Piz Arpiglia - Piz Murtiröl

Skitour auf den Klassiker über Zuoz bei miesen Schneeverhältnissen

Was ist das nur für ein Wetter! Am Dienstag gab's endlich mal etwas feiner Pulver und nun diese Wärme - alles verregnet oder zusammengeschmolzen. Und nach einer kalten Nacht ist die Bescherung dann angerichtet (Bruchharst, Holperpiste). Da immer noch erheblich angesagt ist, und mir eh nicht viel Zeit bleibt, entscheide ich mich für den Klassiker: Piz Arpiglia über Zuoz. Es ist schon geschlagene 17 Jahre her, seit ich diese Tour zum letzten Mal unternommen habe - da darf man schon mal wieder. Mit der Zusatzschlaufe zum Piz Murtiröl fand ich dann doch noch etwas besseren Schnee und einen neuen Gipfel. Und die Morgenstimmung entschädigte vollends für die eher strenge Abfahrt im Schüttelbecher.

Die Starts zu meinen Touren verschieben sich gemäss Sonnenaufgangszeit minutenmässig nach vorne (war eigentlich gar nicht so eng geplant). Auf jeden Fall steure ich von Resgia bei Zuoz im Mondlicht über die glasige Schneeoberfläche zur Waldschneise und entscheide mich geschickterweise für den Aufstieg auf dem Waldweg. Dieser ist streckenmässig zwar weiter, aber viel besser als der vereiste Steilhang. Über einen sanften Rücken geht es weiter hinauf. Die Spur muss gemieden werden, da sie meist zu glasig ist. Ab ca. 2300 m.ü.M. geht es einen steileren, meist stark abgeblasenen Kamm hinauf. Die pickelharte Unterlage ist teils mit etwas Neuschnee überlagert. Mit einigen Spitzkehren gewinne ich an Höhe und freue mich am stärker werdenden Licht, das die ersten Gipfel schon rötlich färbt. Bald leuchten sie golden - wieder so ein Morgen! Auf ca. 2550 m.ü.M. muss bei einer felsigen Stufe kurz ohne Ski aufgestiegen werden (etwas rechts). Anschliessend über den sehr schneearmen Rücken zum Vorgipfel in die Morgensonne und mit wenig Neigung in fantastischer Stimmung zum Piz Arpiglia.

Die Gipfelrast ist recht kurz, da sich nun leider hohe Wolken vor die Sonne geschoben haben, und ein kalter Wind aufgekommen ist. Anstatt vom Vorgipfel (Pt 2749) auf der Aufstiegsroute abzufahren (wenig lohnend) biege ich nach rechts ab und erreiche etwas vor der Fuorcla ein sanftes Tälchen. Hier hätte ich besseren Schnee erwartet. Dies ist leider nur bedingt der Fall. Zusätzlich herrscht plötzlich sehr diffuses Licht, so dass kein richtiger Genuss aufkommen will. Auf ca. 2300 m.ü.M. felle ich wieder an und folge einer bald komplett zugeblasenen Spur hinauf gegen den Piz Murtiröl. Kurz vor dem Gipfel komme ich wieder in die Sonne und steige über stark windgeprägten Schnee zum Steinmann mit schönen Ausblicken. Für die Abfahrt finde ich besseren Schnee. Nach einer Querung wird der Rücken wieder erreicht. Dort herrscht dann Bruchharst vor. Mühsam wird es dann in der Buckelpiste runter ins Tal, die hart gefroren ist - was für ein Schüttelbecher. Ich bin auf jeden Fall froh unten zu sein.

Durchgangszeiten: 
Zuoz Resgia: 5.59
Piz Arpiglia: 7.46
Piz Murtiröl: 8.40
Resgia: 9.01