Kurzbericht 

Col Becchei 2794m - Und sie kommen trotzdem


Publiziert von georgb , 1. September 2021 um 20:14.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:31 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m

Wer nach Pederü fahren will, zahlt inzwischen 12 Euro mit dem PKW, bzw. 24 Euro mit dem Camper und trotzdem kommen die Besucher in Massen. Was sich die Vigiler auch einfallen lassen, die Touristen fallen dennoch über das Gebiet um Fanes und Sennes her.
Zu schön ist es hier, auch ich erliege seinem Reiz immer wieder und komme sogar im August zum Bergwandern nach Pederü. Meine Startzeit ist allerdings früh, bevor die Massen antanzen. So bin ich beinahe allein unterwegs zum Limojoch und beim Abzweig zum Col Becchei gehen heute alle anderen weiter Richtung Großfanes, nur ich biege links ab.
Ich habe natürlich eine Mission, die Steinböcke! Nach Aussagen eines Ansässigen sind sie am Col Becchei anzutreffen und ich streife mit den Argusaugen durch die Landschaft. Es öffnen sich herrliche Ausblicke auf magische Berggestalten, nur von Steinböcken kein Hauch und kein Dreck. Gedankenversunken steige ich zum Gipfel, ohne Steinböcke ist er nur halb so schön, hat mir der einheimische "Experte" etwa einen Steinbockbären aufgebunden?
Irgendwo in der weitläufigen Flanke werden sie sich doch verstecken? Ich schweife kreuz und quer unter dem Col Becchei umher, aber Steinbocks sind heute nicht zuhause. Ich gebe auf und steige ab, wenigstens ein netter Einkehrschwung soll mir den Tag versüßen. Die Faneshütte ist geschlossen wegen Quarantäne, die Lavarellahütte liegt etwas abseits und Pederü ist noch zu weit, also teste ich die Ücia Pices Fanes, sie liegt direkt am Weg und schaut recht idyllisch aus!? Der Kellner dagegen schaut weniger idyllisch drein und leicht widerwillig nimmt er meine Kaiserschmarrnbestellung entgegen. Dabei steht er doch ausdrücklich an der Tafel!?
Kaiserschmarrn ist bei den Hüttenwirten unbeliebt, er macht zuviel Arbeit und wer will schon sein Geld mit Arbeit verdienen!? Beim ersten Biss schmeckt er schon nach Fertigmischung und Eier hat dieser Schmarrn keine gesehen. Knapp die Hälfte schaffe ich mit viel Hunger, den Rest lasse ich als ungenießbar stehen, sehr untypisch für die sonst so gute ladinische Küche!
Bei der Rechnung muss ich zweimal nachfragen, 13 Euro! kostet der geschmacksneutrale Teigfladen, ich bin bedient. Aber die nächsten Touristen kommen ja trotzdem und zahlen auch noch dafür. Ich ziehe von dannen, mehr als der halbe Schmarrn liegt mir der Preis dafür im Magen. Vielleicht habe ich heute falsch gewählt, aber auch ich werde trotzdem wiederkommen.

Tourengänger: georgb


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