Skitour an einem Traumtag im März von Zuoz Resgia auf 5 Gipfel, langwierige Abfahrt nach S-chanf

Nach Anfahrt mit dem Zug von Zernez nach Zuoz marschierte ich auf der Straße nach Zuoz Resgia, von wo ich über einen steilen, hartgefrorenen Schneehang aufstieg. Alternativ kann man lt. Karte flacher, aber weiter über einen schneebedeckten Fahrweg aufsteigen. Ein kleines Stück weiter oben allerdings war ein Weg aus Wildschutzgründen gesperrt. In über 1900m Höhe stieß ich auf einen schneebedeckten Fahrweg, der zur Alp Arpiglia führt. Ein Stück davor ging die Aufstiegsspur nach rechts ab u. führte mich am im Talgrund am Bach entlang. In diesem Bereich verpasste ich die Abzweigung der Skiroute nach links, die über einen Rücken bergan führt. Weit hinten im Tal bog ich dann nach links in einen ziemlich steilen Hang ab. Es herrschten nebenbei bemerkt sichere Verhältnisse. Die letzten paar Meter musste ich in einer kleinen, aber ca. 40° steilen Hangstufe mit hartem Schnee zum Rücken hinauf querend aufsteigen. Der Schnee war griffig, sodass das ohne Harscheisen möglich war. Dabei wurde ich von dem einzigen Skitourengeher bemerkt, den ich an diesem Tag zu Gesicht bekam und der gerade über diesen Rücken abfuhr und der sich sicherlich über meine Aufstiegsroute wunderte.

Von dort stieg ich zur Fuorcla Giavagl auf und begann im Anschluss den Anstieg über den flachen Bergkamm zum Piz Arpiglia. Das letzte Stück ging ich wegen Schneemangels zu Fuß zum großflächigen Gipfel. Nach Rückkehr zu genannter Scharte begann der Anstieg über den steilen Nordostrücken des Piz Uter. Nach kurzem Aufenthalt auf seinem Gipfel fuhr ich am Südrücken ab zur folgenden Scharte u. bog dort in westliche Richtung ab, um den Ostgipfel des Piz Mezzaun zu besteigen. Für das letzte Stück wählte ich den OSO-Grat, der steil zum Gipfel führt. Die Felsen konnte ich dabei umgehen. Bis zum Gipfel konnte ich mit Skier aufsteigen.

Anschließend fuhr ich auf der Nordseite des aufgestiegenen Grates an ihm entlang ab, um ihn dann kurz vor der Scharte vor dem Il Corn wieder anzusteuern. Dazu war ein Anstieg von nicht viel mehr als 10hm notwendig. Von dort geht es über den Kamm mäßig  steil zum Vorgipfel. Die letzte Passage zum Gipfel, der aus ein paar Felsen besteht, ist flach, nur die letzten Meter steil. Über diese trug ich meine Skier ein paar Meter weit, um dahinter am Kamm abzufahren. Von der folgenden Scharte ging es kaum mehr als 25hm auf P.2889 (ob ich ihn als Gipfel durchgehen lassen soll?). 

Für den folgenden, 2948m hohen, namenlosen Gipfel blieb keine Zeit mehr. So fuhr ich über die Fuorcla Vaüglia nordwärts ab. Der Schnee war gefroren, daher nicht gerade genussvoll zu befahren. Ab der Alp Vaüglia Suot, wo ein Wegweiser für Wanderer 2,75h nach S-chanf anzeigt, war über einen Fahrweg abzufahren, der anfangs sehr steil abfällt u. wegen des harten Schnees hohe Anforderungen an die Fahrttechnik stellte. Über eine schneefreie, steile Stelle musste ich die Skier tragen. Anschließend ging es etliche Kilometer auf ihm talwärts. Unterwegs bot er Gegensteigungen u. Schiebestrecken auf. Als ich endlich am Bahnhof in S-chanf ankam, war es gerade dunkel geworden.

Fazit: lange, aber landschaftlich sehr schöne, daher empfehlenswerte Skitour. So schön wie das Wetter an diesem Tourentag auch war, so bescheiden waren die Schneeverhältnisse!