Monte Matto Cima Est (3.087 m) ab Terme di Valdieri


Publiziert von panodirk , 21. September 2021 um 23:01.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:17 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1920 m
Abstieg: 1920 m
Strecke:20.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Terme di Valdieri, hinterer großer Parkplatz, auf guter Straße.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Auf dieser Runde keine. Rifugio Dante Livio Bianco (1.890 m), falls man die Tour von Sant'Anna aus startet.
Kartennummer:Fraternali editore 15

VORBEMERKUNG UND SCHWIERIGKEITSBEWERTUNG
Als Abschluss unseres dreiwöchigen Piemonts-Aufenthalt stand an einem perfekten Spätsommertag der Monte Matto auf dem Programm. Der Berg ist schlichtweg der Hammer, wenn man in den Genuss eines klaren Tages und einer ungetrübten Aussicht kommt.
Der Normalweg auf den Monte Matto führt von Sant'Anna über das Rifugio Livio Dante Bianco. Ohne Hüttenübernachtung kommen über 2.100 Höhemeter zusammen. Wer weder das eine noch das andere (oder beides nicht) möchte, startet alternativ ab Terme di Valdieri. Doch auch dieser Weg ist weit und wartet noch mit einer Gegensteigung von 120 Metern zum Passo Cabrera auf. Und der geneigte Alpinwanderer sei gewarnt: Der Aufstieg über die Mulatiera (Weg N17) ist zäh, sehr zäh sogar und bietet außer den morgendlichen Steinböcken kaum Seealpen-kompatible Augenreize.
Ein früher Aufbruch und ein langer Marsch im Dunkeln bieten sich sehr an. Zum einen verpasst man keinerlei Sehenswürdigkeit, wenn man im Dunkeln die ersten 1000 Höhenmeter überwindet und zum anderen zieht auch der Monte Matto sehr gerne früh die Quellwolken an.
Spannend wird der Weg erst ab dem Abzweig auf 2.779 Metern. Der Abstieg zum Passo Cabrera verlangt Trittsicherheit und die ersten 50 Höhenmeter ab da zum Gipfel verlangen sicheres Gehen in steilen Schrofen im ersten Grat; das entlockt mir dann doch mal ein T4.
Ach ja, der Hauptgipfel. Er soll gar nicht so schwierig sein, bei gulliver.it findet sich auch ein Beschrieb. Ich schätze, es handelt sich um ein T5 mit II - andere nennen es PD. Tourenvorbereitung wäre notwendig, aber nicht vorhanden - und so durfte es heute guten Gewissens der Nebengipfel sein!

DIE TOUR
Wir sind Mitte September um 5:00 gestartet; man sieht also 2 Stunden fast nichts und das ist auch gut so. Ab dem Parkplatz von Terme di Valdieri folgt man erst der Schotterstraße und dann dem guten Wanderweg. Gegen 1.720 m gelangt man wieder auf die Straße und nach zwei Serpentinen und einer Rechtskurve findet man am Abzweig auf 1.747 m (50 Minuten) das Wegschild, das in den Colle di Valmiana weist.
Hier beginnt die ehemalige Mulatiera. Im unteren Teil ist fast nichts mehr vom Maultierweg zu sehen, trotzdem wendet man sich in endlosen Kehren mit minimalem Höhengewinn immer weiter Hang hoch. Später wird die Mulatiera deutlicher und breiter, teilweise angenehm, wenn sie Blockgelände quert und sehr spannend, wenn man die bulligen Steinbockherren der dort hausenden Kolonie trifft. Sehr froh darf man sein, wenn man nach 2-2,5 Stunden ab dem unteren Abzweig den neuerlichen Abzweig auf 2.779 m erreicht hat.
Bis hierher gab es übrigens keinerlei Wegmarkierung; keinen Farbtupfen - gar nichts. Doch nun, in der Querung zum Passo Carbera, folgen wir rot-weißen Markierungen. Der Weg ist etwas rustikal, aber nicht wirklich ausgesetzt und wer sicher seine Füße setzt, steht nach knapp 30 Minuten und 120 Höhenmeterverlust im Passo Cabrera (2.710 m - die Höhenangabe auf dem Wegschild ist falsch).
War letzte Hangquerung schon ein netter Auftakt, kommt nun der Spaßteil. Ab dem Pass folgen wir den blauen Punkten und den Steinmännern den Hang direkt hinauf; gute Tritte ermöglichen einen erstaunlich einfachen Durchstieg durch die Wand; die Hände braucht man nur selten an vereinzelten Ier-Stellen. Danach folgt man am besten den blauen Punkten bis zum Gipfel. Der Mann mit dem blauen Farbeimer liebt das Klettern, doch in diesem Gelände ist fester Fels immer dem rutschigen Untergrund vorzuziehen (wir durften es bei unserer Abstiegsvariante "genießen"!). Es geht erstaunlich schnell und nach etwa 1 Stunde ab dem Pass stehen wir am Ostgipfel des Monte Matto (3.087 m) und genießen die Aussicht und die Tiefblicke.
Nach einer Stunde ausgiebiger und herrlicher Gipfelrast kamen die Seealpenquellungen und das Abenteuer Matto Centrale wurde auf unbestimmte Zeit verschoben...
Abstieg auf gleichem Weg. Es lassen sich tatsächlich auch ein paar Abkürzungen (aka Shortcuts) an der Mulatiera finden, um den Rückweg nicht zu zäh zu gestalten. Wer wesentliche Dinge im Abstieg findet, die er morgens mit Stirnlampe nicht gesehen hat, mag sich gerne bei mir melden! Ah, vielleicht doch: Das ehemalige Jagdhaus des Königs sieht recht imposant aus und dient nun als Rifugio del Valasco. Also, nach etwa vier Stunden ab Gipfel ist man wieder unten am Parkplatz und freut sich auf das Bier - entweder an der Raststätte am Parkplatz oder im heimischen Garten...

Tourengänger: panodirk


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