ohne Name) hat man einen schönen Blick. Anschliessend folge ich dem Grat/Kamm zum Tällistock. Es gibt durchgehend Trittspuren, die Route verläuft meistens in Schutt und gekraxelt werden muss kaum, auch wenn es ein paar etwas steilere Passagen gibt. Mit erstaunlich viel Auf und Ab verfolge ich den Blockgrat zum Gross Muttenhorn. Leider verdecken Wolken die Abendsonne, aber die Aussicht ist dennoch eindrücklich - vor allem die schon Ende Juni massiv ausgeaperten Gletscher... Da es halb sieben ist, und ich langsam Hunger kriege, entscheide ich mich für den abgekürzten Abstieg. Dieser führt in der Scharte knapp hinter Pt 3003 durch eine Rinne hinab auf den Gletscher. Früher war dies wohl entspannt und effizient. Mit dem Gletscherrückgang dürfte diese Route aber kaum mehr gemacht werden im Sommer, da steinschlägig und steil (T5-T6). Im unteren Teil finden sich alte Fixseile, die aber an mehreren Stellen fast durchgerissen sind, also nicht mehr zu sehr belastet werden sollten. Anschliessend schönes Gletscherjogging entglang der Schhneeresten, so dass die Micro-Crampons im Rucksack nicht zum Einsatz kommen müssen.

Da nach dem Abendessen immer noch Zeit bleibt vor dem Eindunkeln, wandere ich von Pt 2384 an der Furkapassstrasse die Flanke hinauf um den SW-Kamm des Furkahorns zu erreichen. Die auf der Karte verzeichneten Hütten haben meine Aufmerksamkeit erregt und der Blick auf den Rhonegletscher müsste gut sein von dort. Ist er tatsächlich auch. Die Hütten (ehemals Militär) sind offenbar von Strahlern ausgebaut worden und befinden sich in gutem Zustand. Bei der Hütten setzt ein mit blauen Punkten markiertes Weglein an, das wunderschön durch Felsplatten, ab und zu mit etwas Kraxelei, in der Westflanke unter dem Chli Furkahorn in die Höhe führt. Begangen dürfte das Weglein vor allem durch Strahler sein (T3). Bei einem Kreuz auf einem Eck am Westgrat zu Pt 2968 lasse ich es gut sein und steige zurück - der Tag war intensiv genug. 


Durchgangszeiten (Höhenmeter und Zeit beziehen sich nur auf die Muttenhorn-Tour):
Furkapass: 16.44
Pt. 2763 (Tällilücke): 17.18
Gross Muttenhorn (via Tällistock): 18.24
Furkapass (via Muttgletscher): 19.04

Tourengänger: Delta


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