Mera Peak Trek, Teil 2: Pattale bis Najing Dingma
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Am 15.4.2022 begann unser eigentliches Trekking. Nach der morgentlichen Besteigung des Pattale Everest View Point wanderten wir von Takasindu nach Nunthala, dem Heimatdorf unseres Guides Pemba Tamang. Weiter nach Pangom und Najing Dingma. Dann hinauf nach Cholem Kharka und über die heiligen Seen von Panch Pokhari nach Chunbu Kharka. Von dort hinunter nach Khote im Hinku-Tal im "Makalu-Barun-Nationalpark". Dem Hinku-Fluss entlang hinauf über Tangnag nach Khare 4950m, wo wir 4 mal übernachteten. Von Khare zum Pass Mera La 5415 m und zum Mera Peak 6461m. Dann dem Hinku-Fluss entlang auf gleichem Weg zurück nach Khote und über den 4616m hohen Pass Zetra La ins Solukhumbu nach Lukla. Von Lukla nach Namche Bazar und zum Everest View Point 3880m im "Sagarmatha-Nationalpark". Zurück nach Lukla und Rückflug mit einer Propellermaschine von Lukla nach Kathmandu. Die beiden besuchten Nationalparks sind gebührenpflichtig, ebenso der Gletschergipfel des Mera Peaks.
15.4.2022 Pattale Everest View Point, Takasindu bis Nunthala (Aufstieg 350m, Abstieg 950m; 4 Std, T2)
Nach einem "Black Tee" oder "Coffee" marschierten wir im "Magar Hotel & Lodge Dhap" nahe dem Dorf Pattale um 06.30 Uhr ab. Ziel des kurzen Morgenspaziergangs mit ca. 150m Höhendifferenz war der Pattale Everest View Point 3070m. Über eine Weide und vorbei an blühenden Rhododendronbäumen erreichten wir den View Point, wo eine kleine Tempelanlage erstellt wurde, die gleichermassen von Hindus und Buddhisten besucht wird. In 75 km Entfernung zeichnete sich im Morgendunst deutlich das höchste Gebrigsmassiv der Erde ab, mit dem Mount Everest 8848m und seiner typischen Windfahne als Kulminationspunkt. Auch der nahe Numbur 6959m glänzte in der Morgensonne.
Dann folgte eine ca. 4 stündige Jeepfahrt von Pattale hinunter zum Solu-Khola-Fluss mit einem im Bau befindlichen Wasserkraftwerk, weiter hinauf ins Dorf Salleri, vorbei am Phaplu Airport und auf einer Naturstrasse über den Pass Takasindu La ("La" bedeutet Pass) hinunter ins malerische Dorf Takasindu mit dem schmucken Kloster. Nach einem feinen Lunch starteten wir bei Traumwetter unser Trekking mit einem Abstieg durch dichten und duftenden Kiefernwald nach Nunthala 2200m, dem Heimatdorf von Pemba. Begleitet von Kuckucksrufen stiegen wir von Nunthala zum Elternhaus von Pemba etwas ausserhalb des Dorfes auf ca. 2300m auf. Pembas älterer Bruder führt dort als Selbstversorger einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb, pflanzt Getreide und hält einige Tiere. Wir machten Bekanntschaft mit der Grossfamilie von Pemba, seiner betagten Mutter sowie den Familien von zwei Brüdern. Auch wurden uns die 3 jungen Träger und Brüder Mingma, Suman und Ramesh (29-, 27- und 23-jährig) vorgestellt (Söhne von Pembas Bruder), die das Trekkinggepäck für uns tragen sollten. Im Wohnhaus der Pembas wurden wir herzlich bewirtet und schliefen dann sehr gut in den Zelten, die für uns bereitgestellt wurden.
16.4.2022 Nunthala bis Pangom (Aufstieg 1300m, Abstieg 750m, 6.5 Std, T3)
Am frühen Morgen des 16.4. wurde unsere Trekkinggruppe im Elternhaus von Pemba feierlich verabschiedet. Die ganze Grossfamilie war auf den Beinen, um uns die Ehre zu erweisen. Es wurden uns nach dem Morgenessen zahlreiche farbig bedruckte Kata's - das sind tibetische, traditionelle Seidenschals - umgehängt. Sie wurden uns überreicht, um eine sichere Reise zu erbitten, was dann glücklicherweise auch eintraf. Morgens um 8 Uhr bei ca. 11 ° C folgte dann der steile Abstieg durch Felder und später durch dichten Kiefernwald zum mächtigen Wildfluss Dudh Khosi. Nach einem Tee überquerten wir den vom Everest herkommenden "Milchfluss" auf einer Hängebrücke und stiegen auf der Gegenseite in sommerlicher Wärme schweisstreibend hinauf nach Kharikhola, dem Hauptzugangsweg in Solukhumbu bzw. Everestgebiet. Beim Lunch in einer schönen Lodge nahe bei einem Kloster war nur ein weiterer Trekker anwesend, den wir später im Solukhumbu erneut antreffen sollten.
Von Kharikhola 2040m stiegen wir durch Rhododendron- und Bambuswälder auf schmalen Pfaden hinauf ins Bergdorf Pangom (auch Phangum, Panguma oder Pangu; die Ortsnamen in Nepal werden oft unterschiedlich geschrieben). Dessen Einwohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem Handel. Gegen Schluss dieser Tageswanderung setzte leichter Regen ein, der später dann kräftiger fiel. Unsere 3 mit guten Schuhen und geeigneten Kleidern ausgerüsteten Träger hatten auf dieser etwas strengeren Tagesetappe verständlicherweise Mühe, die grossen Lasten von ca. 30 kg zu tragen, während wir mit unserem Tagesrucksack leicht marschierten. Pemba meinte etwas lakonisch, nach 3 Tagen Angewöhnungszeit seien unsere jungen und kräftigen Täger dann "fit". Für mich blieb das Thema "Träger" schon im Vorfeld und auch das ganze Trekking über mit gemischten Gefühlen behaftet. Einerseits weil ich unnötiges Zeug eingepackt hatte, und andrerseits trage ich mein Gepäck üblicherweise selber. Übrigens waren die Träger in den von uns besuchten Gebieten zum Glück alle gut ausgerüstet. In Gebieten mit Empfang waren sie oft mit einem guten Handy aus chinesischer Produktion am Ohr unterwegs. Das Bild vom Träger in Fliflops oder gar barfuss auf dem Gletscher ist antiquiert. Auch wissen die Träger Geschenke von guter Qualität zu schätzen, das Abschieben von "Ramsch" aus der Schweiz ist nicht angezeigt. Zudem hatte unsere Begleitmannschaft in den meist wenig belegten Logdes im allgemeinen gleichwertige Schlafräume wie wir. Dennoch ist Nepal eines der weltweit ärmsten Länder, das unter der Corona-Pandemie zusätzlich litt. Als Trekker bekam man diese durchaus vorhandene Armut aber kaum zu sehen.
17.4.2022 Pangom bis Najing Dingma (Aufstieg 1100m, Abstieg 1300m, 6 Std, T3)
Nach dem Regen in der Nacht erwartete uns ein klarer Morgen, als wir vom "Himalaya Trekers Lodge & Restaurant" in Pangom über eine steile Steintreppe und durch Rhododendronwald bzw. "Jungle" - wie Pemba es nannte - in ca. 40 Minuten zum Pass Pangom La (3173m) aufstiegen. Dieser Pass führte uns nun hinunter ins abgelegene Hinku-Tal. Einige Minuten nach dem Pass zeigte sich uns erstmals der 3-gipflige Mera Peak mit seiner gleissenden Gletscherkappe. Nach dem Pass stiegen wir sehr steil über einen Gratweg und einzelne Höfe (bei Shibuche) und Wald hinunter zum Hinku-Fluss. Vor der Flussüberquerung auf einer obligaten Hängebrücke (hier waren gar 2 Brücken vorhanden, eine alte und eine neue) hielten wir Lunch, wo mir eine vorzügliche Mushroom-Soup mit frischen Pilzen und Schnittlauch serviert wurde. Dann stiegen wir zuerst steil, dann etwas flacher hinauf ins abgelegene Bergdorf Najing Dingma. Dort bezogen wir eine sehr schöne Lodge mit vielen Hühnern. Von nun an bevorzugten Franz und ich zum Morgenessen jeweils "chapati with honey" und ein "boiled egg". Zum Nachtessen leistete uns das ca. 2-jährige Mädchen des Logde-Inhabers Gesellschaft. Ich schenkte ihm ein kleines farbiges Zeichenbüchlein, das es mit Wonne in seinen kleinen Händchen hielt. Wie in jedem Lodge auf diesem Trekking bezogen Rita und ich je ein Doppelzimmer und hatten so viel Platz für unsere Siebensachen. Auch an diesem Tag herrschte typisches Tagesgangwetter, am Morgen war es schön, gegen Nachmittag und Abend zog Bewölkung auf.
Mera Peak Trek: Übersicht, Kartenausschnitte, Dies & Das, siehe hier
Mera Peak Trek, Teil 1: Anreise bis Pattale, siehe hier
Mera Peak Trek, Teil 3: Najing Dingma bis Khote, siehe hier
15.4.2022 Pattale Everest View Point, Takasindu bis Nunthala (Aufstieg 350m, Abstieg 950m; 4 Std, T2)
Nach einem "Black Tee" oder "Coffee" marschierten wir im "Magar Hotel & Lodge Dhap" nahe dem Dorf Pattale um 06.30 Uhr ab. Ziel des kurzen Morgenspaziergangs mit ca. 150m Höhendifferenz war der Pattale Everest View Point 3070m. Über eine Weide und vorbei an blühenden Rhododendronbäumen erreichten wir den View Point, wo eine kleine Tempelanlage erstellt wurde, die gleichermassen von Hindus und Buddhisten besucht wird. In 75 km Entfernung zeichnete sich im Morgendunst deutlich das höchste Gebrigsmassiv der Erde ab, mit dem Mount Everest 8848m und seiner typischen Windfahne als Kulminationspunkt. Auch der nahe Numbur 6959m glänzte in der Morgensonne.
Dann folgte eine ca. 4 stündige Jeepfahrt von Pattale hinunter zum Solu-Khola-Fluss mit einem im Bau befindlichen Wasserkraftwerk, weiter hinauf ins Dorf Salleri, vorbei am Phaplu Airport und auf einer Naturstrasse über den Pass Takasindu La ("La" bedeutet Pass) hinunter ins malerische Dorf Takasindu mit dem schmucken Kloster. Nach einem feinen Lunch starteten wir bei Traumwetter unser Trekking mit einem Abstieg durch dichten und duftenden Kiefernwald nach Nunthala 2200m, dem Heimatdorf von Pemba. Begleitet von Kuckucksrufen stiegen wir von Nunthala zum Elternhaus von Pemba etwas ausserhalb des Dorfes auf ca. 2300m auf. Pembas älterer Bruder führt dort als Selbstversorger einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb, pflanzt Getreide und hält einige Tiere. Wir machten Bekanntschaft mit der Grossfamilie von Pemba, seiner betagten Mutter sowie den Familien von zwei Brüdern. Auch wurden uns die 3 jungen Träger und Brüder Mingma, Suman und Ramesh (29-, 27- und 23-jährig) vorgestellt (Söhne von Pembas Bruder), die das Trekkinggepäck für uns tragen sollten. Im Wohnhaus der Pembas wurden wir herzlich bewirtet und schliefen dann sehr gut in den Zelten, die für uns bereitgestellt wurden.
16.4.2022 Nunthala bis Pangom (Aufstieg 1300m, Abstieg 750m, 6.5 Std, T3)
Am frühen Morgen des 16.4. wurde unsere Trekkinggruppe im Elternhaus von Pemba feierlich verabschiedet. Die ganze Grossfamilie war auf den Beinen, um uns die Ehre zu erweisen. Es wurden uns nach dem Morgenessen zahlreiche farbig bedruckte Kata's - das sind tibetische, traditionelle Seidenschals - umgehängt. Sie wurden uns überreicht, um eine sichere Reise zu erbitten, was dann glücklicherweise auch eintraf. Morgens um 8 Uhr bei ca. 11 ° C folgte dann der steile Abstieg durch Felder und später durch dichten Kiefernwald zum mächtigen Wildfluss Dudh Khosi. Nach einem Tee überquerten wir den vom Everest herkommenden "Milchfluss" auf einer Hängebrücke und stiegen auf der Gegenseite in sommerlicher Wärme schweisstreibend hinauf nach Kharikhola, dem Hauptzugangsweg in Solukhumbu bzw. Everestgebiet. Beim Lunch in einer schönen Lodge nahe bei einem Kloster war nur ein weiterer Trekker anwesend, den wir später im Solukhumbu erneut antreffen sollten.
Von Kharikhola 2040m stiegen wir durch Rhododendron- und Bambuswälder auf schmalen Pfaden hinauf ins Bergdorf Pangom (auch Phangum, Panguma oder Pangu; die Ortsnamen in Nepal werden oft unterschiedlich geschrieben). Dessen Einwohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem Handel. Gegen Schluss dieser Tageswanderung setzte leichter Regen ein, der später dann kräftiger fiel. Unsere 3 mit guten Schuhen und geeigneten Kleidern ausgerüsteten Träger hatten auf dieser etwas strengeren Tagesetappe verständlicherweise Mühe, die grossen Lasten von ca. 30 kg zu tragen, während wir mit unserem Tagesrucksack leicht marschierten. Pemba meinte etwas lakonisch, nach 3 Tagen Angewöhnungszeit seien unsere jungen und kräftigen Täger dann "fit". Für mich blieb das Thema "Träger" schon im Vorfeld und auch das ganze Trekking über mit gemischten Gefühlen behaftet. Einerseits weil ich unnötiges Zeug eingepackt hatte, und andrerseits trage ich mein Gepäck üblicherweise selber. Übrigens waren die Träger in den von uns besuchten Gebieten zum Glück alle gut ausgerüstet. In Gebieten mit Empfang waren sie oft mit einem guten Handy aus chinesischer Produktion am Ohr unterwegs. Das Bild vom Träger in Fliflops oder gar barfuss auf dem Gletscher ist antiquiert. Auch wissen die Träger Geschenke von guter Qualität zu schätzen, das Abschieben von "Ramsch" aus der Schweiz ist nicht angezeigt. Zudem hatte unsere Begleitmannschaft in den meist wenig belegten Logdes im allgemeinen gleichwertige Schlafräume wie wir. Dennoch ist Nepal eines der weltweit ärmsten Länder, das unter der Corona-Pandemie zusätzlich litt. Als Trekker bekam man diese durchaus vorhandene Armut aber kaum zu sehen.
17.4.2022 Pangom bis Najing Dingma (Aufstieg 1100m, Abstieg 1300m, 6 Std, T3)
Nach dem Regen in der Nacht erwartete uns ein klarer Morgen, als wir vom "Himalaya Trekers Lodge & Restaurant" in Pangom über eine steile Steintreppe und durch Rhododendronwald bzw. "Jungle" - wie Pemba es nannte - in ca. 40 Minuten zum Pass Pangom La (3173m) aufstiegen. Dieser Pass führte uns nun hinunter ins abgelegene Hinku-Tal. Einige Minuten nach dem Pass zeigte sich uns erstmals der 3-gipflige Mera Peak mit seiner gleissenden Gletscherkappe. Nach dem Pass stiegen wir sehr steil über einen Gratweg und einzelne Höfe (bei Shibuche) und Wald hinunter zum Hinku-Fluss. Vor der Flussüberquerung auf einer obligaten Hängebrücke (hier waren gar 2 Brücken vorhanden, eine alte und eine neue) hielten wir Lunch, wo mir eine vorzügliche Mushroom-Soup mit frischen Pilzen und Schnittlauch serviert wurde. Dann stiegen wir zuerst steil, dann etwas flacher hinauf ins abgelegene Bergdorf Najing Dingma. Dort bezogen wir eine sehr schöne Lodge mit vielen Hühnern. Von nun an bevorzugten Franz und ich zum Morgenessen jeweils "chapati with honey" und ein "boiled egg". Zum Nachtessen leistete uns das ca. 2-jährige Mädchen des Logde-Inhabers Gesellschaft. Ich schenkte ihm ein kleines farbiges Zeichenbüchlein, das es mit Wonne in seinen kleinen Händchen hielt. Wie in jedem Lodge auf diesem Trekking bezogen Rita und ich je ein Doppelzimmer und hatten so viel Platz für unsere Siebensachen. Auch an diesem Tag herrschte typisches Tagesgangwetter, am Morgen war es schön, gegen Nachmittag und Abend zog Bewölkung auf.
Mera Peak Trek: Übersicht, Kartenausschnitte, Dies & Das, siehe hier
Mera Peak Trek, Teil 1: Anreise bis Pattale, siehe hier
Mera Peak Trek, Teil 3: Najing Dingma bis Khote, siehe hier
Tourengänger:
rhenus

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare