Montaña del Señalo (517m) - Krater, Lava, und Asche auf Lanzarote

"Die Hauptperson unserer Geschichte hat sein Lachen an den mächtigsten Mann der Welt verkauft, den Baron." Vor genau 40 Jahren, im Dezember 1979, begann so die erste ZDF-Weihnachtsserie Timm Thaler. Timm wurde gespielt von Thomas Ohrner, der ja später hauptsächlich als Moderator von Unterhaltungsshows bekannt wurde, während der geniale Horst Frank als Bösewicht Baron Lefuet einfach unübertroffen ist. Die Captain-Future-mäßige Synthesizer-Filmmusik hat wohl auch dazu beigetragen, dass unsere Eltern uns damals kaum vom Fernseher trennen konnten.

Die Serie spielt zu einem großen Teil auf Lanzarote, der östlichsten Kanareninsel, deren bizarre Vulkanlandschaft oft für fremdartige Regionen oder sogar ferne Planeten (Enemy Mine) herhalten muss. Hier befindet sich das Hauptquartier des Barons, das in Wirklichkeit das bekannte Ausflugslokal Mirador del Rio ist, gestaltet von César Manrique.

Es lohnt sich auch durchaus die organisierte Tour im Nationalpark Timanfaya mitzumachen. Die Eintrittskarte kostet €10, bzw. nach 15 Uhr €8, und beinhaltet die ca. 45-minütige Bustour (alle 20 min.) und diverse Vorführungen des immer noch sehr aktiven Vulkanismus.
 
Der Nationalpark ist ansonsten für jegliche eigene Unternehmungen gesperrt. Aber wie schon von Tef beschrieben gibt es am Rande des Parks eine tolle Möglichkeit, die faszinierende Vulkanlandschaft Lanzarotes auf eigene Faust zu entdecken. Und das auch noch ohne langwierigen Anmarsch oder das Organisieren einer Expedition. Die Rede ist von der Wanderung auf die Montaña del Señalo (507m).

Ich habe die Tour im Wesentlichen so gemacht, wie von Tef hier, Montaña del Señalo (507m) und Caldera de la Rila (405m), beschrieben. Vom Parkplatz geht's über gute Wege an der Caldera de la Rila vorbei (T1) bis zum  Abzweig Timanfaya, dann auf Spuren (T2) zum "Roter Platz". Anschließend in ca. einer halben Stunde weglos zum höchsten Punkt Montaña del Señalo (507m) am südlichen Kraterrand (T3).

Hier offenbart sich ein grandioser Blick in den Krater und die umgebende Vulkanlandschaft Lanzarotes.

Für den Rückweg bin ich im Schutt weglos auf der W-Seite bis zu den Grenzschildern der Nationalparks "abgesurft", von wo ein guter Weg (T2) wieder zum "Roter Platz" führt. Dieser Abschnitt südlich des Berges ist sehr empfehlenswert, da man an einigen interessanten Lavaformationen vorbeikommt.

Anm./Fazit:

• Einfache, wenig begangene, aber sehr abwechslungsreiche Wanderung in fremdartiger Landschaft, die in anderen Weltgegenden nur sehr schwer erreichbar wäre.
• Grandiose Aussicht über fast ganz Lanzarote.
• Bei großer Hitze unbedingt genug zu trinken mitnehmen.
• Der Nationalpark darf offiziell nicht auf eigene Faust betreten werden.