Mera (II) - der lange und fiebrige Weg von Nunthala nach Pangom


Publiziert von Kris , 29. Dezember 2022 um 16:58.

Region: Welt » Nepal » Khumbu
Tour Datum:27 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NEP 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 700 m
Strecke:ca. 23km

Die zweite Etappe unserer Tour fängt für mich unerfreulich an - mit Fieber & Schüttelfrost.
Gegebenenfalls habe ich die gestrige morgendliche Foto-Session in der Kälte nicht vertragen? Oder doch die Dusche am Nachmittag? Oder ist doch wieder etwas ausgebrochen was ich in den Wochen vor Abreise mit mir rumschleppte? Zu beantworten ist dies nicht mehr, eine Beeinträchtigung war dies dennoch .. 


.. gerade weil die Etappe heute lang ist, für den zweiten Tag sehr lang sogar. Am Ende stehen über 20km auf der Uhr, sowie 1350hm im Auf- und 700m im Abstieg. Doch der Tag beginnt natürlich mit dem Frühstück, bei dem ich unseren Guide gleich auf meinen Zustand hinweise. Nachdem die Dufflebags für die Träger freigegeben sind, werfe ich mir noch Ibuprofen rein und hoffe, es wird keine allzu große Qual.. 

Anfangs führt der Weg entspannt durch die Ausläufer von Nunthala, vorbei an Hirsefeldern und loser Bebauung, die u.a. zur Maistrocknung verwendet werden. Nachdem wir den Ort verlassen haben, warten - wie so oft in den Folgetagen - endlose(!) Stufen - die wohl liebste Fortbewegungs- und Wegeform der Nepali. In dieser Art & Weise reißen wir fast die gesamten 700hm hinab zum Dudhkoshi-Fluss. Innerlich fluche ich über die unebenen Stufen in unterschiedlicher Höhe und Couleur, und das nicht nur ein einziges Mal. Wir machen aber keine Pause, sondern überschreiten über eine lange Hängebrücke den Fluss und
wandern noch etwa 100-150hm hinauf zur Teepause, wo es natürlich - Ginger Lemon Tea - für alle gibt.

Während der Abstieg gedopt noch gut zu meistern war, kämpfe ich beim Aufstieg sichtlich mit meinen Einschränkungen. So sind die folgenden 400hm bis zur Mittagspause keine Freude und ich bin überglücklich, die steilsten Stellen auf dem Wanderpfad zu meistern und endlich eine längere Pause in Karikhola einzulegen - die Mittagspause. Ich ordere mir erst einmal 4(!) 0,5 Liter Flaschen Cola und fülle den Flüssigkeits- und Zuckerhaushalt auf, während die anderen die Pema Namding Monastery kurz besichtigen. Zum Mittagessen wählen wir wieder a la carte aus gebratenem Reis, gebratenen Nudeln und anderen Köstlichkeiten aus.

Aber jede Pause findet leider ein Ende, schließen haben wir gerade mal die Hälfte der Entfernung und nicht einmal die Hälfte der Aufstiegsmeter geschafft. Also ist erneutes Doping angesagt und so schreiten wir durch Karikhola, wo wir prompt wieder in Feierlichkeiten geraten. Diesmal mischen sich eine Hochzeit und das Tihar-Fest zu einem bunten Potpourri. Wir dürfen kurz der Hochzeitsgesellschaft beiwohnen, wo einer der Mitstreiter fast noch an eine andere Dorftochter verheiratet worden wäre. Interessant auch die Hintergrundbeschallung zu den Festlichkeiten - eine Fußballübertragung im TV. Dazu gibt es Geschenke an die Herren - u.a. Dosenbier - genial! Zum Tiharfest spenden wir den Dorfbewohnern noch etwas und erhalten im Gegenzug wieder orange Stundenblumenblüten. 

Der Ort zieht sich in die Länge, bis wir nach rechts einen sehr steilen Graspfad einschlagen. Hier keuche ich wieder nach oben, auch ob des angeschlagenen Tempos. Nach weiteren Pausen, der Durchquerung einer sumpfigen Wiese und weiteren Höhenmetern bin ich komplett fertig und glücklich, als wir nach weiteren, endlosen 800hm endlich Pangom erreichen. Doch zu früh gefreut: Wir queren einladende Unterkünfte, und landen am Ende in der am wenigsten Wünschenswerten. Doch ich bin ohnehin beschäftigt, im Schlafsack mit besagtem Schüttelfrost zu bibbern bis es dann das Abendessen gibt und der Kamin angezündet wird. Morgen geht es bereits weiter, länger als gedacht..


KONDITION 3.5/5
ORIENTIERUNG 2/5
TECHNIK 1.5/5
EXPONIERTHEIT 1.5/5

Tourengänger: Kris


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