Valle della Curiga – ich kann es nicht lassen
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Valle del Pentima, Valle della Curiga und El Vall del Carcaa, das sind die drei sonnigen Täler zwischen Gordola und Riazzino, die so manch eine Überraschung für den «Wanderer» bereithalten. Heute zog es mich ins Valle della Curiga, auf einen Weg, dessen Einstieg von oben nicht machbar aussieht. Vielleicht aber von unten?
Erneut verließ ich in Gordola die S 20 als einziger Fahrgast aber schon bei frühlingshaften Temperaturen. 14 Grad und Sonnenschein waren angesagt, es sollte noch wärmer werden.
Auf schon bekanntem Weg mache ich mich auf zur Kirche St. Antonio. Heute nehme ich nicht die folgende Abkürzung, sondern bleibe auf der Via Panella. An der ersten Spitzkehre verlasse ich die Straße und steige eine kaum sichtbare Treppe hinunter. Weiter unten kann ich zwei Brücken erkennen.
Es geht steil abwärts ins Valle della Curiga, das Wasser überquere ich über die Brücken. Am Anfang gibt es noch einen Hinweis «Sentiero Communale». Hat man das Tal durchschritten, erreicht man wieder eine Straße, die Via Cecchino.
Dieser folge ich kurz, bis zum Rebberg. Entgegen der Karte beginnt links vom Berg der Aufstieg, eine Spur ist zu erkennen. Dieser folge ich bis zu einem Tor, durch das ich den Rebberg betrete. Zuerst gehe ich geradeaus, falsch, man muss nach links eine Etage höher gehen um am Ende wieder zum Ausgangstor zu gelangen.
Hinter dem Tor beginnt nun ein sandiger Zickzackweg hinauf zu einem Gebäude. Achtung: immer aufwärts und die Pfade rechts und links ignorieren. Rund um das Gebäude ist ein guter plattierter Weg angelegt. Am Ende steht man dann gleich in der wilden Botanik.
Noch ist der Weg recht breit, von der oberen Straße kann man Teile davon erkennen. Spätestens am großen Bergrutsch endet die Komfortzone. Der Weg oberhalb des Rutsches ist immer wieder gefährdet ins Tal abzurutschen. Hier gibt es noch den ein oder anderen Baum der für Stabilität sorgt.
Am Ende des Rutsches ist es endgültig mit Komfort zu Ende. Vor mir liegt ein 40 Grad steiler Hang (in map geo admin nachgeschaut). Da muss ich irgendwie rauf zur oberen Straße. Der Hang hält nichts bereit, an dem man sich festhalten könnte, nur Sand, lose Steine, Laub und dürftige bis dichte Brombeerbotanik. Schon beim Einstieg merke ich, dass das nicht leicht werden würde.
Mutig geht es nach oben, immer wieder rutsche ich ab. Jetzt hilft nur noch Allrad, auf allen Vieren weiter nach oben. Den Ausstieg und das rettende Geländer schon vor Augen, merke ich wie mein rechter Fuß den Halt verliert und der Körper instabil wird. Mann oh Mann, das wird doch nicht wie Sisyphus enden, Rutsch nach unten und alles wieder von vorn. Verzweifelt greife ich nach links in die Brombeerbotanik, um irgendeinen Halt zu finden. (Die Stacheln und Dornen entferne ich noch heute). Es gelingt mir mich zu halten und nach einem weiteren «Kriechen» das rettende Geländer zu erreichen.
Auf der Straße angekommen muss ich erst mal einen Sitzplatz suchen, der ganze Körper zittert. Da liegen ein paar schöne Steinplatten. Als ich mich setzen will, rutscht die obere nach hinten, wieder Richtung Tal, aus dem ich gerade gekommen bin. Nein, dann doch lieber auf den Aufgang auf der gegenüberliegenden Seite.
Zur Nachahmung nicht empfohlen.
Ich überlege, was ich weiter machen will, den ursprünglichen Plan über Bazzadee nach Moncucco habe ich aufgegeben, da wartet ein weiter langer unmarkierter Auf- oder Abstieg. Den werde ich später unter die Fuße nehmen.
Zuerst folge ich über die Straße dem Wanderweg nach Westen. Dort, wo der Abstieg nach Gordola beginnt, entscheide ich mich für den Aufstieg (unmarkiert) ins Valle del Pentina, der bei P 397 wieder bewohntes Gebiet erreicht. Leider muss man jetzt den langen Weg über die Straße nehmen, erst bei P 318 gibt es einen steilen Abstieg ins Tal, über die von mir so unbeliebten senkrecht stehenden Steine.
Ab der Via Scuole ist es dann ein leichter Weg zurück zum Bahnhof Gordola. Dieser Sonnenhang hält noch einige Überraschungen bereit. Mal sehen.
Tour solo

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