SKT Vorderseespitze 2889m Überschreitung

Die Vorderseespitze...
Schon seit Jahren ist sie ganz oben auf meiner To-Do-Liste in den Lechtalern. Aber bisher hat es weder im Sommer noch im Winter mit uns beiden geklappt. Nach unserer Tour vor knapp 2 Wochen auf die Feuerspitze ist sie wieder ganz weit nach oben gerutscht, und heute sollte das Wetter und vorallem der Schnee dazu noch passen.

Wir starten wieder in Kaisers und Skiwandern gemütlich hinein ins Kaisertal. Die Kaiseralm ist schnell erreicht,im hinteren Teil geht es dann in Richtung Stierlahnzug hinauf, das statt dem gleichnamigen Joch geht es in eine Einschartung weiter südlich. Kurz auf den Fellen ein paar Schwünge hinunter und über eine extrem steile, aber perfekt angelegte Spur hinauf zum Vorderseeferner. Meistens werden hier die Ski kurz an den Rucksack geschnallt. Über den Ferner geht es hinauf zum Oberen Ostgrat, hier kommen dann die Ski wieder an den Rucksack und die Steigeisen nun an die Schuhe.
In teils gutem Trittschnee geht es hinauf, auch mehrere kurze Felspassagen müssen gemeistert werden. Technisch nie übermäßig schwer, allerdings schnürt der Grat teilweise stark zusammen, dann ist eine hohe Trittsicherheit auf Steigeisen und Schwindelfreiheit erforderlich.
Vom bekreuzten Vorgipfel geht es in die Einschartung vor dem Hauptgipfel, hier deponieren wir die Ski.
Der Aufstieg zum Hauptgipfel ist ebenfalls nochmals etwas steiler, aber gut machbar.
Am Kreuz geniessen wir dann die geniale Aussicht, und das heute auch noch komplett allein.
Nach einer ausgiebigen Pause vorsichtig zurück zum Skidepot, nun steht die steile Abfahrt durch die Südrinne an.
Diese ist angenehm breit, allerdings ist der Schnee schon recht schwer. Der anschließende Südhang in die verborgene Pleis hinunter ist dann ein reiner Firnspass.
Die Felle kommen hier noch einmal unter die Ski, es steht noch der Aufstieg zum Hinterseejöchl an.
Die nun folgende Abfahrt zum Hintersee ist ein absoluter Traum, gut 30cm feinster Pulver lassen das Skitourerherz hören schlagen. Über den alten Zustieg zum Hintersee geht es dann hinunter ins Kaisertal, sollte hier noch keine Abfahrtsspur vorhanden sein, so ist eine gute Ortskenntis vorteilhaft.
Der Rest ist bekanntes Hinausgleiten nach Kaisers.

Fazit:
Endlich.... und dazu noch perfekt erwischt.
Es hat sich gelohnt so lange damit zu warten bis die Verhältnisse perfekt sind. Eine absolute Traumtour, welche allerdings, wie es im Skitourenführer Lechtal steht, " Eher den Skibergsteiger als den normalen Tourengeher ansprechen sollte".
Der größtenteils nord - bis ostseitige Aufstieg verlangt aufgrundd er Steilpassagen eine sehr sichere Schneelage, der ausgesetzte Gipfelgrat Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.