ALTMANN 2436m (Schaffhauserkamin)


Publiziert von Wolfenstein , 8. September 2009 um 22:11.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:30 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1360 m
Strecke:Gamplüt - Alp Tesel - Chreialp - Zwinglipasshütte - Rässeggsattel - Schaffhauserkamin - Altmann - Altmannsattel - Zwinglipass - Alp Tesel - Flürentobel - Wildhaus-Egg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:nach Wildhaus zur Talstation Gamplüt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto.

     
 

Ursprünglich geplant war eine größere Überschreitung Öhrli-Säntis-Altmann. Da dann aber aus Zeitgründen nur ein Teil des Nachmittags zur Verfügung stand, beschränkten wir uns auf den Altmann. Um der Sache etwas Würze zu geben, haben wir als Route den Schaffhauserkamin ausgewählt.
Die ersten 300 Höhenmeter hatten wir uns mit 10 Franken für das Gamplüt-Bähnli erkauft und starteten so um 14:00 Uhr auf 1354m, den Wildhauser Schafberg passierend, Richtung Alp Tesel (1433m). Hier wird der bisherige Fahrweg zu einem Bergpfad, der sich ab Pt. 1499 (wo wir eine erste Pause einlegten) in unzähligen Kehren zur Chreialp (1817m) hochschlängelt. Es folgte die nächste Rast, um etwas später den verbleibenden Weg - jetzt wieder weniger steil - bis zur Zwinglipasshütte (1999m) anzugehen.
Da sie keine Lust zum Klettern hat, beschließt Schnapsi hier zu bleiben, respektive gemütlich den Abstieg anzutreten, da der Hüttenwart die Gästebewirtung mangels Vorräte schon hatte einstellen müssen. Wir machen uns kurz nach 17:00 Uhr wieder auf den Weg Richtung Altmannsattel und folgen zunächst den Markierungen. Kurz oberhalb Fleckli auf ca. 2140m biegen wir rechts ab und queren mühsam die ausladende Geröllhalde am Altmannsüdfuß. Etwas später sind wir im Rässeggsattel (2250m) angekommen und haben endlich wieder festen Grund unter den Füßen.
Genau hier befindet sich der Einstieg in den Schaffhauserkamin, was auch mit einem roten Sch. K. samt Pfeil am Fels vermerkt ist. Diese rote Markierung soll sich scheints durch  den ganzen Kamin ziehen, ist uns aber nicht aufgefallen. Im - zugegebenermaßen nicht mehr ganz aktuellen - Führer wird gleich zu Beginn die schwierigste Stelle ausgewiesen (welche sich allerdings mit Bohrhaken und einem kurzen Seilstück entschärft präsentiert); danach ist alles mit I bewertet. Unserer Meinung nach wäre hier für die unteren zwei Drittel eher eine Bewertung mit dem II. Grad angebracht. Auch der Hinweis, sich möglichst weit rechts zu halten, erwies sich als nicht ganz korrekt. Denn prompt erklimmen wir so einen schwach ausgeprägten, augenscheinlich günstigen Seitenkamin, der dann jedoch plötzlich endet und auf seiner Rückseite einige Meter steil abfällt.
Also klettern wir etwa 30m wieder ab und bewegen uns fortan ungefähr in der Mitte der Rinne. Das markante Felsauge umgeht man am besten rechts, wonach sich der zunehmend blockiger werdende Kamin schließlich mit dem Ostgrat vereint. Diesem folgt man weiterhin unter Zuhilfenahme der Hände direkt bis zum Gipfelkreuz des Altmann (2436m), welches wir um 19:00 erreichen. So langsam dämmert uns, dass sich die Trödelei bis zur Hütte rächen könnte.
Wir verzichten aufs Gipfelbier, überqueren den kurzen ausgesetzten Grat zum Westgipfel und begeben uns behende, unterstützt von vielen im Berg verankerten Eisenrohren, rückwärts kletternd den Normalweg zum Altmannsattel (2368m) hinab. Bei Pt. 2334 noch ein paar Fotos geschossen, Helm verstauen und dann nichts wie runter auf selber Route um der Dunkelheit zu entkommen.
Das klappt auch ... bis Pt. 1389. Von hier geht es direkt im Flürentobel gen Waldhaus-Egg. Am Bächlein entlang ist es tagsüber schon schaurig dunkel; wir können um diese Zeit - gut halb 9 - kaum mehr unsere Füßen auf dem Weg erkennen. Zum Schluss benötigen wir sogar die Display-Beleuchtung des Handys, um nicht im Bach zu landen, kommen dann aber doch ohne nennenswerte Stürze an der Talstation (1084m) an.
Bei einer (von gut 2 Dutzend verschiedenen) feinen Rösti und einem wohlverdienten Bierchen in der Traube zu Ulisbach (sehr zu empfehlen) lassen wir eine beeindruckende, nicht alltägliche Überschreitung des Zweithöchsten im schönen Alpstein nochmals zufrieden Revue passieren.

(Tour mit Schnapsi bis Zwinglipasshütte und Imseng)

 
 
     
 
reine Aufstiegszeit: 3:45
Entfernung ungefähr (ebenenprojiziert): 13,5 km
Wetterverhältnisse: heiter; etwas Quellbewölkung
Wegmarkierung: bis Zwinglipass bzw. Altmannsattel weiß-rot-weiß
Altmann selbst ohne Markierungen
Einstieg SH-Kamin gekennzeichnet)
Gipfelbuch: vorhanden
Hilfsmittel: Helm
Sonstiges: Abstieg zum Schluss im Dunkeln - nicht empfehlenswert...
 
 

Tourengänger: Wolfenstein, Imseng


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