Pigne de la Lé - Überschreitung


Publiziert von cardamine , 12. September 2021 um 18:42.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 9 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1025 m
Abstieg: 1025 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sierre - Vissoie - Grimentz - Staummauer Lac de Moiry - Parkplatz Glacier de Moiry
Unterkunftmöglichkeiten:Cabane de Moiry CAS (2825)

Auf diesen schönen Aussichtsgipfel wurde ich durch einen Artikel in einer DAV-Zeitschrift aufmerksam, bei der wanderbare 3000er rund um Zinal vorgestellt wurden. Als Akklimatisationstour schien mir diese Tour perfekt, da man vom Parkplatz nur 1000 Höhenmeter zurücklegen muss, um richtiges Hochgebirgsfeeling aufkommen zu lassen. Die Aussicht für einen so wenig markanten Gipfel ist wirklich spektakulär.

Der Pigne de la Lé liegt am Beginn eines grossen Gletscherkessels, der den Abschluss des Val de Zinal bildet. Durch diese vorgelagerte Lage hat man einen hervorragenden Ausblick auf die berühmten 4000er - Weisshorn, Zinalrothorn, Ober Gabelhorn, Grand Cornier und Matterhorn -, die den Gletscherkessel wie die Zacken einer Krone umgeben, daher auch der Name „Couronne Impériale“. Anders als die Kronenzacken ist der Pigne de la Lé recht einfach zu besteigen, der Aufstieg über den NNW-Grat erfordert noch nicht einmal Gletscherausrüstung und macht diesen Gipfel mit 3395 m Höhe gleichzeitig zu einem der höchsten Alpinwanderziele im Wallis.

Aufstieg via Col du Pigne und NNW-Grat (T5 - I)
Mit dem Auto kann man erfreulicherweise bis hinter den Lac de Moiry fahren, dort gibt es einen grossen Parkplatz, der hauptsächlich von Campern genutzt wird. Über den rot-weiß markierten Hüttenweg (T3) gelange ich schnell und bequem zur Cabane de Moiry. Seltsamerweise kommt mir hier um 8 Uhr morgens schon die ganze Hütte entgegen. Ich frage mich echt, warum man auf einer Hütte übernachtet und dann am nächsten Tag bei bestem Bergwetter absteigt. Und als Bergsteiger mit Gipfelambitionen bekommt man dann keinen Platz... Bei der Cabane de Moiry angekommen verstehe ich dann, warum die Hütte auch bei Wanderern so beliebt ist, von der Terrasse hat man einen unglaublichen Blick auf den wilden Gletscherbruch des Glacier de Moiry. Hinter der Hütte führt ein blau-weiss markierter Weg zum Col du Pigne. Die Markierungen sind ab der zweiten Weghälfte etwas spärlich, teilweise finden sich auch gelbe und rote Striche. Über ein flaches Schneefeld gelange ich zum Col du Pigne. Der NNW-Grat sieht von hier nicht so einfach aus, tatsächlich finde ich ihn für einen T5- aber gar nicht so wild. Die Kraxelei bewegt sich nie über dem Ier Bereich und wenn man auf die Flanken ausweichen muss, finden sich gute Spuren. Schlüsselstelle ist ein Felszacken mit Gedenktafel. Diesen erklettert man von der linken Seite und quert dann bei einem Steinmännchen auf die andere Gratseite hinüber. Danach finde ich eine gute Spur zu dem Firnfeld vor dem Gipfel, das flach und unproblematisch zu überqueren war. Der Gipfel bietet wirklich eine der spektakulärsten Aussichten, die ich bei einem Wanderberg je angetroffen habe. Weisshorn, Zinalrothorn, Ober Gabelhorn und Grand Cornier liegen im Halbkreis angeordnet vor mir, darunter der Glacier de Zinal. Sogar das Matterhorn lugt hinter dem Grand Cornier hervor.

Abstieg via Glacier de Moiry (L)
Eigentlich hatte ich geplant, auf dem gleichen Weg wieder abzusteigen, doch die Gletscherautobahn war zu verlockend.... bei den heutigen Verhältnissen schien mir das Risiko, allein über den Gletscher abzusteigen geringer als über den Grat wieder abzuklettern. Zur Nachahmung empfehle ich das natürlich keinem. Über die schneebedeckte Südwestflanke geht es recht steil hinab auf den Gletscher, rauf muss das echt anstrengend sein. Die Spur führt nun um den Südwestsporn des Pigne de la Lé herum (kurzzeitig 30°) in eine flache Gletscherzone. Unterhalb des kleinen Hängegletschers in der Westflanke des Pigne de la Lé geht es dann ohne Höhenmeterverlust hinüber zum „Anseilplatz“ auf ca. 3000 m. Zurück geht es auf dem Aufstiegsweg. Kurz vor dem Parkplatz statte ich noch dem Aussichtshügel P.2488 einen Besuch ab, von dort hat man einen guten Blick auf die Gletscherzunge und den Lac de Châteaupré.

Tourengänger: cardamine


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