Monte Moro ab Mattmark


Publiziert von rhenus , 28. August 2021 um 10:34.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:26 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Da Urs diesen Donnerstag an eine VR-Sitzung abkommandiert wurde, unternahm ich am letzten Tag unseres Aufenthalts im Wallis alleine die sehr schöne Wanderung von Mattmark über den Monte Moropass hinauf zum gleichnamigen Gipfel, der eine phantastische Aussicht auf die Ostwand des Monte Rosa bietet. Allein schon dieser einzigartige Ausblick auf die höchste Wand der Alpen ist die Wanderung auf historischen Pfaden wert.

Mit dem frühesten, gut gefüllten Postauto fuhr ich von Saas Grund hinauf zum Mattmark-Stausee. Dann wanderte ich - schon bald in der Sonne - der Fahrstrasse dem westlichen Seeufer entlang, unter mir das milchig-blaue Wasser des Mattmark-Stausees. Nach ca. 3 km erreichte ich bei der Distelalp das hintere Ende des Sees. Nebelschwaden drückten von Norden herauf, und auch sonst war es am Morgen noch teilweise bedeckt. Bei der Schwemmebene des Tällibodens grasten prächtige Eringer-Kühe. Nun folgte der interessante, sehr gut markierte Aufstieg zum Monte Moropass. Dieser streckenweise mit Steinplatten befestigte Passübergang verbindet das Walliser Saastal mit dem italienischen Macugnaga im Valle Anzasca. Über diesen hochgelegenen Pass wanderten im 13. JH viele Saaser-Walser aus und besiedelten die Täler östlich und südlich des Monte Rosa. Kurz unterhalb der Passhöhe erblickte ich die goldene "Madonna delle Nevi" (Maria zum Schnee), ein Anziehungspunkt für die zahlreichen Italiener, die mit der Seilbahn von Macugnaga zum Pass gondelten. 

In der Zwischenzeit hatten sich alle Wolken verzogen und ich erblickte schon vom Pass aus die die gewaltige Ostflanke des Monte Rosa. Kaum zu glauben, dass man hier mit Skis runterfahren kann. Nach einem kurzen Abstecher zum Rifugio Oberto-Maroli stieg ich vom dortigen kleinen See über Felsplatten auf den Ostgrat des Monte Moro. Über diesen dann in ca. 20 Minuten zum Gipfel des Monte Moro (unten vereinzelte Steinmänner, dann deutliche Wegspuren, T4). Oben genoss ich ganz alleine bei ausgedehnter Rast die phantastische Aussicht in alle Richtungen und schaute dem Rummel beim Rifugio zu.

Der Abstieg führte mich über den Pass und den Plattenweg wieder zurück zur Brücke über die Saaser Vispa beim Seeende. Dort nahm ich diesmal den östlichen Seeuferweg zur Talsperre des Mattmark-Stausees. Das 1969 in Betrieb genommene Speicherkraftwerk mit 100 Mio m3 Inhalt forderte durch den Abbruch der Zunge des Allalingletschers im Jahre 1965 total 88 Todesopfer, mehrheitlich italienische Gastarbeiter. Das verschüttete Barackendorf der Arbeiter war in der Gefahrenzone des Gletschers errichtet worden, obwohl den Verantwortlichen das Risiko eines Gletscherabbruchs bekannt war. Seither ereigneten sich zwar weitere Gletscherabbrüche, diese verursachten dank der Überwachung jedoch keine grosse Schadenfolgen. Heute hat sich der Allalingletscher, der in früheren Jahrhunderten hoher Gletscherstände den Talboden bedeckte und damit die Saaser Vispa aufstaute, über die kritische Steilstufe bis auf eine Höhe von ca. 2700m zurückgezogen. Mit dem Postauto gings hinunter nach Saas Grund und dann in vier Stunden mit dem ÖV bequem zurück ins Sarganserland. 

Tourengänger: rhenus


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