Speckkarspitze - Bettelwurf - Hundskopf
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Traumhafter Karwendelgrat-Klassiker mit sieben Gipfelkreuzen. Seit Jahren reizt es mich, meine (ehemaligen) Hausberge zu überschreiten.
Grober Routenüberblick:
Parkplatz Sprungschanze - Halltal - Lafatscher Joch - Speckkarspitze - Signalkopf - Kleiner Bettelwurf - Großer Bettelwurf - Fallbachkar - Hohe Fürleg - Walderkampspitze(n) - Hundskopf - Hinterhornalm - Absamer Besinnungsweg - Parkplatz Sprungschanze.
Die Fallbachkartürme habe ich mit bestem Wissen und Gewissen ausgelassen (von West nach Ost ist der Weg durch das Fallbachkar deutlich schneller und kräftesparender).
Hitzebedingt starte ich um 0:30 Uhr beim Parkplatz Sprungschanze. Ein diagonal ansteigender Forstweg bringt mich - vorbei am Militärklettergarten - zur Halltalstraße, die ich bei einer kleinen Kapelle erreiche. Auf breiter Straße geht's gemütlich weiter zum Issjöchl (kurz davor letztmalige Wasserauffüllmöglichkeit bei einer Almhütte). Weiter zum Lafatscher Joch und via Südwestgrat auf die Speckkarspitze, wo gerade der Tag anbricht.
Jetzt wird's spannend. Nur wenige Minuten später wartet ein - auf der mir zugewandten Seite - überhängender Gratkopf mit langer in die Südflanke hinabstreichender Rippe. Andere Blogger empfehlen den Gratkopf nordseitig zu traversieren. Mir ist es für eine gehörige Portion Adrenalin noch zu früh, weshalb ich eine südseitige Umgehung - rund 10 bis 20 Meter vor dem Gratkopf - versuche.
Über eine angenehme, nicht allzu steile, (anfangs verschneidungsartige) Rinne steige ich mindestens 50 Höhenmeter ab, bis ich durch ein anderes Rinnensystem wieder auf den Grat östlich vom umgangenen Gratkopf hochsteigen kann (nicht ganz ohne Verhauer, zumal ich anfangs versucht hatte, durch die Südflanke den Ostgrat deutlich weiter östlich querend zu erreichen, was mir infolge tiefer, unübersichtlicher Schluchten und markanter Rippen in der Flanke verwehrt blieb).
Am Grat angelangt, blieb ich zunächst in Gratnähe bzw. kurz südlich unterhalb davon. Kurz bevor der Grat flacher und breiter wird, zeigt er nochmals - mittels unübersichtlichem Felswirrwarr - seine Zähne. Da ich nicht wusste, wie die andere Seite aussieht, wähle ich wieder eine tiefere Umgehung in der schrofigen Südflanke. Rückblickend wäre die andere Seite des Felswirrwarr wohl sehr leicht gewesen.
Der Abstieg von der Speckkarspitze zum flachen, leichten Gratabschnitt hat mich dann doch anderthalb Stunden gekostet (bei meiner Routenwahl max. SG II).
Weiter geht's ohne besondere Schwierigkeiten zu einer unbezeichneten Graterhebung und weiter zum Signalkopf mit Steinmann (Gehgelände, SG I). Vom Signalkopf eine ausgesetzte, mehrere Dutzend Meter lange, nordseitige Querung bis zu einer Gratscharte. Jenseits der Gratscharte wähle ich den plattig-schrofigen südseitigen Abstieg (SG II). Dann wieder mühsam hoch zur Grathöhe und ran an den Kleinen Bettelwurf.
Über schuttig-felsiges Gelände (SG I) erreiche ich den nordwestseitigen Steilaufschwung. Leicht links haltend geht's über mehrere Bänder und Felsabsätze zunehmend ausgesetzter hoch (bis SG II+). Zuletzt muss ich über eine scharfe, (hoffentlich gut) verkeilte Kante - in höchster Exposition über der Nordwand - auf ein Band klettern, welches nordostseitig nur wenige Meter unterhalb der zackigen Nordwestkante verläuft (SG II). Mein Fokus war zu 100% auf fehlerfreies Steigen/Klettern gerichtet, weshalb ich leider mit keinen Fotos zu diesem Abschnitt aufwarten kann (aussagekräftige Bilder gibt's auf zwei anderen Blogs).
Auf dem besagten Band an einem Felsenfenster vorbei zu einem rund fünf Meter hohen Abbruch oberhalb einer Gratscharte mit dem jenseitigen, abschließenden Kamin (sogenannte "schwierige Stell"). Steil hinab in die Scharte (SG II) und die Scharte überspreizen. Der anschließende Kamin (SG III) bietet - für Karwendelverhältnisse - vergleichsweise guten Fels und daher großen Klettergenuss (war mir deutlich angenehmer als der exponierte Aufstieg auf das Band mit dem Felsenfenster). Selbstredend sollten auch hier - wie überall - Griffe und Tritte ausreichend geprüft werden, bevor man sich bindet.
Nach dem Kamin geht's deutlich einfacher weiter zum Kleinen Bettelwurf (Westgipfel), wo ich - wie bereits im Mittelteil des begangenen Grates - länger pausiere (die Hitze gebietet sich nicht zu überanstrengen). Über den Ostgipfel des Kleinen Bettelwurfes weiter zum Großen Bettelwurf mit erneuter längerer Pause.
Dann rüber zum Osteck und am Nordostsporn (Stelle SG II) runter bis zur ersten (Rinnen-)Abstiegsmöglichkeit ins Fallbachkar (d.h. noch rund 20 Höhenmeter oberhalb der "gelb-braunen Scharte Punkt 2.625 Meter"). Keinesfalls in diese Rinne einsteigen, wenn sich oberhalb Berggänger(innen) befinden - Steinschlaggefahr. Der (Rest-)Schnee in der Rinne war weich und bereitete mir keine Probleme. Runter ins (mittlere) Fallbachkar und schuttige Querung zum markierten Verbindungsweg "Nagelwandspitze - Hohe Fürleg". Die anschließende, leichte Kletterei durch die Westflanke der Hohen Fürleg (SG I mit Stellen SG II) ist wahre Genusskraxelei für jene, die noch über die Physis verfügen, Steigen und Kraxeln als Genuss zu empfinden.
Auf der Hohen Fürleg gönne ich mir eine weitere Pause (die Hitze fordert). Der anschließende Weg über die Walderkampspitze(n) zur Mannele-und-Weibele-Scharte vor dem Hundskopf wird zwar tendenziell immer leichter (Gehgelände, SG I bis max. SG II-), fordert jedoch weiterhin ausreichende Konzentration.
Nach einer bereits seit 15 Stunden andauernden Bergtour sichere ich mich jetzt behelfsmäßig mit zwei Bandschlingen und Karabinern am Felix-Kuen-Steig und Hundskopf-Ostgrat (normaler Weise gehe ich hier ohne Sicherung).
Ausdrücklich empfehle ich die Nutzung eines Klettersteigsetes anstelle meiner Sicherungsvariante.
Bei der Hinterhornalm bestelle ich mir gleich drei Getränke auf einmal und bleibe eine gute Stunde.
Deutlich erholter und erfrischter steige ich nach Gnadenwald ab und wandere schlussendlich über den Absamer Besinnungsweg - mit einem sehr erfreulichen, wasserreichen Brunnen - retour zum Parkplatz Sprungschanze, wo ich gegen 19:45 Uhr ankomme.
Grober Routenüberblick:
Parkplatz Sprungschanze - Halltal - Lafatscher Joch - Speckkarspitze - Signalkopf - Kleiner Bettelwurf - Großer Bettelwurf - Fallbachkar - Hohe Fürleg - Walderkampspitze(n) - Hundskopf - Hinterhornalm - Absamer Besinnungsweg - Parkplatz Sprungschanze.
Die Fallbachkartürme habe ich mit bestem Wissen und Gewissen ausgelassen (von West nach Ost ist der Weg durch das Fallbachkar deutlich schneller und kräftesparender).
Hitzebedingt starte ich um 0:30 Uhr beim Parkplatz Sprungschanze. Ein diagonal ansteigender Forstweg bringt mich - vorbei am Militärklettergarten - zur Halltalstraße, die ich bei einer kleinen Kapelle erreiche. Auf breiter Straße geht's gemütlich weiter zum Issjöchl (kurz davor letztmalige Wasserauffüllmöglichkeit bei einer Almhütte). Weiter zum Lafatscher Joch und via Südwestgrat auf die Speckkarspitze, wo gerade der Tag anbricht.
Jetzt wird's spannend. Nur wenige Minuten später wartet ein - auf der mir zugewandten Seite - überhängender Gratkopf mit langer in die Südflanke hinabstreichender Rippe. Andere Blogger empfehlen den Gratkopf nordseitig zu traversieren. Mir ist es für eine gehörige Portion Adrenalin noch zu früh, weshalb ich eine südseitige Umgehung - rund 10 bis 20 Meter vor dem Gratkopf - versuche.
Über eine angenehme, nicht allzu steile, (anfangs verschneidungsartige) Rinne steige ich mindestens 50 Höhenmeter ab, bis ich durch ein anderes Rinnensystem wieder auf den Grat östlich vom umgangenen Gratkopf hochsteigen kann (nicht ganz ohne Verhauer, zumal ich anfangs versucht hatte, durch die Südflanke den Ostgrat deutlich weiter östlich querend zu erreichen, was mir infolge tiefer, unübersichtlicher Schluchten und markanter Rippen in der Flanke verwehrt blieb).
Am Grat angelangt, blieb ich zunächst in Gratnähe bzw. kurz südlich unterhalb davon. Kurz bevor der Grat flacher und breiter wird, zeigt er nochmals - mittels unübersichtlichem Felswirrwarr - seine Zähne. Da ich nicht wusste, wie die andere Seite aussieht, wähle ich wieder eine tiefere Umgehung in der schrofigen Südflanke. Rückblickend wäre die andere Seite des Felswirrwarr wohl sehr leicht gewesen.
Der Abstieg von der Speckkarspitze zum flachen, leichten Gratabschnitt hat mich dann doch anderthalb Stunden gekostet (bei meiner Routenwahl max. SG II).
Weiter geht's ohne besondere Schwierigkeiten zu einer unbezeichneten Graterhebung und weiter zum Signalkopf mit Steinmann (Gehgelände, SG I). Vom Signalkopf eine ausgesetzte, mehrere Dutzend Meter lange, nordseitige Querung bis zu einer Gratscharte. Jenseits der Gratscharte wähle ich den plattig-schrofigen südseitigen Abstieg (SG II). Dann wieder mühsam hoch zur Grathöhe und ran an den Kleinen Bettelwurf.
Über schuttig-felsiges Gelände (SG I) erreiche ich den nordwestseitigen Steilaufschwung. Leicht links haltend geht's über mehrere Bänder und Felsabsätze zunehmend ausgesetzter hoch (bis SG II+). Zuletzt muss ich über eine scharfe, (hoffentlich gut) verkeilte Kante - in höchster Exposition über der Nordwand - auf ein Band klettern, welches nordostseitig nur wenige Meter unterhalb der zackigen Nordwestkante verläuft (SG II). Mein Fokus war zu 100% auf fehlerfreies Steigen/Klettern gerichtet, weshalb ich leider mit keinen Fotos zu diesem Abschnitt aufwarten kann (aussagekräftige Bilder gibt's auf zwei anderen Blogs).
Auf dem besagten Band an einem Felsenfenster vorbei zu einem rund fünf Meter hohen Abbruch oberhalb einer Gratscharte mit dem jenseitigen, abschließenden Kamin (sogenannte "schwierige Stell"). Steil hinab in die Scharte (SG II) und die Scharte überspreizen. Der anschließende Kamin (SG III) bietet - für Karwendelverhältnisse - vergleichsweise guten Fels und daher großen Klettergenuss (war mir deutlich angenehmer als der exponierte Aufstieg auf das Band mit dem Felsenfenster). Selbstredend sollten auch hier - wie überall - Griffe und Tritte ausreichend geprüft werden, bevor man sich bindet.
Nach dem Kamin geht's deutlich einfacher weiter zum Kleinen Bettelwurf (Westgipfel), wo ich - wie bereits im Mittelteil des begangenen Grates - länger pausiere (die Hitze gebietet sich nicht zu überanstrengen). Über den Ostgipfel des Kleinen Bettelwurfes weiter zum Großen Bettelwurf mit erneuter längerer Pause.
Dann rüber zum Osteck und am Nordostsporn (Stelle SG II) runter bis zur ersten (Rinnen-)Abstiegsmöglichkeit ins Fallbachkar (d.h. noch rund 20 Höhenmeter oberhalb der "gelb-braunen Scharte Punkt 2.625 Meter"). Keinesfalls in diese Rinne einsteigen, wenn sich oberhalb Berggänger(innen) befinden - Steinschlaggefahr. Der (Rest-)Schnee in der Rinne war weich und bereitete mir keine Probleme. Runter ins (mittlere) Fallbachkar und schuttige Querung zum markierten Verbindungsweg "Nagelwandspitze - Hohe Fürleg". Die anschließende, leichte Kletterei durch die Westflanke der Hohen Fürleg (SG I mit Stellen SG II) ist wahre Genusskraxelei für jene, die noch über die Physis verfügen, Steigen und Kraxeln als Genuss zu empfinden.
Auf der Hohen Fürleg gönne ich mir eine weitere Pause (die Hitze fordert). Der anschließende Weg über die Walderkampspitze(n) zur Mannele-und-Weibele-Scharte vor dem Hundskopf wird zwar tendenziell immer leichter (Gehgelände, SG I bis max. SG II-), fordert jedoch weiterhin ausreichende Konzentration.
Nach einer bereits seit 15 Stunden andauernden Bergtour sichere ich mich jetzt behelfsmäßig mit zwei Bandschlingen und Karabinern am Felix-Kuen-Steig und Hundskopf-Ostgrat (normaler Weise gehe ich hier ohne Sicherung).
Ausdrücklich empfehle ich die Nutzung eines Klettersteigsetes anstelle meiner Sicherungsvariante.
Bei der Hinterhornalm bestelle ich mir gleich drei Getränke auf einmal und bleibe eine gute Stunde.
Deutlich erholter und erfrischter steige ich nach Gnadenwald ab und wandere schlussendlich über den Absamer Besinnungsweg - mit einem sehr erfreulichen, wasserreichen Brunnen - retour zum Parkplatz Sprungschanze, wo ich gegen 19:45 Uhr ankomme.
Tourengänger:
Plauscher

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