Monte Paracia 2444m - Cha-Cha-Cha

Am Monte Paracia bin ich schon öfters vorbeigegangen und irgendwann sollte ich auch mal hinaufsteigen. Und wenn schon, dann direkt von St. Vigil aus. Also stelle ich den Wagen an der Sportzone ab, folge der Markierung ein Stück und quere über den Bach in die Wildnis. Ein Forstweg endet bald, aber eine Tierspur zieht weiter, immer am Rand des Abbruchgeländes entlang. Doch wie der Name sagt, bricht der Weiterweg ab und ich muss durch den Steilwald teils auf allen Vieren weiterkriechen.
Als ich schon beinahe aufgeben will, stehe ich an einem Sattel und von links kommt eine deutliche Wegspur daher. Hier sind schon Menschen gegangen und an den Bäumen sind sogar Markierungen angebracht. Der Steig führt mich bequem höher und mir wird klar, ich bin auf den Spuren der Herz-Jesu-Feuerleute unterwegs. Unterhalb eines Vorgipfels haben sie hier vor Kurzem geleuchtet.
Ich habe das Schwierigste hinter mir, der Weiterweg ist Para-cha-cha und nach der Höhe 2339 taucht in der Ferne der Hauptgipfel auf. Es braucht nur noch einen Gegenanstieg, eine steile Wiese und schon stehe ich an dem kleinen Gipfelkreuz. Aus der Ferne hätte ich es für deutlich größer gehalten, aber so gefällt mir das unaufdringliche Holzkreuzchen besser.
Der Wind bläst mir dafür sehr aufdringlich in die Kleider und ich steige schleunigst weiter bevor auch noch Regen dazukommt. Ohne Schwierigkeiten erreiche ich das Kreuzjoch und hüpfe auf der Fahrstraße abwärts. Nur ein paar Rad-Dinosaurier kommen mir entgegen. Ohne Hilfsmotor schieben sie schwitzend ihr Gerät mit reiner Körperkraft nach oben. Aber in ihren Augen leuchtet der Stolz des wahren Mountainbikers.
Doch auch sie sehen die kleinen Kostbarkeiten am Wegesrand nicht, zum Schauen und Fotografieren geht man eben doch besser zu Fuß. So zieht sich die Abfahrt allerdings und am Ende des Weges schmerzen die Füße ein wenig von dem vielen Cha-cha-cha.