Chaiserstock, 2515m


Publiziert von Linard03 , 8. Oktober 2021 um 07:43.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:24 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   CH-UR 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1177 m
Abstieg: 1177 m
Strecke:Biel - Chinzig Chulm - Liderner Plänggeli - Chaiserstock - Rosstocklücke - Fruttstägen - Biel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per PW bis Talstation Biel-Kinzig-Bahn

Der heutige Herbsttag war einfach viel zu schön, um im Büro zu sitzen ... Ich habe deshalb kurzfristig frei gemacht, um eine weitere langjährige Pendenz abzubauen: den Chaiserstock. Tönt zwar nicht wahnsinnig spektakulär und es gibt auf Hikr auch schon 84 Einträge; ist also ein populäres Ziel.

Was mich vielmehr wundert: weshalb 90% oder mehr der beschriebenen Touren von der Lidernenhütte aus gemacht werden? Mich reizte vielmehr der Südanstieg und ich wurde nicht enttäuscht.


Frühmorgens (um dem Berufsverkehr auszuweichen) per PW bis nach Brügg zur Talstation der Biel-Kinzig-Bahn. Nach einem Anruf konnte ich die 6.45 Uhr-Bahn besteigen; noch war alles dunkel. Bezahlen des Tickets und Umstieg in Riedlig, danach Weiterfahrt bis zur Bergstation Biel (1627m)
Hier startete ich meine Tour. Wunderschön, wie sich der Tag ankündigte: blau, rosa / violett die Farben, erste Sonnenstrahlen am Schärhorn - solche Momente sind immer wieder herrlich!

Bei P.1804 bog ich rechts ab und stieg zum Chinzig Chulm (2073m) auf. Ab hier nun an der Sonne. Bei P.2013 habe ich mich kurz verfranst; die Markierung war nicht so klar. Den Irrtum habe ich aber schnell bemerkt und bin zurückgestiegen. Danach öffnet sich bereits der Blick zum Tagesziel.

Weiter zu P.2076, wo ich eine kurze Rast einschaltete. Nun über ein grosses Geröllfeld; Ausläufer des Fulen. Danach ein kurzer, sehr steiler Anstieg durch ein Couloir zum Liderner Plänggeli (2192m). Das Seil kurz vor dem Couloir-Ausstieg braucht es eigentlich nicht - rechter Hand kann man problemlos hinaufkraxeln. Bis hierher niemanden gesehen ... Jetzt weiter dem Wanderweg entlang, wobei ich mich im Bereich Chaiserstocksätz nochmals kurz verfranst habe - ich hatte den blau-weissen Abzweiger übersehen ...

Eine erste Person sah ich nun vor mir, gerade die Kraxelei hinauf zum Chaisertor in Angriff nehmend. Er nahm die Direttissima, welche auch nicht wirklich schwierig war. Rechts (in Aufstiegsrichtung) ging es allerdings noch etwas einfacher. Auf dem Sattel bzw. Chaiserstor angelangt ging es zunächst um einen Felsblock herum. Danach begann eine muntere Kraxelei, dem Nordwestgrat folgend.

Sehr gut mit Drahtseil abgesichert; somit auch bei exponierten Stellen keine Probleme.
Hier hat mich eine junge Frau überholt, die ich gerne passieren liess. Ich hatte ja auch keinen Stress und benötigte immer wieder Zeit fürs Fotografieren ...

Kurz vor dem Ausstieg folgte noch eine Kraxelstelle, welche mittels rustikaler Kette überwunden werden kann. Für mich die eigentliche Schlüsselstelle: ungeübte werden hier vor grössere Probleme gestellt, da die Griffe bzw. Tritte etwas rar sind und das Zupacken durch die Arme gefragt ist.

Danach folgt wieder Geh-Gelände auf breitem Geröllrücken, aber es zieht sich noch etwas bis zum Gipfel. Nach ca. 3 1/4 Std. Aufstieg stehe ich (zusammen mit 2 anderen) auf dem Gipfel des Chaiserstock (2515m).

Die Fernsicht war heute phantastisch. Säntis & Churfirsten, ......... Nach ca. 30 Min. Pause bei doch eher frischen Temperaturen machte ich mich auf zum Abstieg. Es kamen mir nun immer mehr Leute entgegen, zwischen der Kette und den Drahtseilen gab es sogar kurzfristig etwas Stau. Familien und eher weniger Geübte taten sich an den etwas ausgesetzten Stellen ziemlich schwer ...

Schnell war ich wieder zurück am Chaisertor und da niemand an der Kraxelstelle zugange war, nutzte ich den Moment und stieg auch diese Stelle ohne Probleme ab. Während mir noch mehr Leute entgegenkamen, war ich bald wieder zurück beim Liderner Plänggeli. Hier startete ich die Umrundung des Fulen, während ich mich immer wieder mal umsehen musste, um einen schönen Anblick des Chaiserstocks zu erhaschen.

Nach kurzem Aufstieg war die Rosstocklücke (2288m) erreicht. Obwohl mit lediglich 25 Min. angeschrieben, reizte mich ein Abstecher zum Fulen nicht sonderlich, weshalb ich sofort in Richtung Süden abstieg. Die ersten Meter waren sehr steil und ich war bedacht, keine Steine loszutreten, was nicht ganz einfach war.

Danach folgten viele Treppenstufen (!) über das weite Geröllfeld. Bei P.2075 ist das Gröbste hinter mir. Vorbei am Klettersteig und Fruttstägen (1991m) ging's hinunter und schliesslich unterhalb den Wänden des Höch Nossen folgte eine Art Höhenweg bis zu P.1803, wo sich der Kreis schloss.

Schnell war dann auch Biel wieder erreicht. Die geplante Einkehr im Berggasthaus Biel fiel ins Wasser, da das Restaurant geschlossen war ("vorübergehend geschlossen"). So bestieg ich die Bahn, welche bereits 10 Min. später hinunter fuhr. In Brügg war gerade ein Alpabzug im Gange, dem ich noch etwas zuschaute. Danach ging's wieder nach Hause.

Fazit:
eine schöne Tour an einem kaiserlich schönen Herbsttag - schöner geht kaum! Ein ziemlich populärer Gipfel, was sehr gut nachvollzogen werden kann, wenn man selber mal oben gewesen ist.

Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 54214.gpx Chaiserstock

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