Montaña del Señalo 518m - Die Reise nach Mordor


Publiziert von georgb , 8. Mai 2022 um 09:27.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Lanzarote
Tour Datum: 2 Mai 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m

Ein Hikr, der Tipps für Lanzarote sucht, findet garantiert etwas bei Tef, so auch ich. Sein Bericht hat mich zu meiner persönlichen Reise nach Mordor inspiriert. Mitten hinein ins Reich der Vulkane und Lavafelder und abenteuerlich wieder zurück, ein unvergesslicher Tag. Señalo bedeutet  im einheimischen Sprachgebrauch "schwacher, angedeuteter Pfad". Zunächst folge ich für einige Kilometer einer schwachen, angedeuteten Straße und finde die kleine Parkbucht, wie beschrieben. Tatsächlich stehen hier schon zwei Kleinbusse, ich bin verblüfft, sind sie alle auf den Spuren von Tef?
Das Rätsel löst sich bald auf, eine Gruppe ist mit einheimischem Guide unterwegs auf einer Runde um die Caldera de la Rilla, auf die Montaña del Señalo darf ich mir alleine den schwachen, angedeuteten Pfad suchen. Das Wetter passt zu meiner Reise nach Mordor, der Himmel ist wolkenverhangen und der Wind tobt über den Gipfeln, herrlich. Ich stemme mich gegen den Sturm und erobere den Vulkan. Gegenüber leuchten die Feuerberge von Timanfaya und ringsherum erloschene Lava, faszinierend gespenstisch.
Ich finde einen Abstieg am Südhang, tangiere die Nationalparkgrenze und schweife durch die unwirkliche Landschaft zurück. Auch pame war hier schon unterwegs und ich auf seinen Spuren. Die Gebilde der erstarrten Lava scheinen noch warm, fast höre ich es blubbern und gluckern, Bilder aus dem Herrn der Ringe tauchen auf, äußerst beeindruckend. Dazu leuchtet es überall glutrot und am Horizont stehen die Calderas herum, mit Gänsehaut steige ich durch die einzigartige Gegend.
Das Wetter bessert sich allmählich und gegenüber zieht eine orangerote Quadspur zur Mantaña Los Rodeos, diese Einladung muss ich annehmen. Ich jogge auch noch auf diesen Gipfel und staune noch einmal in die Umgebung, was für ein Erlebnis. Aber jetzt muss es auch gut sein, denke ich mir, hüpfe zurück zum Auto, schließe den Wagen auf und drücke den Anlasser. Kein Ruck, der Motor bleibt still, nur sämtliche Warnsignale leuchten mich an. Nach mehreren Versuchen mit Ein- und Aussteigen, Abschließen und Öffnen, geht der gute Clio komplett in Tilt, die Elektronik klickert pausenlos und lässt sich auch nicht mehr abschalten. Dafür lässt sich die Kofferraumtür nicht mehr öffnen und beim Blick aufs Handy gerate ich vollends in Panik, kein Netz in Mordor!
Von anderen Menschen keine Spur, was bleibt mir übrig, die Wanderschuhe liegen im Kofferraum, ich muss in Sandalen nach Mancha Blanca. Irgendwann habe ich wieder Empfang und die Dame von Autoreisen versteht irgendwann auch, wo ich bin, ich atme durch und die Entspannung setzt ein. Nach mehreren Kilometern erreiche ich eine Parkbucht vor Tinguaton und der Abschleppdienst mit Ersatzwagen ist unterwegs. Nicht asphaltierte Straßen sind aus der Versicherung ausgeschlossen erfahre ich, der Ausflug nach Mordor wird mich wohl etwas kosten!?
Nach einer Stunde kommt Esteban und erklärt, dass er mit dem Abschleppwagen auf der engen Straße nicht zum Auto fahren kann, mit viel Glück ist es nur die Batterie. Noch einmal steigt mein Puls, erst als der Motor anspringt, fällt auch die letzte Spannung ab. Ich steige um auf Citroen und der trägt mich sicher heraus aus Saurons Reich zurück ins heimelige Auenland nach Playa Blanca.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (2)


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Bertrand hat gesagt:
Gesendet am 13. Mai 2022 um 13:54
Quelle aventure ! Voilà ce que c'est de faire confiance aux voitures françaises...

georgb hat gesagt:
Gesendet am 13. Mai 2022 um 14:45
Mit einem Volkswagen wäre das nie passiert und ich hätte mein Abenteuer verpasst ;-)


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