Bälmeten NW-Grat zum Dritten


Publiziert von Felix , 5. Juli 2022 um 16:14. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:25 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1380 m
Strecke:Bergstation Schwandibahn, Obers Schwandi, P. 1113 - P. 1347 - Wisstannenwald - P. 1662 - Spitzhorn - (Würmälpeli) - Bälmeten NW-Grat - Bälmeten - Bälmeter Grätli bis Weggabelung auf 2268 m - P. 2103 - Schorren - Stafelalp - P. 1544 - P. 1446 - P. 1404, Wyss - Säumli - P. 1311 - P. 1249 - Studenbergliwald - P. 1118 - Haldi, Bergstation LSB, P. 1082
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Gettnau - Ettiswil, Autobahn Sursee - Altdorf, Altdorf und Schattdorf nach Erstfeld; LSB nach Schwandi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:LSB Haldi - Schattdorf; PW via Flüelen, Autobahn Altdorf - Sursee, nach Wyssachen
Kartennummer:1192 - Schächental

Bereits zweimal sind wir auf der doch langen und teils anspruchsvollen Route über den NW-Grat zum Bälmeten aufgestiegen - beide Male unter kundiger Führung des einheimischen Seppu. Heute wagen wir es ohne diesen professionellen Sukkurs - und es gelingt doch erfreulich gut …

 

Mit der Schwandibahn werden wir ab Erstfeld (noch im Schatten) hinauf gegondelt nach Obers Schwandi; hier beginnt der Anstieg über grüne Matten hinauf zu deren obersten Eck am Waldrand. Trotz einer grösseren Menge herumliegenden Baum- und Astmaterials finden wir im nahen Waldesinneren die weiterführende (auf der Karte) eingezeichnete Wegspur. Ihr folgen wir nun länger und meist sehr steil hoch; die Unterlage ist öfters feucht, der Hang weist etwelche leicht abschüssige Stellen auf - ist jedoch verhältnismässig gut zu begehen.

An P. 1347 vorbei erreichen in diesem Stil im Wisstannenwald einen ersten Aussichtspunkt (mit einfacher Holzbank) - von welchem aus sich ein doch bereits eindrücklicher Tiefblick hinunter nach Erstfeld und Hinüberblick zum Bristen ergibt.

 

Weiter leitet uns das Weglein im Wald hoch und geht schliesslich in nun länger offenes, ebenfalls steiles Gelände über; nach einer Traverse im Geröll schliesst sich eine leicht abschüssige Bandpassage an. An der nun wärmenden Sonne gilt es erst einen Steilhang zu bewältigen, bevor wir uns schliesslich wenige Meter vor P. 1662 zu einer ersten Rast niederlassen.

Der weitere Verlauf bewegt sich länger im durchwegs 35 - 45° Grad steilen Hang; dabei ist erst eine etwas abschüssige Steilpassage zu bewältigen, bevor sich die nicht immer sehr deutliche Wegspur im „moderaten“ Gelände weiter nach oben hinzieht. Gelegentlich über eher rutschige Erd-Geröllfelder ziehen wir hoch bis zum Beginn des ersten Legföhrenabschnittes; derart gewinnen wir den P. 1900 auf Spitzhorn.

Kurz danach folgt die erste der leicht exponierten Stellen, bei (Würmälpeli) eine zweite, bevor es sanfter zum nicht vermerkten, nur zu Beginn deutlichen Abzweig und Abkürzung (hinauf zum wbw Alpinwanderweg) geht.

Eine mutzgriffige, eher schlecht gestufte steile Schrofenhalde leitet über zu wieder gut begehbarem Gelände, in welchem uns (wieder) zunehmend dichtes Legföhrengebiet überleitet zu einem mühsamen (steilen und rutschigen) Zustieg zum wbw AWW zu Klettersteig Bälmetentor und Gipfel.

 

 

Diesem folgen wir nur wenige Meter, biegt doch bald eine sehr schwache Spur an den Felsausläufern des NW-Grates zum Einstieg zu diesem ab. Auch hier gestaltet sich das Höherkommen nicht ganz trivial; entschädigt werden wir hier mit einem reichen Feld der seltenen Sendtner Alpen-Mohne. Bald erfordert ein schmaler steiler Felsspalt etwas Akrobatik, bevor es in schrofigen Gelände steil zu einem Band hochgeht, über welches wir - teils abschüssig und rutschig - uns zum vergleichsweise lieblichen Beginn des Nordwestgrates hocharbeiten.

Wir finden hier wieder einige (nicht durchgehende) Wegspuren vor, welche uns doch im unteren Abschnitt im erst moderat steilen (meist um 35° Hangneigung) Gelände in der vorwiegend geröllig-schuttigen Gratflanke gut hochleiten. Gelegentlich sind einige kurze gutmütige Kraxelstellen am Grat zu bewältigen. Im oberen Abschnitt der attraktiven Route steilt das Gelände doch merklich an - bewegt sich zeitweise im 45°-Bereich.

 

So verlangt eine Felsmauer auf ~2330 m ein längeres IIer-Klettern - und leitet abrupt und erfreulich zu einem prächtigen Blumenwieschen über. Entlang einer steilen Felswand traversieren wir hinüber zu einem markanten Steinmann - hier erkunden wir entlang einer guten Spur eine mögliche Alternative, kehren jedoch bei Erreichen des SW-Grates um: zu ausgesetzt und brüchig erscheint er uns.

Zurück zum Steinmann absteigend und traversierend nehmen wir die bekannte Schlussstrecke zum Gipfel unter die Füsse: in einem kurzen Riss steigen wir an zu einer nur wenig exponierten Traverse und in einem Geröllfeld zum Schlussanstieg im Fels - das Gipfelkreuz vor Augen. Eine letzte schöne Kraxelpassage (es ist jedoch stets auf den festen Sitz einzelner Gesteinsbrocken zu achten: weiter unten mussten wir zu zweit einen wohl 40 kg schweren Brocken festhalten, bis die drei Nachfolgenden die Rinne hinter sich gebracht hatten - danach donnerte er weit nach unten …). Glücklich treten wir in Kürze auf das blumige, weiträumige Gipfelplateau des Bälmeten hinaus - ein Kontrast sondergleichen.

 

Ausgiebig zelebrieren wir hier die Gipfelrast, bevor wir uns zum BWW aufmachen - an üppigen Blumenteppichen vorbei - zum Abzweig auf dem Bälmeter Grätli auf 2268 m. Einige doch abschüssige Hänge (insbesondere nördlich von P. 2294) sind zu traversieren hinunter via P. 2103 nach Schorren, bevor oberhalb von Stafel wieder gemächlicheres Wandern angesagt ist. Derart erreichen wir das Stafelalp-Beizli, wo wir auf der Terrasse den letzten Halt einlegen - sehr sympathisch und zuvorkommend bedient von Erika (ein nächstes Mal würde sie für uns sogar Crèmeschnitten vorbereiten ...).

 

Streckenweise auf dem Alpzufahrts-Strässchen, doch auch übers Land auf guter Spur abkürzend, legen wir einige Abstiegsmeter zurück zu P. 1544; hier beginnt nun der längere, gemütliche Marsch via P. 1446 und Oberes Oberfeld nach Wyss, P. 1404 - wieder in der weiträumigen Landwirtschaftszone angelangt.

Hier setzt nun die einfache Kammwanderung über die Buggliegg, am Ski- und Clubhaus Oberfeld vorbei hinunter zu P. 1311 und Sonntagsboden, P. 1249, ein.

 

Durch den lauschigen Studenbergliwald marschieren wir hinunter zur Fläche von Haldi auf P. 1118; nach kurzem Fussmarsch finden wir uns bei der Bergstation LSB Haldi ein, auf welcher jedes Paar (wegen kurzer Verzögerung der Talfahrt wegen Revisionsarbeiten) ein Retourbillet erhält …

 

1 h 20 min bis P. 1662

⅞ h bis Abzweig bei Wurmälpeli

1 h bis Pause auf NW-Grat

1 ¼ h bis Gipfel

1 ¼ h bis Stafelalp-Beizli

1 h 20 min (inkl. 5 min Pause) bis Haldi

 

unterwegs mit Manfred


Tourengänger: Ursula, Felix, Pfiifoltra, Sabine27


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