Große Kasergunge 2718m - Aus der Nähe betrachtet


Publiziert von georgb , 4. Oktober 2021 um 22:37.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Villgratner Berge
Tour Datum: 2 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Es gibt Neuigkeiten aus St. Magdalena: Man hat am Talschluss einen großen Sammelparkplatz eingerichtet, um die Touristenmassen zu lenken? Nebenbei sind damit die Zufahrten zu den vormals kostenfreien Parkplätzen Uwald- und Stumpfalm verboten worden. Auch die Gemeinde verdient jetzt an den Besuchern, nicht nur die Hüttenwirte. 8 Euro kostet angeblich die Tageskarte, das muss ich mir aus der Nähe ansehen.
Damit sich die Investition lohnt, will ich bis zum Schwarzsee auf der Villgratener Seite. Es gibt mehrere Übergangsvarianten, ich lasse mich treiben und an der Stumpfalm lockt mich der Südwestgrat zur Großen Kasergunge. Die Riepenspitze nebenan ignoriere ich und steige weglos auf den sympathischen Rücken unter der Kleinen Kasergunge.
Aus der Nähe betrachtet sieht der Kamm plötzlich gar nicht mehr so sympathisch aus, wie aus dem Nichts stehen felsige Abbrüche im Weg und die Hände müssen gelegentlich aus den Hosentaschen (Stellen II). Auch der Verbindungsgrat von der Kleinen zur Großen Kasergunge sah aus der Ferne einfacher aus, ist aber 2er Kraxelgelände. Damit hätte ich nicht gerechnet und fröhlich greife ich zu.
Dadurch hat sich mein Übergang auf die österreichische Seite zwar leicht verzögert, aber der Tag ist noch lang und die Parkgebühr will ausgekostet werden. In der Tiefe leuchtet der Schwarzsee und ich hüpfe durch die herrliche Mondlandschaft auf ihn zu. Am Ostufer wird er von ein paar Hügeln begrenzt, sie bieten sich als Überschreitung mit Seeblick an. Hier verliert sich kaum jemand, denke ich mir, aber zuhause werde ich eines Besseren belehrt, denn auch der Nik Brückner war schonmal hier!
Nachdem ich die zwei, drei leicht ausgesetzten Hügel überwunden habe steige ich ab zum Schwarzsee, auch er will aus der Nähe betrachtet werden. Was für ein herrlicher Bergsee, tiefblau und von zauberhaften Hügeln und Buckeln umgeben. Ein Stück über dem See stehen zwei Biwakhütten, natürlich schaue ich dort auch vorbei und lasse mich zu einer kurzen Rast nieder.
Ein frisches Lüftchen lädt mich zum Weitergehen ein und ich suche einen Übergang zurück ins Gsieser Tal. Ich schweife durch die fantastische Landschaft und stehe irgendwann am Äußeren Schartl, eine Pfadspur zieht auf der anderen Seite steil hinab. Ich folge dem angedeuteten Weglein und quere zur Kaseralm, hier war ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr, Zeit, mal wieder näher vorbeizuschauen!?
Die Alm wird inzwischen von jüngerem Personal geführt, die zwei älteren Originale wurden abgelöst? Auf der Weide grasen angehende Steaks vom Gsieser Ochsen und auf meinem Teller dampft ein aufgewärmter, "rustikaler" Apfelstrudel. Nicht besonders überzeugt ziehe ich weiter und, wenn ich schon mal dabei bin, folge ich dem Weg 2000 bis kurz vor die Kasermähder Alm, als Verdauungshilfe. Erst hier steige ich ab ins Tal zum Parkplatz, schaue mir den funkelnagelneuen Parkscheinautomaten aus der Nähe an und zahle artig meine 8 Euro in die Gemeindekasse.

Tourengänger: georgb


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