Galenstock - Lunar Impulse

Allgemein: Toller Fels (oben goldgelb), gute Linie, wenn auch bedingt durch die Wandstruktur etwas inhomogen  (flacher Mittelteil). Absicherung (mit zusätzlichen mobilen Mitteln: gut+ bis super); Bewertung eher auf der milden Seite; die beiden schwersten Stellen bestehen mehr oder weniger aus je 2 Bewegungen.

Einstieg: im Bergschrund, ca. 3 m R der Verschneidung. Kein Haken am Start. Es geht ca. 4 m zu einem verschneidungsartigen Riss hinauf, in dem man gut Cams platzieren kann, und der R von einer scharfen Kante/Nase begrenzt wird. Ca. 1.5 m R oberhalb der Nase steckt der erste Bh in der Platte.

SL1 (35 m, 7+): in den Riss. Dort evtl Cam legen (wenn ja, dann mit sehr langer Schlinge!). Relativ tief haltend um die Nase auf einen Reibungstritt. Dann aber griffig an Schuppen zum Bh. Weier nach R oben (Bh) und von dort immer den Bh folgend weiter (ca. 3 m Abstände). Gern etwas länger einhängen. Schwer wird es erst in einer 3 m hohen engen Verschneidung, in der die Bh in 1 m Abstand stecken. Den unteren eher länger einhängen, da die SL noch weiter im zickzack geht. Den oberen zu umklettern ist die Crux. Spreizen auf feinen Quarzbändern ist die Lösung. Danach geht es relativ unproblematisch (wenn man sich keinen Seilzug produziert hat) zweimal nach L querend (tief halten, lang einhängen) und in einer abschließenden Verschneidung zu Stand.
SL2 (45 m, 7+): Vom Stand nach L queren (nicht an der Haifischschuppe hoch), ums Eck und in der Rissverschneidung nach oben (alles bis maximal 6). Die Schwierigkeiten beginnen, wo man einen Schritt in die linke Verschneidungsplatte runtersteigen muss. Ab jetzt ist der Riss im Verschneidungsgrund eventuell nass und etwas schmierig; jedenfalls ist er teilweise geschlossen, so dass man immer den R Fuss in den Winkel drückt und den linken auf der Platte nachzieht. Teilweise funktioniert es besser, wenn man den R Fuss an die steile R Wand stellt und R oben etwas runde große Griffe presst (3D-Kletterpuzzle). Irgendwie kommt man mit so komischen Bewegungen über die 2 m Crux, bis der Riss wieder erlaubt, reinzufassen und auch relativ scharfe Griffe zu nehmen. Von da ab deutlich einfacher und klar nach oben zum Stand. Die Stelle ist gut gesichert, aber ich bin nicht sicher, ob man mit einer Trittschlinge wirklich den nächsten Haken erreichen würde – vermutlich gerade so mit einer langen Panikexe. Die Absicherung ist also sehr gut, aber zumindest 1-2 Schritte sind einigermassen zwingend.
SL3 ((45 m, 7-): relativ einfach über eine Platte  und an schönen Schuppen nach oben zu Stand am Anfang eines Bandes. Gutmütig.
SL4 (45 m, 7-): steil an Schuppen nach oben. Das Prachtstück ist eine Verschneidung in der man weit ausspreizen kann.
SL5 (45 m, 4+): dem Grat entlang nach oben zum gleichen Stand wie in der Galenverschneidung.
SL6 (25 m, 2): waagrecht nach L, zum Anfang der klaren, etwas orangen Kante. Schrofen!. Keine Steine runterwerfen. Stand: 1 Bh und evtl. Köpflschlinge. Guter Vesperplatz
SL7 (30 m, 6+):  gutmütig an Rissen oder ganz R an der Kante nach oben.
SL8 (25 m, 5+): eigenartig kurze Zwischenseillänge. Stand an zwei Bh, die nicht verbunden sind.
SL9 (30 m, 7-): Zuerst ein Wandl mit scharfen Rissen hoch, dann über ein band zur orangen Headwall und dort in kompaktem, sehr schönen Fels eine Riss hoch und waagrecht nach R zu Stand queren.
SL10 (40 m, 7-): Prachtstück der Route. Ums Eck an sehr griffigen Piazschuppen nach oben, dann über die flachere Wand an kleinen Leisten (10 m runout oder kl Cam platzieren) und am Schluss mit 2 Bh zu Stand direkt an der L Kante.
SL11 (30 m, 7-): würdiges Finale. Waagrechter luftiger Quergang Richtung Rhonegletscher, dann eine Verschneidung empor und unterm Dach spektakulär aussehend, aber an sehr griffigen Schuppen nach L zu Stand am Grat.