Val Camana - Alpe Albezzona - Alpe Ribia (Parte 1)


Publiziert von lynx , 18. April 2022 um 20:17.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:12 April 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Rosso di Ribia   CH-TI   Gruppo Pizzo Cramalina 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Locarno - Ponte Brolla - Onsernonetal - Ponte Oscuro - Einbiegen ins Valle di Vergeletto - Vergeletto - Zardin - Camana Richtung Val Fümegn bis zum Ende der Strasse fahren.

Heute starten wir im Val Camana, einem Seitental des Vergelettotals um auf die Alpe di Ribia zu gelangen. Es ist meine Lieblingsroute auf den diversen Wegen die zur Alpe Ribia führen. Eine wenig begangene Route. Enstprechend schlecht ist die Traverse von oberhalb der Alpe d' Albezzona auf P. 2115 zur Alpe di Ribia. Dieser Weg ist ausgesetzt und verlangt teilweise Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Es existieren keine Wegmarkierungen mehr ab P. 2115 und der Weg ist über grosse Teile nicht mehr sichtbar. Wenn man die Route verliert braucht man deutlich mehr Zeit als auf dem Wegweiser angegeben. Es gibt eine Stelle zum Rifugio Ribia wo man einen tiefen Graben durchschreiten muss. Verpasst man diesen muss mann wieder aufsteigen. Diese Stelle zu finden ist nicht mehr einfach. Ein einst von Seeger erbauter Steinmann findet man noch. Aber selbst wenn man diesen per Zufall entdeckt, ist der Weg zum Übergang durch den Graben nicht einfach zu finden.

Die Südhänge sind bis auf ca. 2000 Meter praktisch schneefrei, was das heutige Unternehmen doch deutlich vereinfacht. Das ist nicht immer der Fall um diese Jahreszeit. 

Die Hunde haben ihren Spass in dieser Wildnis unterwegs zu sein. Beachtlich ist die Leistung des kleinen "Angels". Er ist bereits über 13 Jahre alt und kraxelt immer noch agil und flink über die Blocksteine. Natürlich sind die beiden, als wir in der Hütte angekommen sind ziemlich auf den Felgen und freuen sich nun herumliegen und dösen zu können. Sie sind nicht die einzigen denen es so geht. Auch wir sind nach dem Marsch über Stunden mit Vollpackung müde und froh am Ziel angekommen zu sein.

Diese Gegend zwischen Alpe d' Albezzona und Alpe di Ribia besticht durch die einsamen Weiten mit herrlichen Blicken in die Ferne. Eine Route für Berggänger die die Einsamkeit lieben. In all den Jahren in denen ich diesen Weg gegangen bin ist mir noch nie eine Menschenseele begegnet. Es sind Gämsen, Adler, Kolkraben, Hermeline, Falken, Füchse, Aspisvipern und Murmeltiere denen man begegnet.

Als wir heute im Rifugio ankommen sind wir, wie oft, alleine hier oben. Die Hütte ist einfach eingerichtet, kein Komfort wie in den modernen SAC Hütten. Eine reine Selbstversorgerhütte. Viele Überraschungen habe ich hier schon erlebt. Heute ist alles was man zum Überleben in dieser Wildnis braucht vorhanden - Holz, Gas, Solarstrom und Powerbank zum Laden des Handy-Akkus. Das ist nicht immer so.
Bald brennt das Feuer im Kamin und es wird gemütlich in der Hütte.

Den nächsten Tag verbringen wir grösstenteils mit chillen in und um die Hütte. Ich kann es allerdings nicht lassen, am Nachmittag für ein paar Stunden im weglosen Gelände oberhalb des Rifugios rumzuschweifen. Oberhalb von 2000 Metern liegt doch noch ziemlich viel Schnee. Während Stunden streife ich dort auf meiner geliebten Alp umher, immer den Schneefeldern ausweichend und kehre gegen Abend wieder zurück zur Hütte wo inzwischen bereits das Feuer brennt und der angenehme Duft einer warmen Mahlzeit in meine Nase steigt.

Am nächsten Morgen werden wir weiterziehen zur Alpe di Categn und von dort durch's Val Fügmen ins Val Camana absteigen. Ich bin gespannt wie die Verhältnisse bezogen auf die Schneemengen nordseitig sind und wie mühsam der Abstieg zur Alpe Categn sein wird.  

Tourengänger: lynx
Communities: Ticino Selvaggio


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